Fast täglich

Wenn der Mirror das sagt…

Anzeige

Ihnen gefällt doctor-speed.de?

Dann unterstützen Sie uns doch, indem Sie bei Amazon einkaufen.

Der britische Mirror gilt nicht unbedingt als seriöse Tageszeitung. Vielmehr ist das kleinformatige Blättchen wohl das Revolverblatt schlechthin. Ob der Mirror nun behauptet, dass Prince William eigentlich ein Außerirdischer ist oder die Deutschen schon lange heimlich den nächsten Blitzkrieg planen, ist vollkommen schnuppe. Naja, vielleicht doch nicht. Manche Menschen glauben ja auch den Dunst, mit dem die Bild täglich Tonnen von kostbarem Papier malträtiert.

Egal, darum geht es nicht. Es geht darum, dass irgendwer irgendwie auf eine Aneinanderreihung von Buchstaben – ich möchte das nicht Artikel nennen – im Mirror gestoßen ist, der im Juni 2010 behauptete, dass Whippets die am teuersten zu haltenden Hunde überhaupt sind.

„They are fast, sleek and lovable but the whippet will also race away with their owners‘ cash“. Mirror online, 10.Juni 2010

Noch einen Keks?

Zerstörungswut und dünne Pelle?

Anzeige

Ihnen gefällt doctor-speed.de?

Dann unterstützen Sie uns doch, indem Sie bei Amazon einkaufen.

Wie die Redaktion darauf kommt, wird nicht klar. Aber das ist keine Überraschung, denn warum sollte ausgerechnet dieses Thema vom Mirror ordentlich recherchiert worden sein. Vielmehr sind es die aktuellen Reaktionen zu diesem Artikel in einem Facebook-Thread, die mir Kopfzerbrechen bereiten. Losgetreten hat ihn ein US-Amerikaner, dem das Niveau des Mirrors ganz offenbar nicht geläufig ist. Unter anderen kamen dann Kommentare dieser Art:

Mal abgesehen von den freiwilligen Ausgaben (Halsbänder etc), entstehen die höchsten Kosten. dass zu ersetzen, was meine Whippets kaputt gemacht haben. Tausende (Dollar). Aber es ist meine Entscheidung, sie im Haus zu halten.  (frei übersetzt)

Ich frage mich, was für kleine Monster sich dieser gute Mann ins Haus geholt bzw. geschaffen hat. Entweder haben diese Whippets ganz furchtbare Langeweile, genießen eine antiautoritäre Erziehung oder sind schon mit einem gepflegten Schaden dort angekommen. Außerdem, wo außer im Haus, hält man Whippets?

Sie haben so furchtbar dünne Haut. Deshalb sind sie ständig verletzt.

Das liegt wohl in der Hand der Sorte Züchter, denen die Qualität der Whippethaut egal ist. Eine sehr dünne, stramm auf den Muskeln liegende Haut reißt natürlich schnell ein. Verletzungen beim Flitz durchs Gelände sind dann keine Frage des Ob, sondern nur des Wann. Eine ordentliche Whippetpelle ist dick und hat über den Muskeln etwas Spiel. Dann klappt das auch mit dem Unterholz.

Keks!

5.500 Euro im Jahr?

Angeblich sollen sich die Kosten für einen Whippet, so der Mirror, auf 4.600 Pfund im Jahr anhäufen. Das wären nach dem aktuellen Kurs 5.582,59 Euro. Hä? Wir geben für Futter im Monat etwa 60 Euro aus, plus Kaukramm und Leckerchen kommen wir ganz, ganz großzügig geschätzt auf 100 Euro. Das wäre also 1.200 Euro im Jahr. Ich denke mal, das sind Kosten, die für jeden Hund dieser Größe anfallen würden. Rechne ich noch einen verlorenen Ball pro Monat dazu, sind das 1260 Euro. Plus Versicherung, plus Steuern. Ich komme also mit allem Gedöns und allen Eventualitäten auf maximal auf 2000 Euro. Für zwei Whippets wohlgemerkt!

Im Jahr 2013 hatten wir außer einer Tollwutimpfe und 20,- Euro für einen herausgepulten Splitter keine Tierarztkosten. Mr.Clarks Intensivbehandlung rechne ich hier heraus, weil sie in fast sechs Jahren die einzige wirklich teure Geschichte war. Teile ich also diese rund 500 Euro auf seine Lebenszeit auf, kann ich sie im Grunde auch vergessen.

Und noch ein Keks!

Es mag ja sein, dass der eine Whippet anfälliger ist als der andere. Dass er tatsächlich eine dünne Pelle und dazu noch Krankheiten geerbt hat. Oder er ist schusselig, so dass er sich öfter Verletzungen zuzieht. Er kann auch einfach Pech haben, oder einen verantwortungslosen Halter. Doch im Grunde kann das jeden anderen Hunde jeder anderen Rasse treffen.

Anzeige

Ihnen gefällt doctor-speed.de?

Dann unterstützen Sie uns doch, indem Sie bei Amazon einkaufen.

Wie neulich schon bemerkt, kann man sich die Kosten für einen Hund auch selber stricken. Coursing, Ausstellungen, Rennen sind in einer gewissen Anhäufung nicht billig. Doch sie sind nicht lebensnotwenig. Deswegen lohnt die Beschäftigung mit Zahlen dieser Art eigentlich gar nicht. Denke ich aber an den tierärztlichen Aufwand, den Bekannte mit ihren Bullmastiffs, Berner Sennenhunden oder wahlweise allergiegebeutelten Australien-Sheppards haben, dann sind unsere Whippets echte Schnäppchen.

Anzeige

Ihnen gefällt doctor-speed.de?

Dann unterstützen Sie uns doch, indem Sie bei Amazon einkaufen.

Freie Autorin mit einem starken Hang zur Fotografie

Write A Comment

Rechtlicher Hinweis

Mit dem Absenden des Kommentars übermittelten Sie uns Ihren Namen, Ihre E-Mail-Adresse, Ihre IP-Adresse, Ihre URL (sofern angegeben) und Ihren Kommentartext. Gleichzeitig stimmen Sie ausdrücklich der Speicherung und der Veröffentlichung des Kommentars zu. Die Veröffentlichung erfolgt ohne E-Mail- und IP-Adresse. Diese Daten dienen dem Schutz vor Missbrauch der Kommentarfunktion (SPAM) und werden anschließend automatisch gelöscht. Wir behalten uns vor, Kommentare ohne Angabe von Gründen nicht zu veröffentlichen. Zudem löschen wir Links, die mit dem Kommentar übermittelt werden, wenn wir diese SEO-Agenturen zuordnen.