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Frühling! Jetzt kommt wieder die Zeit der frühen Streifzüge, denn morgens ist das Licht ganz wunderbar. Zwischen 6:00 und 6:30 Uhr schnappe ich mir die Whippets und spaziere los. Ganz ohne Plan. In den letzten Tagen war meine einzige Vorgabe: Die Bilder werden schwarz-weiß. Denn nach einer Farbexplosion suche ich immer die Reduktion. Einfach, klar, flach. Weiter geht es also mit dem Test der Leica Q2.
Die Leica Q2 – hochwertig handlich
Mit zwei Whippets an der Leine brauche ich eine handliche Kamera, die sich ohne großes Gefummel einstellen lässt. Sie sollte nicht zu schwer und möglichst mit einer Hand zu bedienen sein. Das klappt mit der Q2 ganz gut, auch wenn sie für ihre kompakte Größe erstaunlich viel Gewicht mitbringt. Laufen die Hunde frei, kann ich natürlich das schwere Gerät nutzen, doch bei Spaziergängen wie diesen, wäre das äußerst mühsam und in allen Teilen überdimensioniert.
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Als ich die Fotos von den Blütenblättern auf dem Teich machte, war ich froh, der Leica ihren mitgelieferten Gurt verpasst zu haben. Denn mit zwei manchmal dann doch an der Leine zerrenden Durchlauferhitzern beugt man sich nicht einfach so weit über einen Teich, ohne die Kamera irgendwie gesichert zu haben. Die Leica Q2 ist zwar rundherum geschützt vor Spritzwasser, aber einen Plumps ins Brackwasser hätte sie ganz sicher nicht überlebt.
Schlüsselringe versus Fingernägel
Die Befestigung des Gurts ist übrigens das einzige, das einer Leica nicht würdig ist. An den kleinen Schlüsselringen, mit denen man den Gurt in den Ösen der Kamera befestigt, habe ich mir zwei Fingernägel komplett zerstört bis ich sie endlich angetüddelt hatte. (Nebenbei, ich habe ganz normale, herunter gefeilte, alltagstaugliche Fotografennägel.) Sogar die Sonderedition der Leica M Monochrome „Drifter“ hat diese fiesen Ringe. Das geht eindeutig besser. Jammern auf sehr hohem Niveau? Vielleicht! Aber dazu mehr später in meinem Fazit.
Ein neuer Blick auf Alltäglichkeiten
Mono, Hudson und ich zogen also neulich morgens einen Kreis von etwa zwei Kilometern um unser Domizil herum. Mir ist die Gegend so bekannt, dass sie mir vordergründig nichts als langweilige Alltäglichkeiten liefert. Sie ist weiß Gott nicht besonders schön, aber manche Ecken haben dann doch ihren Reiz und bei genauem Hinschauen eine ganz eigene Ästhetik. Das ist das Interessante an neuen Aufgaben. Ich sehe die Dinge plötzlich anders.
Monochrom – automatisch oder selbst gemacht?
Die Leica Q2 bietet einen Monochrom-Modus an. Ich könnte also in der Kamera einstellen, sie möge bitte ausschließlich Schwarz-Weiß fotografieren. Ich gebe zu, ich habe diesen Modus noch nicht genutzt, weil ich einerseits von der Farbwiedergabe der Kamera so begeistert bin und andererseits dieser Modus natürlich nur mit JGPs funktioniert und nicht mit DNGs. Letztere will ich aber unbedingt machen, da ich meine Bilder in der höchsten Qualität ansehen und analysieren möchte, bevor ich sie weiter verarbeite. Denn dann machen sich die 47,3 Megapixel nicht nur bemerkbar, sondern schreien förmlich Hier. Schärfe und Detailtiefe sind beeindruckend.
28mm 1:1,7 – Schon schön!
Das großartige Summilux 1:1,7 28mm tut natürlich seinen ganz wesentlichen Teil dazu. Ich persönlich liebe Weitwinkel sehr, komme also mit dieser Brennweite wunderbar klar. Deshalb war ich nicht ganz einverstanden, als Paddy so inbrünstig bemerkte, dass diese Kamera mit festen 50mm ein Nonplusultra wäre. Niemals würde ich ein schlechtes Wort über mein Canon 50mm 1:1,2 verlieren. Es steckt tatsächlich meistens auf der 5Ds R, die mit 50,6 Megapixel ein echter Hammer ist. Diese Union ist in meinen Augen kaum zu schlagen. Aber eine Kompakte wie die Leica Q2 ist mit einem Weitwinkel und optionalen 35, 50 und 75mm besser kombiniert.
Ist man 28 mm nicht gewohnt, muss man sich ganz sicher erst ein bisschen einwohnen, aber schließlich bieten sie mehr Spielraum für die Menschen, die keinen großen Fuhrpark haben, sondern ausschließlich diese Kamera nutzen. Zudem ist es puppenleicht mit der Q2 umzugehen. Sie liefert kompromisslos schnell, wenn nötig und haut dabei eine atemberaubende Qualität raus. Bei sehr hektisch mit langer Belichtungszeit geschossenen Bildern greift der interne Stabilisator gnadenlos zu. Ganz erstaunlich.
Raus und wieder rein in die Komfortzone
Ich freue mich jeden Tag, dass die Leica mich aus meiner Komfortzone holt und auf neue Gedanken bringt. Auch Bilder von anderen Fotografen – wie Allan Schaller zum Beispiel – schaue ich mir neuerdings ganz anders an. Jeden Tag etwas Neues, sage ich mir dann. Aber als eingefleischte Sportfotografin habe ich natürlich auch Highspeed-Modus der Leica Q2 zum Kochen gebracht. Dazu und noch viel mehr im nächsten Teil meiner Testreihe.
Die Keyfacts zur Leica Q2
Typ – Digitale Kleinbild-Kompaktkamera mit 28mm Festbrennweite
Zielgruppe – ambitionierte Amateure / Profis
Best for – Landschaft / Portrait / Architektur / Reportage
Gewicht– etwa 734 Gramm
Maße – ca. 130 x 80 x 91,9 mm
Sensor – Vollformat CMOS-Sensor 47,3 Mio. Pixel (effektiv)
Objektiv – Leica Summilux 1:1.7/28 ASPH., 11 Linsen in 9 Gruppen, 3 asphärische Linsen
Digitalzoom – 28 mm, 35 mm, 50 mm, 75 mm
Blendenbereich – 1,7 bis 16 in 1⁄3 EV-Stufen
Verschlusszeiten – 60 s bis 1⁄2000 s mit mechanischem Verschluss, 1 s bis 1⁄40000 s mit elektronischem Verschluss, in 1/3 Stufen,
Autofokus – 1-Feld (225 Felder) / Mehr-Feld / Gesichtserkennung / Motiv-Verfolgung
Display – 3″-TFT-LCD-Monitor mit ca. 1.040.000 Bildpunkte, Berührungssteuerung möglich
ISO – 50-50.000
Serienaufnahmen – wahlweise 10, 5 oder 3 Bilder die Sekunde
Aufnahmeformat – DNG und JPG
Video – MP4 (C4K / 4K / FullHD)
Kartenschächte – 1 x SD-/SDHC-/SDXC-Speicherkarten.
Material – robustes Magnesiumgehäuse, Spritzwasser geschützt
Akku – hält einen langen Fototag durch
WLAN / Bluetooth – Erfüllt Norm IEEE 802.11b/g/n (Standard-WLAN-Protokoll), Kanal 1-11, Verschlüsselungsmethode: WLAN-kompatible WPA™/ WPA2™, Zugriffsmethode: Infrastrukturbetrieb
My two cent – Zauberhaft
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Preis – Aktuell kostet die Leica Q2 4790,- Euro
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2 Comments
Wieder ein schön zu lesenden Bericht und vor allem beeindruckende SW Aufnahmen.
Ich habe beides sehr genossen.
Allerdings hätte ich auch gerne ein paar SW als jpegs aus der Q2 gesehen.
Oft bearbeite ich meine Bilder auch gerne in Lightroom. Aber um ehrlich zu sein, ist mir eine JPEG Engine, die meinen Geschmack trifft wichtig, da ich als Hobbyfotograph schlicht zu faul bin, die Fotoausbeute eines Tages oder Urlaubs zu bearbeiten. Da sollte 90% der Aufnahmen aus der Kamera stimmen.
Jürgen,
im dritten Teil meines Tests kannst du dir die JPGs angucken. Sie sind wirklich gut. Da musst du fast nix mehr dran machen. Für Faule echt ne gute Sache. 😉
https://www.doctor-speed.de/test-die-leica-q2-teil-3.html
Entspannte Grüße