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Als ich neulich meine ersten Eindrücke von Canon EOS R beschrieb, war ich in der Tat schon sehr angetan von den Leistungen der spiegellosen Vollformatkamera. Denn sie lässt niemanden im Regen stehen. Und dabei ist es ihr fast egal, um welches Motiv es geht.
Der flotte Autofokus macht Spaß
An eine echte Grenze stößt sie erst, wenn es um die Schärfemitführung bei hohem Tempo geht. Hier ist allerdings für ausnahmslos jede Spiegellose Schluss. Deshalb sollte man das auch nicht einfordern. Dafür gibt es die im Sport erprobten Spiegelreflexkamera. Das muss hier mal vorausschicken. Schnell ist die EOS R dennoch. Sie fokussiert quasi in Lichtgeschwindigkeit. Piep, Zack! Wenn sich also ein Motiv innerhalb des gewählten Bildausschnittes bewegt, hat die EOS R keine Probleme, die Action recht kleinschrittig festzuhalten.
30,3 Megapixel – viele Details, große Dateien
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Allerdings darf man dabei nicht vergessen, dass die EOS R große Dateien auf die Speicherkarte schieben muss. 30,3 Megapixel sind kein Pappenstiel. Fotografiere ich RAWs und JPGs gleichzeitig, dann ist die Serienbildfunktion natürlich nicht so zu nutzen wie bei der 1Dx Mark II. Ich habe eine extrem schnelle SD-Karte, dennoch puffert die EOS R nach drei bis vier Bildern. Je nach Detailgrad muss man schon mit 30 bis 50 MB pro RAW rechnen. Das ist ganz ähnlich wie bei der 5Ds R, die auch Zeit braucht, um ihre Dateien auf das Medium zu schreiben. Bei ihr sind es nicht selten 100 MB pro RAW. Das dauert eben. Aber wie oben erwähnt, die 50 Megapixel Kamera, die ohne zu Mucken 14 Bilder die Sekunde schießt, muss erst noch erfunden werden. Ich wäre übrigens die erste, die ihre Arme hoch reißt.
Die Canon EOS R – Souverän bei schlechtem Licht
Je größer der Sensor, desto eher gibt es Unschärfen? Die 5Ds R ist mit ihren 50,6 Megapixeln tatsächlich recht empfindlich, insbesondere natürlich bei schlechtem Licht und längeren Belichtungszeiten. Hohe ISO-Zahlen mag sie zudem nicht besonders. Die EOS R ist da etwas robuster, auch weil sie mit hohen ISO-Zahlen recht gut umgehen kann. Ich habe ein paar Testschüsse bei ISO 12800 gemacht und war überrascht. In ihrer Originalgröße sind die Fotos tatsächlich brauchbar. Die 1:1 Vergrößerung zeigt natürlich das starke Rauschen.
Ingesamt bin ich mit der ISO-Leistung der EOS R sehr zufrieden. Ihre Low-Light Fähigkeiten sind wirklich gut. Sie fächern die fotografischen Möglichkeiten und machen recht unabhängig von der Lichtsituation an sich. Hierbei ist es wie immer Geschmacksache, wie weit ich das Rauschen als ästhetisches Element und somit Teil eines Fotos sehen möchte. Gerade in schwarz-weiß Bildern mag ich persönlich das Rauschen sehr gerne.
Der tragende Körper des neuen R-Systems
Als tragender Körper des neuen Canon R-Systems bietet die EOS R selbst mannigfaltige Möglichkeiten sich nach und nach zu erweitern. Im Test hatte ich die Kamera selbst, das Kit-Objektiv RF 24-105mm 1:4,0 IS USM und den EF-Adapter, der es mir erlaubte, meine EF-Objektive zu nutzen. Wer also bereits EF-Objektive hat, kann mit dem Adapter lustig zwischen seiner DSLR und der Spiegellosen hin und her tauschen. Seinen Preis von aktuell 109,- Euro finde ich gar nicht mal zu viel. Bedenke ich, was ein 70-200er 1:2,8L oder ein 50er 1:1,2L kostet, dann ist das gut investiertes Geld.
Ich habe hauptsächlich mit dem 24-105er Kit-Objektiv fotografiert, weil ich natürlich wissen wollte, wie seine Abbildungsqualität ist. Scharf sind die Bilder allemal. Der interne Bildstabilisator der Linse tut prima seinen Dienst. Bei 24mm gibt es kaum Verzerrungen, was nicht selbstverständlich ist. Und wer mal näher ran will, ist 105mm sehr gut versorgt.
Was geht sonst noch?
Ich habe generell Festbrennweiten oder kurze Zooms lieber, aber das ist wohl eine Frage der Bedürfnisse und natürlich auch des Budgets. In der RF-Reihe gibt es zudem ein 50er 1:1,2, das mich auf der Photokina sehr beeindruckt hat, ein 35mm 1:1,8er Makro und ein 28-70er 1:2,0. Letzteres stelle ich mir sehr cool vor, zumal es noch lichtstärker ist als seine großartige EF-Schwester, das 24-70er 1:2,8L. Mir war gar nicht klar, dass mein Test zu diesem Objektiv schon fünf Jahre zurück liegt.
Über die Connectivity der EOS R muss ich hier wohl nicht mehr viele Worte verlieren. Sie kann alles. Die EOS R hat Bluetooth zur Kopplung mit dem Smartphone und ein integriertes WLAN, über das man sofort über Clouddienste teilen kann. Ich mache das nie. Denn ich brauche die Kontrolle an meiner iMac-Kinoleinwand. Das mag antiquiert sein, aber man sollte jedem seine Macke gönnen.
Richtig genervt hat mich, dass Camera Raw die RAWs aus der EOS R konsequent ignoriert. Ich kann also keine RAWs direkt aus Lightroom in Photoshop öffnen. Ich muss die Bilder sehr umständlich erst aus Lightroom exportieren, um sie dann in Photoshop zu öffnen. Die aktuelle Version von Camera Raw kennt die EOS R offensichtlich noch nicht. Das muss sich sehr schnell ändern.
Wer braucht die Canon EOS R?
Als ich von der Photokina zurück war, stellte ich mir ja schon einmal die Frage, ob die Zukunft den spiegellosen Kameras gehört. Grundsätzlich wird das wohl so sein. Doch so lange sie den Sportsektor nicht hundertprozentig bedienen können, werden die großen, schnellen Spiegelreflexkameras ganz sicher nicht überflüssig werden. Ich, die sehr viel Action fotografiert, bin also nicht unbedingt die Zielgruppe für das EOS R System. Denn als kleine Spiegellose, die man mal eben mitnimmt, weil die dicken DSLRs zu sperrig sind, geht die EOS R auch nicht durch. Für eine Taschenkamera ist sie schlicht zu groß.
Wer hingegen hauptsächlich Landschaften, Menschen, Reisen und Reportagen fotografieren möchte, wer vielleicht auch gerne filmt, ist mit einer spiegellosen Kamera dieser Qualität ganz sicher sehr gut bedient. Die EOS R ist puppenleicht zu bedienen. Ihr Autofokus ist sehr schnell. Sie macht vieles sehr zuverlässig alleine, so dass spontane Schüsse fast nie in die Hose gehen. Zudem kann ich meine EF-Objektive auch weiterhin benutzen.
Aber zu bedenken gilt, dass eine Canon 5D Mark IV mit ihrem 30,4 Megapixel Sensor genauso viel kostet wie die EOS R im Kit mit dem RF 24-105er 1:4,0L. Falls eine Neuanschaffung ansteht, muss man sich also sehr klar sein, für welche Art der Fotografie das gute Stück hauptsächlich eingesetzt werden soll.
Die Keyfacts zur Canon EOS R
Typ – Spiegellose Vollformat Systemkamera
Zielgruppe – ambitionierte Amateure / Profis
Best for – Studio / Landschaft / Portrait / Architektur / Reportage
Gewicht– etwa 660 Gramm
Sensor – CMOS-Sensor 36 x 24 mm
Pixel effektiv – 30,3 MP
Dual Pixel RAW – ja
Bildprozessor – DIGIC 8 Prozessor
Objektivanschluss – Objektivadapter EF-EOS R, Objektivadapter mit Steuerungsring EF-EOS R, Objektivadapter EF-EOS R (für Drop-In Filter)
Autofokus–Felder mit Sucher – Bis zu 5.655 wählbare AF-Positionen
Empfindlichkeit bis Lichtstärke 1:11, AF-Augenerkennung
Elektronischer Sucher – 0,5-Zoll-Typ
LCD-Display – 8,01 cm (3,2 Zoll) Clear View LCD II mit ca. 2.100.000 Bildpunkte
ISO-Empfindlichkeit – Auto 100 – 40.000
Reihenaufnahmen – max. ca. 8 B/s
Video – 4K-Video mit 25/24 B/s , 4K-Zeitraffermodus, Full-HD-Movies mit 60 B/s
HD bei 120 B/s, Canon Log (8 Bit/10 Bit), Unkomprimiertes 4K auf externem Recorder mit 10 Bit und 4:2:2-Farbunterabtastung 480 Mbps
Kartenschächte – 1 x SD
Akku – hält einen langen Fototag durch
WLAN –BWLAN und Bluetooth™ FTP mit WFT-E7 II-Zubehör
Best with – Weitwinkel-, Superweitwinkel, Portraitobjektive, Makro
My two cent – eine interssante Alternative zur Spiegelreflexkamera
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Preis: aktuell kostet der Body rund 2.499,- Euro, im Kit mit dem RF 24-105mm 1:4,0L IS USM dann 3499,-
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