Ausprobiert

Test: Das Canon EF 11-24mm 1:4,0L USM – 2

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Im ersten Teil meiner Testreihe zum Ultraweitwinkel Canon EF 11-24mm 1:4,0L USM habe ich mich ein wenig über die Tiefe des Raums ausgelassen. Heute sollen es Verzerrungen und stürzende Linien sein, die ich entweder als gestalterisches Mittel einsetzen oder gegebenenfalls auch vermeiden kann.

Entworfen für 50,6 Megapixel

Das 11-24mm ist speziell für extrem hochauflösende Vollformat Kameras wie die Canon EOS 5Ds und ihre Schwester die 5DsR entwickelt. Alle folgenden Fotos habe ich mit der 5DsR gemacht, auf die ich zu einem späteren Zeitpunkt genauer eingehen werde. Die Fotos erläutere ich in den Bildunterzeilen genauer.

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Mit seinen 11 – 24 mm ist das dicke Zoom weltweit einzigartig. Es ist ein sehr besonderes Stück für sehr besondere Ansprüche, so viel ist mal klar. Obwohl ich schon oft mit Weitwinkeln und Superweitwinkeln, wie z.B. der 14mm, dem 16-35er oder der 24mm Festbrennweite, fotografiert habe, konnte ich mit und an ihm wieder viel dazu lernen. Zum Beispiel, dass ich in einem enorm weiten Raum immer mehrere räumliche Bezüge brauche, die das Bild gliedern. Ich habe gelernt, die kleinste Blende zu nutzen, die das Licht zulässt, denn erst mit der Tiefenschärfe kommt die Brillanz der Abbildung richtig zum Tragen.

11 Millimeter sind verdammt weit

Des weiteren gilt es – wie bei allen Superweitwinkeln – zu bedenken, dass Objekte, die sich von unteren Bildrand in die Mitte bewegen, je nach Brennweite recht stark in die Länge ziehen. Diesen Effekt kann ich entweder als gestalterisches Mittel nutzen, um den Blick ins Bildinnere zu leiten oder tunlichst vermeiden. (In der Galerien unten: Mono wirkt in seinem orangen Pulli etwas sehr lang.)

Ich kann also wunderbar mit Groß und Klein, Vorne und Hinten spielen. Die Abbildungsschärfe ist bist in die letzte Ecke überragend. Bei Blende 4,0 vignettiert die Linse zwar leicht, das heißt sie produziert leichte Dunkelheiten in den Bildecken, doch das ist nichts, was man in Lightroom nicht nacharbeiten könnte.

„Ultra“ in extrafetten Lettern – es kann fast um die Ecke gucken

Trotz dieser Leistungen gilt wie immer: Ohne Plan geht nichts mit dem Ding! Ich muss wissen, wie ich was fotografieren will. Mir macht es dennoch besonders viel Spaß, zu experimentieren und teils wirklich planlos auszuprobieren. Ich muss schließlich die Grenzbereiche ausloten, wie gute Fahrer das mit einem Rennwagen tun.

Whippet im Schilf
Ein Lieblingsfoto: 11mm, f/4,0 – Hier ist der Tiefensog sehr schön, weil Danny im Vordergrund eine Verbindung mit dem Hintergrund schafft.

Ich habe dieses Ultraweitwinkel in Situationen eingesetzt, für die es nicht in erster Linie gedacht ist und ich liebe diese Fotos. Den Wirkungskreis eines solch speziellen Objektivs würde ich also gar nicht so eng stecken. Landschaft, Architektur. Sicher, dafür ist es entworfen, in Kombination mit der 5DsR ist allerdings noch viel mehr drin. Aber Obacht, bei 11 Millimeter im Nahbereich krümmt bzw. streckt sich das Motiv an sich dann doch recht heftig.

Fotografiere ich z.B. einen Supersportwagen der Güte einer Corvette Z06, kann ich solche Verzerrungen nicht tolerieren. Es sei denn, sie dienen dazu, Merkmale dieses Wagen besonders hervorzuheben. Mache ich mich allerdings an die Architektur, dann sind die stürzenden Linien bzw. Verzerrungen ein Teil meiner Gestaltung. Denn ich mag extreme Perspektiven wie z.B. starke Untersichten. Ich muss dazu bemerken, dass ich mit der Architekturfotografie nur sehr wenig Erfahrung habe und vielleicht auch deshalb recht unbelastet an das Thema herangehe.

Das Canon EF 11-24mm 1:4,0L USM – Meisterin der Totalen

In einem Artikel las ich neulich, dass die Architektur das anspruchsvollste und schwierigste Genre der Fotografie sei. Ich war mit der Aussage nicht ganz einverstanden, denn es wurde nicht deutlich, wie anspruchsvoll in diesem Zusammenhang genau definiert ist.

Unter technischen Aspekten ist das sicher richtig. Denn technisch ist die Architekturfotografie durchaus sehr anspruchsvoll. Schwierig ist für meine Begriffe die Reportagefotografie, wie die von James Nachtwey oder Brent Stirton. Sie ist sowohl handwerklich auf aller höchstem Niveau, als auch emotional von unglaublicher Brisanz. Sie fordert Emphatie und Fingerspitzengefühl. Also, die Definition von schwierig bzw. anspruchsvoll ist immer eine Frage der persönlichen Perspektive. Womit ich auch sofort wieder beim Thema bin.

Stehe ich vor einem Gebäude und schaue hoch, dann verjüngen sich seine Linien noch oben hin sehr stark. Das ist allein unserer perspektivischen Wahrnehmung geschuldet, denn eigentlich laufen sie ja parallel. Stünde ich in einem Raum eines gegenüberliegenden Gebäudes etwa in einem der mittleren Stockwerke, sähe ich diese Linien tatsächlich parallel. Je weiter ich mich von einem Objekt entferne (die Galerie mit den Totalen oben), desto gerader erscheint es mir.

Ich fange also erst gar nicht an, Linien in Lightroom in die Senkrechte zu zwängen. Denn erstens mag ich die Dynamik der stürzenden Linien und zweitens würde ich ein Bild erzeugen, das in unserer Wahrnehmung so überhaupt nicht existieren kann. Aber das ist nur mein ganz persönliches Konzept.

Ich hoffe, dass ich euch im dritten Teil Szenen mit Menschen zeigen kann. Ich habe einen Plan, weiß aber noch nicht, ob ich ihn zeitnah umsetzen kann. Also bleibt gespannt!

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Keyfacts zum Canon EF 11-24mm 1:4,0L USM:

Typ – Ultraweitwinkel Zoomobjektiv
Zielgruppe – ambitionierte Hobbyisten /Profis
Best for – Landschaft / Architektur
Gewicht– 1180 Gramm
Lichtstärke – 1:4,0
Bildwinkel diagonal – 126, 5 -84 Grad
kleinste Blende
 – 22
Naheinstellgrenze – 28 cm bei 24mm
AF-Motor – Ring-USM, manuelle Einstellung möglich
Optischer Aufbau – 16 / 11
Best with – am besten auf der Canon EOS 5Ds und der Canon EOS 5DsR

My two cent – Spezialistenlinse mit unglaublich vielen Möglichkeiten

Preis: rund 3000,- Euro

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Freie Autorin mit einem starken Hang zur Fotografie

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