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Im Ausstellungsring herrschen Fairness und Sportlichkeit. Naiv, was?
In den ersten Zeit gesellte sich bei mir sogar noch Objektivität dazu. Die habe ich sehr, sehr schnell mit einem dicken Filzstift gestrichen. Denn über Geschmack lässt sich nunmal nur sehr schlecht streiten.
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Neuerdings habe ich wieder das Gefühl, den Filzstift zücken zu müssen, denn es brodelt wieder. Und wenn es einmal brodelt, dann kann ich das nicht mehr abstellen. Im Gegenteil, es brodelt von Wochenende zu Wochenende lauter. Ich habe Danny in den letzten 18 Monaten recht erfolgreich ausgestellt. Ich bin also die letzte, die nur mosert, weil sie immer mit einem saftigen Tritt aus dem Ring befördert wird.
Schmerzgrenzen werden überbewertet
Der unbeleckte Zuschauer wird es nicht ahnen, aber im Ausstellungsring geht es zu wie im Hochleistungsport. Die Teilnehmer tasten sich an die Grenzen des Erlaubten heran, überschreiten sie sogar. Ob das nun moralisch vertretbar ist oder nicht, tut nichts zur Sache. Anstand und Fairness? Who cares? Man bewegt sich innerhalb bzw. scharf an der Kante der Regeln.
Ob man dem Richter der nächsten Show vorab schon einmal Fotos von dem Hund schickt, der bitte gewinnen soll, oder vor der Veranstaltung dem Richter zujammert .. er braucht nur noch eins.. Jeder sucht nach dem besten und einfachsten Weg zum Erfolg. Es herrscht schließlich ein harter Wettbewerb und die Schmerzgrenze an sich wird überbewertet. Ginge es in diesem Wettbewerb schlussendlich um eine eindeutig messbare Größe, so wäre alles in trockenen Tüchern. Es bliebe keinerlei Raum für Spekulationen.
Keine messbare Größe
Nur leider ist Schönheit bzw. Standardnähe nicht messbar. Die Suche nach ihnen scheint wie das Rühren in einer dicken Suppe aus den Ideen von dem was sein könnte, was sein sollte, aus dem was man mag und was man nicht mag. Es gibt Richter, die quasi in dieser Suppe zu Hause sind, die unbeirrbar, sicher, nachvollziehbar und souverän die in ihren Augen besten Fleischbröckchen herauspicken. Da schaue ich gerne hin und lerne immer wieder dazu.
Doch in letzter Zeit häufen sich die Momente, in denen ich denken muss, dass Richter bzw. Richtergremien und auch Aussteller das Gros des Hundevolkes für taub, stumm und dämlich halten. Das schadet der Glaubwürdigkeit, die man sich doch – so dachte ich – gerne erhalten möchte. Es sei denn, die oben genannte Schmerzgrenze liegt schon längst weit unter Normal Null. Ja, die Whippet-Suppe ist dick! Aber noch lange nicht so dick, dass außer ein paar Eingeweihten der große Rest nur blind und orientierungslos darin herumstochert.
Objektivität und Gefälligkeiten
Deshalb halte ich es für einen großen Fehler, Fairness und das im Zusammenhang mit Ausstellungen mögliche Maß an Objektivität komplett zu vergessen. Es macht langfristig keinen guten Eindruck, wenn man sich einerseits nur auf das Einfordern und andererseits nur das Verteilen von Gefälligkeiten konzentriert. Irgendwann werden dann nur noch die gemeinsam im Ring stehen, die sich ohnehin ständig gegenseitig im Kreis beweihräuchern. Denn der Rest wird keine Lust mehr haben, für eine Komparsenrolle auch noch zu bezahlen.
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edit: Die Hunde auf den Fotos haben mit dem Inhalt meines Textes nichts zu tun. Ich mag sie sehr gern und sie passen zum Thema.
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5 Comments
Sehr gut geschrieben und sehr wahr. Genau deshalb möchte ich meine 2 Goldstücke nicht mehr ausstellen. Man bedenke, dass so ein Ausstellungswochenende mit allem drum und dran kostenmässig einer Woche Urlaub am Meer entspricht… Tief seufz! Sehr sehr schade!!!
Renate, ich überlege mir mittlerweile sehr genau, wo ich melde. Lange Touren zu CACIBs bei denen viiiielleicht was rumkommen könnte, spare ich mir komplett. Wir können unser Geld durchaus sinnvoller investieren.
Entspannte Grüße
Wir haben uns nicht abgesprochen, aber zur selben Zeit habe ich mich dazu in facebook geäußert.
Es fällt also nicht nur mir auf, daß einige Richter und ihre Freunde keine Skrupel mehr haben, bei Ausstellungen alle anderen zu betrügen. Und auch mein Mann und ich stellen unsere Hunde durchaus noch mit Erfolg aus, es ist also auch bei mir kein Frust über diverse Niederlagen, sondern Ärger über das respektlose und unehrliche Verhalten einzelner Richter-Aussteller-Klüngel der Grund für meinen Post.
Karla, du triffst den Nagel wieder auf den Kopf. Aber leider bestimmt die Masse den Weg und nicht nur noch der Standard. Viele haben auch den Blick verloren im Jungel der Gewinne sich um Gesundheit oder Standard der Rassen zu kümmern. Immer schneller immer Erfolgreicher – will mann da noch mit gehen?
Seit 2014 verliere ich Wöchentlich mehr die Lust irgendwo noch mit zu machen.
Ich habe langsame Hunde, anstatt denen Danke zu sagen, werden sie noch belächelt oder gefragt; für was kommst du? Und eigentlich haben diese ja recht – warum eigentlich? 50.- bis 100.- Startgebühren, Wegzeit, Benzin verbrauch, Autoverbrauch, Investitionen in Zelt, Stoffboxen und Co, Internetgebühren (zumindest für Züchter und Homepagen), uvm. Zum sich ärgern…
Was solls, als Züchter bist du fast dazu gezwungen dich zu „zeigen“…
Also lesen wir „die Faust“ und geniessen dazu ein Prosecco…
Prost Alexandra! 😉 Wenn ich mit einem Showhund hier auf unserer Rennbahn auftauche, werde ich nicht belächelt. Alles sind freundlich und verstehen, dass die Hunde Spaß haben wollen. Mit den Rennern können sie ohnehin nicht konkurrieren. Gerade neulichhaben drei ausgesprochene Rennhündinnen einer befreundeten Showhündin zur Rennlizenz verholfen. Vielleicht liegt es auch am Verein. Aber bei den Ausstellungen ist das ein bisschen anders. Du kennst das ja.
Entspannte Grüße