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Neues vom Manipulator

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Das Wetter ist aber auch ein echte Zumutung. Sintflutartiger Regen, kurz unterbrochen von sonnigen Abschnitten. 13,5 Grad am heiligen Abend und 11 Grad in der Sylvesternacht. Welcher Kreislauf soll das denn aushalten? Es ist nicht verwunderlich, dass Mensch und Hund unter diesen Bedingungen komisch werden.

Nun kündigt die Wetterfee auch noch eine Warmfront an. Wie warm soll es denn werden? 20 Grad? Von mir aus, ich finde frieren ohnehin doof. Und meine Handschuhe verliere ich auch immer. Nur den Regen sparen wir uns, ja! Denn hier liegen zwei Whippets, die den gar nicht leiden können.

Mr.Clark hatte sich wie ein Fohlen über den Schnee gefreut. Doch als die dicken Flocken dicken Tropfen wichen und das schöne Weiß dahin schmolz, viel er kurz vor den Weihnachtstagen in eine tiefe Winterdepression. Er zog sich zurück, schlief noch mehr also sonst und fraß mehr oder weniger lebenserhaltend. Manchmal schnaufte er tief, schaute bedeutungsschwanger und döste dann weiter. Ein Familienmitglied nach dem anderen stattete ihm in rhythmischen Abständen betüddelnde Besuche an seiner Schlafstatt ab und redete ihm gut zu. Der Hausherr nannte ihn schon den Marvin unter den Whippets.

Das Plöpp der Kühlschranktür

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Eigentlich müsste ein solch luriges Verhalten jedem Hundebesitzer die Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Doch ich weiß nur zu gut, wie schlau und durchtrieben dieser Hund sein kann. Bevor ich also an den Weihnachtsfeiertagen einen Nottierarzt hätte wuschig machen müssen, setzte ich mich ruhig hin und beobachtete ihn argwöhnisch.

Plöpp, die Kühlschranktür öffnete sich und in gleicher Sekunde waren Mr.Clarks Ohren auf Empfang. Da der Hausherr dachte, der arme Hund müsste einen grausamen Hungertod sterben, schnitt er regelmäßig nicht nur für sich allein Käse und Wurst in dicken Stücken ab. „Jimmy!“ Der Ruf aus der Küche brachte reproduzierbar Leben in das leidende Tier. „Guck mal hiiihiier!“ Behende und geschmeidig wie eine Katze überbrückte er den Weg zwischen seinem Krankenlager und der Küche. Kurz vor der Tür, für den Hausherrn nicht sichtbar, nahm er Tempo ‚raus und näherte sich dann dem Kühlschrank in gramgebeugter Demutshaltung. „Aaaarmer Jimmy, du musst doch was fressen! Käse?“ Klar Käse!

Gerissen und durchtrieben

Dieses oskarreife Schauspiel tat ich mir genau drei mal an. Dann lies ich den Hammer kreisen. Kein Leckerchen, kein Käse, keine Wurst, nix! Der Hund verarscht uns. Wenn er Hunger hat, wird er sein Futter fressen. Wollen wir doch mal sehen, wer am längeren Hebel sitzt.

Leider Nulldiät

Am nächsten Abend hatte Mr.Clarks Magenknurren eine bedenkliche Lautstärke erreicht, doch er rührte sein Futter nicht an. Unter dieser Geräuschkulisse musste ich mich von meiner Familie nicht nur ein Mal als Tierquälerin beschimpfen lassen. Nebenbei, Mono fraß ganz normal und ergatterte deshalb seine üblichen Belohnungs-Goodies. Mr.Clark blieb auf eisenharter Nulldiät. Sein legendärer Skandal-Blick hatte uns schon den ganzen Tag begleitet. Hunger Schätzchen? Über Nacht wurde ihm dann auf wundersame Weise eine Spontanheilung zuteil. Sein Frühstück inhalierte er in Rekordzeit. Zum Nachtisch nahm er dann sogar noch einen von den unzumutbaren Keksen, die er mir in der Regel vor die Füße spuckt.

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Ich habe Mr.Clark schon krank gesehen. Dann frisst er absolut nichts. Weder Käse, noch Wurst, noch Waffeln noch sonst irgendetwas. Doch dieser Whippet war nicht krank. Im Haus ist er ohnehin sehr, sehr ruhig. Das miese Wetter nahm er zum Anlass, seine Aktivitäten auf ein Minimum herunterzufahren. Ganz nach der Devise Bloß nicht auffallen, dann muss ich auch nicht ‚raus. Doch dann hatte er blitzschnell spitz, dass seine anhaltende Apathie irgendwie Aufmerksamkeit erregte, dass es Käse, Wurst und frische Brötchen regnete, wenn er sein übliches Futter verweigerte. Danke dafür nochmal an den Hausherrn!

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Freie Autorin mit einem starken Hang zur Fotografie

4 Comments

  1. Hahaha. Irgendwie gibt es da Parallelen.
    Mr. Clark = Herr Kasper – och, die armen, mitleiderregenden Blicke werfenden, die Futterverweigerer und Keksignorierer und dann Mono = Jonas – die durchgeknallten,
    Diese Whippen sind unglaublich.

  2. Es scheint bei den Whippen, wie bei menschlichen Geschwistern zu sein: Jeder sucht sich die Nische, die ihn vom anderen unterscheidet. Aber zum Glück sind wir dann doch meistens schlauer als sie. 😉
    Entspannte Grüße

  3. Karla, ich kann mir mal wieder das Lachen nicht verkneifen. Echt filmreif, Dein Bub!!!
    Aber ich muß Partei ergreifen, das Wetter ist aber auch zum Schlafen 😉
    Danke Karla für diese Geschichte,….

  4. Herrlich, dieser Beitrag!!! – wieso nur habe ich hier ein Déjà-vu, wenn ich mal wieder rufe: Dobby – Pipi machen gehen und der Hund das Bett oder eine ähnlich geeignete Schlafstätte aufsucht…. ?!
    😉

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