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Lebe wohl mein lieber Danny!

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Danny, Enjoy The Silence of Little Goblin, hat das Rudel verlassen. Seit nun mehr als drei Monaten lebt er so, wie es ihm zu einem Besseren gereicht. Ganz ohne Stress und ganz ohne Verwirrung. Es ist mir unendlich schwer gefallen, für ihn ein neues Zuhause zu suchen, aber es musste sein.

Unser Leben ist geprägt von Entscheidungen. Minütlich, ja sekündlich müssen wir Entscheidungen treffen, die ganz banal unseren Alltag strukturieren und nicht selten lebensrettend sind. Ich gehe nicht über die Straße, weil ein Auto kommt. Ich gehe rechts herum, ich gehe links herum, ich kaufe kein Broccoli sondern lieber Kartoffeln.

Danny der Scheue. Er schaut immer fragend.
Danny, Enjoy The Silence of Little Goblin – Es gib Tage, an denen er mir entsetzlich fehlt.

Eine schmerzhafte Entscheidung

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Neben diesen Banalitäten, mit denen wir uns maximal ein paar Sekunden beschäftigen, gibt es Gedanken, die lange gären und irgendwann eine Entscheidung erfordern. Dann kämpfe ich im Stillen. Ganz allein. Ich spiele immer und immer wieder Gedankenmodelle durch. Doch ich bin ein kommunikativer Mensch. Wenn ich gar nicht mehr weiter komme, dann rede ich. Zu meinem großen Glück habe ich vertrauenswürdige und kompetente Freunde, die Danny kennen und bereit waren, sich meinen Gedankenwust anzuhören. Die Knoten in meinem Kopf lösten sich und ich fühlte mich plötzlich ganz leicht.

Ohne den Zuspruch und die Ratschläge von außen würde ich mich vermutlich heute noch mit meinen Gedanken im Kreis drehen und wäre letztendlich ein Opfer der klassischen Stereotypen geworden. „Wenn es nicht klappt, geht immer der jüngste Hund.“ In der Tat war das mein erster Gedanke. Hudson muss gehen. Da war der Kleine gerade ein halbes Jahr alt. Doch weiter geholfen hätte das niemandem. Vor allem Danny nicht. Denn er ist ein traumhafter, lieber Hund, der alles kann, außer sich in einem feststehenden Rudel zurecht zu finden und sich entsprechend zu verhalten. Es gibt solche Hunde. Irgendwann musste ich das akzeptieren.

Lebe wohl lieber Danny!

Aufgeben war nie eine Option

Danny aufzugeben war eigentlich nie eine Option, gerade weil meine Familie und ich ihn so lieb haben. Er hat uns schließlich fast fünf Jahre begleitet und war uns drei Menschen immer überaus treu zugetan. Dennoch, ich habe erkennen müssen, dass Danny bei uns nicht der Hund war, der er eigentlich sein könnte. Mono hat er zum Glück immer respektiert, doch als Hudson kam, war er bald – unsicher wie Danny immer war – eingeklemmt zwischen zwei sehr starken Charakteren. Weder Mono noch Hudson waren jemals grantig oder böse zu ihm. Ganz im Gegenteil. Monos enormer Wille, jedes Rudelmitglied friedvoll zu integrieren, hat uns über eine lange Zeit sehr geholfen. Doch ganz gegen seine Art gab Mono irgendwann auf und quittierte Dannys Verhalten mit Ignoranz. Für Mono war Danny irgendwann nur noch Luft. Sie lebten nebeneinander nicht miteinander. Das war schon lange bevor Hudson einzog. Hudson sodann liebte seinen Danny und nahm es einige Wochen nicht krumm, dass diese Liebe nicht erwidert wurde. Doch es war abzusehen, dass Hudson irgendwann auf Dannys Unsicherheit reagieren würde.

Ich wollte nicht wahrhaben, dass mir das passiert, aber ich wusste, dass ich handeln musste. Denn mein Alptraum war es immer, nicht aus dem Haus gehen zu können, ohne Angst zu haben, dass sich meine Hund gegenseitig an die Wäsche gehen. Das sollte es hier nicht geben und das wird es hier niemals geben.

Das ist eines meiner Lieblingsfotos von Danny und ich werde es in Ehren halten. Neue wird es nie wieder von mir geben. Das ist hart, aber ich werde mich irgendwann damit abfinden.
Das ist eines meiner Lieblingsfotos von Danny und ich werde es in Ehren halten. Neue wird es nie wieder von mir geben. Das ist hart, aber ich werde mich irgendwann damit abfinden.

Ich muss den Frieden erhalten

Ich habe alles versucht, um den Frieden in diesem Haus zu erhalten, denn Aufgeben gehört grundsätzlich nicht in meinen Wortschatz. Und, wenn es in einer Dreierkonstellation nicht stimmt, ist natürlich der Halter der Hunde verantwortlich. Versagen? Das ist so ein Wort! Doch manchmal passt die Kombination der Individuen einfach nicht. Mono wird nicht jünger. Hätte ich Hudson abgegeben, wäre Danny in ferner Zukunft allein gewesen. Niemals hätte ich ihm einen Welpen an die Seite setzen können. Aber ein Einzelhund ist er auch nicht. Er würde also irgendwann – trotz der Menschen, die ihn immer geliebt haben – ein sehr unglücklicher Whippet sein.

Allerdings, was mit Danny und Rüden nicht klappt, geht mit Hündinnen um so besser. Um also sicher zu stellen, dass er ein schönes Whippetleben haben wird, habe ich/haben wir gezielt nach einer wesensfesten, weiblichen Begleitung für ihn gesucht. Und siehe da, nun blüht er auf und zeigt all die guten Seiten, die er schon immer hatte. Er ist der liebenswerte, wohlerzogene, anhängliche Whippet, den ich kenne. Ich weiß, dass es ihm gut geht bei seinen neuen Whippetverstehern, die ihr Sofa liebevoll für ihn und sein Mädchen zurecht gemacht haben.

Danny - Enjoy The Silence of Little Goblin. Obwohl dieses Foto ganz sicher im Sinne der Whippetwelt perfekt ist, ist es dennoch eines meiner Lieblingsfotos.
Danny – Enjoy The Silence of Little Goblin. Obwohl dieses Foto ganz sicher im Sinne der Whippetwelt nicht perfekt ist, ist es dennoch eines meiner Lieblingsfotos. Wir hatten eine schöne Zeit, Kleiner!

Vielen Dank für eure Hilfe!

Lebe wohl mein wunderschöner Danny! Vielen Dank für die Zeit mit dir. Du wirst immer ein Teil unseres Lebens bleiben. Jedes Mal, wenn ich im Radio Enjoy The Silence von Depeche Mode läuft, werde ich Tränen in den Augen haben. Doch nun ist es Zeit, loszulassen und dir ein tolles Leben zu wünschen.

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Ich möchte allen Beteiligten von Herzen danken. Danny hat den besten Platz gefunden, den ich mir für ihn vorstellen kann. Vielen Dank an die Initiative Windhundhilfe e.V., an Liane Bertlich, Anke Severidt-Frank, Christa Riebel, Brigitta Bürger und Beatrix Braake. Danke, dass ihr mir zugehört und geholfen habt. Ohne eure Ratschläge und eure Unterstützung hätte ich das niemals geschafft.

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Freie Autorin mit einem starken Hang zur Fotografie

6 Comments

  1. Sonja Burbidge Reply

    Oh jeez, I am so sorry. Das ist herzzerreißend. Danny war immer mein ‚heimlicher‘ Liebling von deinen drei wunderbaren Hunden, er war einfach so unglaublich niedlich. Ich werde die Fotos von ihm vermissen. Alles Gute für euch und natürlich Danny.

    • Danke dir Sonja,

      hier ist nun wieder Ruhe und Harmonie eingekehrt. Mono und Hudson lieben sich und Danny ist in besten Händen. Was will ich mehr?

      Entspannte Grüße

      • Sonja Burbidge Reply

        Ich denke, gewollt hast du schon mehr, nämlich dass alle drei Hunde sich mögen und miteinander auskommen. Nur kann man das, was man will, nicht immer haben. Leider sind viele Menschen schlichtweg nicht in der Lage, das zu akzeptieren und deshalb sieht man immer wieder Leute, die ihre Hunde behalten, obwohl sie sich gegenseitig zerfleischen, oder aber auch Leute, die ihre Hunde kurzerhand entsorgen, weil sie nicht schön genug sind oder eine “nervige” Krankheit haben (alles schon dutzendfach erlebt). Gerade in Bezug auf Hunde geht es für viele Leute in erster Linie um das eigene Ego. Deshalb finde ich es so wunderbar, dass du in deinen Artikeln immer wieder daran erinnerst, dass unsere Hunde Lebewesen mit Ecken und Kanten und Eigenheiten sind, auf die man sich einlassen muss, denn man hat für das Zusammenleben mit ihnen die Verantwortung übernommen. Der ein oder andere, gerade in der Windhundszene, kann das gut gebrauchen, finde ich. Da gehört dann auch die Ehrlichkeit dazu zu sagen, es ging so einfach nicht weiter, aber nicht, weil man es sich leicht machen will, sondern zum Wohl der Tiere. Traurig ist es natürlich trotzdem. Ich würde mich damit unglaublich schwer tun. Also again: Hut ab! Ich freue mich selbstverständlich auf die zahlreichen definitiv fantastischen Bilder von Hudson und Mono, die da kommen werden (hier und auf Instagram, auf Facebook bin ich nicht mehr) und auch Dannys Leben an der Seite seiner große Freundin werde ich weiterhin verfolgen. So long.

  2. Liebe Karla,
    gerade habe ich es gelesen und mir standen Tränen in den Augen. Ich mag jeden der drei Jungs und Danny war, auf seine Art, ein Wegbegleiter in meinem Leben. Ich habe gelacht und mich an Bildern von ihm gefreut. Es war für Euch sicher eine schwierige Entscheidung. Ich kann das gut nachvollziehen. Aufgeben kommt in meinem Wortschatz im Bezug auf Leonardo auch nicht vor; und ich stand einige Male in den letzten Jahren an einem solchen Punkt, wo ich dachte, es geht nicht. Doch irgendwie ging es immer weiter, mit Hilfe von Bekannten oder Freunden, mit Reden oder auch nur mal mit durchamten und mal für einen Moment loslassen. Andererseits weiß ich auch, dass es für ein Hunderudel wichtig ist, dass es funktioniert, und dass Mono Danny letztlich ignoriert hat, ist etwas, das man als Mensch nicht ignorieren darf. Ich bin mir also sehr sicher, dass Du/dass Ihr den bestmöglichen Platz für Danny gefunden habt, was sich auch genau so anhört, wenn Du schreibst, dass er jetzt mit einem Whippetmädchen das Sofa teilt und wie er sich positiv verändert hat. Manchmal ist es eben so, dass Wegbegleiter einen auch wieder verlassen müssen, damit sie woanders einen Platz finden, der ihnen mehr entspricht, wo es für sie besser ist. In diesem Sinne sage ich: „Danke, lieber Danny, für jedes Lächeln und Schmunzeln, dass Du mir ins Gesicht gezaubert hast, und ich wünsche Dir alles Liebe in Deinem neuen Zuhause.“ Danke auch Dir, liebe Karla, dass Du uns an seinen Geschichten hast teilnehmen lassen. Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft und alles Gute für die kommende Zeit.
    Viele liebe Grüße
    Snezana

  3. Du bist lieb Sneza,

    danke schön! Wenn so eine Entscheidung fällt, dann fühlt sich plötzliches alles richtig an. Für manche ist das schwer zu verstehen. Der Abschied von Danny, an dem Tag als wir ihn übergeben haben, war sehr hart für mich und meine Familie. Aber ich wusste, dass das, was ich tue wichtig und gut ist. Das baut auf. Nicht sofort aber irgendwann.

    Entspannte Grüße

    • Allein schon, dass Du die Entscheidung in Danny’s Sinne getroffen hast, zeigt, dass Du ihn liebst. Sie zeigt aber auch Deine persönliche Stärke und Mut, eine solche Entscheidung zu treffen.
      Liebe Grüße
      Snezana

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