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Wäre der Bote der schlechten Nachricht nicht so ein netter Kerl, so hätte man ihn wohl gesteinigt. Nein, nicht wirklich. Aber bei der Landessieger-Ausstellung in Gelsenkirchen hat der belgische Richter Gino Decruy mit einer so umwerfend freundlichen und sanften Art seine Keule geschwungen, dass ihm wohl niemand böse sein kann.
Vielleicht, aber auch nur ganz vielleicht diejenigen, deren Hunde den Ring mit einem genügend verlassen haben. Die hat gut Reden? Ja, ich habe gut Reden. Schließlich hat Mr.Clark die Championklasse mit einem V1 und Mono die Offene Klasse mit dem Reserve-CAC verlassen. Doch ich habe auch schon mehrfach erwähnt, dass ich generell nichts gegen eine gewisse internationale Härte einzuwenden habe und eine inflationäre Vergabe von Vs für falsch halte.
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Von 31 gemeldeten Whippet erhielten nur genau 17 eine V-Bewertung. Es gab ein vsp in der Jüngstenklasse, 9 sg, 2 g und 2 ggd. In einem Fall hätte ich Gino Decruy sogar verstanden, wenn er sich geweigert hätte, überhaupt ein Urteil abzugeben. Denn nicht nur ihm, sondern auch wohl den meisten anderen Anwesenden fiel die Kinnlade herunter, als ein Rüde den Ring betrat, der mit einem Whippet irgendwie gar nichts zu tun hatte. Nicht etwa weil der Hund besonders groß war – 56-58 Zentimeter große Rüden schocken ja nun niemanden mehr – sondern weil er einfach nicht aussah, wie ein Whippet. Er hatte ungewöhnlich viel Fell, eine sehr stark befederte Ringelrute, die jedem Afghanen Ehre machen würde. Auf einem sehr kurzen, sehr kräftige, breiten Hals saß ein noch kräftigerer Kopf. Die Muskelberge waren furchteinflößend.
Ich werde weder den Namen des Hundes, noch den seiner Besitzer nennen. Außer zum Spaß war Doctor-Speed war noch nie ein Pranger, und ich werde damit jetzt nicht anfangen. Doch die Chuzpe, mit der dieser Hund durch den Ring geschlörrt wurde, hat mich von meinem Klappsessel gehauen. Und ich hätte es durchaus verstanden, wenn Gino Decruy seinen Sanftmut und seine Freundlichkeit über Bord geworfen und einen Sturm in Tino-Pehar-Manier entfacht hätte.
Zu den fanatischen Standardpredigern habe ich noch nie gerhört. Jeder wie er will und nach seinem Geschmack. Ich muss nicht alles mögen, bin aber weit davon entfernt, das, was ich nicht mag zu verteufeln. Insbesondere einen Tag vor einem Titelrennen Renn- und Showhunde zusammen in einem Ring zu sehen, finde ich sehr spannend. Denn oft wird – ganz wie in einem bewegten Lehrbuch – klar, dass die Schere zwischen ihnen oft gar nicht so weit auseinander klafft. Am Samstag allerdings waren die anatomischen Unterschied teilweise so krass, dass ein Laie die Hunde mit Sicherheit nicht richtig hätte zuordnen können.
Aber zum Glück gab es aber noch jede Menge Whippets, die auch auf Anhieb als solche zu erkennen waren und Aussteller- wie Richterherz erwärmten. Der Landesjugendsieger NRW 2013 z.B. in Gestalt von Delirious Legend of the Realm, sowie die Beste Hündin Midea of Gentle Mind. Mono hatte Glück. Denn der BOB-Rüde Karl Johan of Gentle Mind ist noch in der Champion-Warteschleife, so dass sein CAC automatisch an Mono übergeht.
Besonders gefreut hat mich im Nachhinein, dass Decruy Mr.Clark eine excellent condition und Mono eine super condition bescheinigt hat. Der Allgemeinzustand eines Hundes, so meine ich, sollte viel öfter in die Berichte mit einfließen. Hier ist natürlich insbesondere die Fitness gemeint, aber mir fällt zudem immer wieder auf, dass manche Whippets zwar von Weitem klasse aussehen, ein genauer Blick aber dann ihren katastrophalen Pflegezustand offenbart.
Da der frühe Vogel ja den Wurm fängt, war Gino Decruy mit dem Richten der Whippets relativ schnell durch. Bis zum Best-In-Show war also noch viel Zeit. So konnte ich meine beiden bibbernden Bündel flott nach Hause kutschieren und zum Fotografieren zurückkommen. Wie es der Teufel wollte, kam natürlich wieder erst zum Best-In-Show die Sonne heraus. Die hätte ich mir vorher auch gewünscht, doch viel Zeit für Fotos hatte ich während des Richtens ohnehin nicht.
Vielen Dank an die Sonderleiterin Sandra Biesenbach, die sich für diese Ausstellung wirklich aufgeribbelt hat, an Liane Bertlich, die mir wieder beim Fotografieren geholfen hat und an Dieter Dahmen für interessante Fachsimpeleien und Fotos von der Fotografin.
Die Fotos am BIS-Ring habe ich mit meinem Test-Objektiv gemacht. Wie immer sind die Bilder unbearbeitet. Ich habe sie nur beschnitten.
Bitte respektiert das Copyright. Wer Interesse an einem der Bilder hat, schreibe mir bitte eine kurze Nachricht. Please respect the copyright. If you are interested in one of the pictures, please send me a short message.
Und für das Jungvolk gab es zur Belohnung einen Flitz auf dem Coursing-Gelände. Dabei wurde deutlich, dass die Kleinste das meiste Durchsetzungsvermögen hatte. Koseilata’s Jezebel hat die jungen, wilden Rüden ganz gepflegt stramm stehen lassen.
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Das Canon EF 300mm 1:4,0 L IS USM wurde mir von Canon für einen ausführlichen Test zur VerfAmazon erhältlich.
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2 Comments
Dieses übertriebene Whippenkerlchen ist leider nur Opfer einer geltungssüchtigen Zuchtmaschinerie in der es schon längst nicht mehr um Zucht geht.
Und solange der Whipp um den es hier geht gültige FCI-Papiere hat, gilt er als Whipp. 😉
Einfach tolle Bilder, die du da gemacht hast:)!
LG Patty