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Die Zeiten, in denen die Menschen im Ruhrgebiet vom Rest Deutschlands als Schachties beschimpft wurden, sind schon lange vorbei. Die Zechen liegen still, ihre Architektur ist Weltkulturerbe und auf den einst so hässlichen Abraumhalden wuchern nun Landschaftschutzgebiete. Glück für uns, denn unsere Halden wollen wir gegen nichts auf der Welt tauschen.
Vielleicht gegen einen Atlantikstrand, aber man kann nicht alles haben. Obwohl, selbst der irgendwann langweilig wird. Unsere Lieblingshalde hingegen wandelt sich mit den Jahreszeiten. Mr.Clark und auch Mono kennen sie von Welpenbeinen an. Jeden Busch, jeden Baum, jeden Tümpel. Dort dürfen sie fast alles, denn im Grunde ist das sehr weitläufige Gelände idiotensicher. Straßen, Autos, Zäune weit vom Schuss.
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Stolpert man nicht gerade morgens um 7:00 Uhr über die großen Wiesen, dann hat sich das Wild längst zurückgezogen und die Whippen haben freie Bahn. Trotzdem gibt es auch hier eine No-Go-Area. Da Mr.Clark in jeder Hinsicht zuverlässig ist, überschreitet er an einer bestimmten Stelle reproduzierbar und immer wieder ihre Grenze. Das tut er allerdings nie ohne mir einen gewissen Blick zuzuwerfen, den das Whippethirn mit Sicherheit anders meint, als der Mensch ihn interpretieren möchte.
„Komm, du weißt doch, dass ich gleich wieder da bin.“ oder „Ich kann nicht anders … die Instinkte ..“ Die Ausflüge ins verbotene Kaninchenland laufen immer nach dem gleichen Muster ab und haben sich fast ritualisiert. Allein die Leine kann die Handlungskette unterbrechen. Mono lässt sich nur ein Stück des Weges mitziehen, kommt aber dann auf Zuruf zurück. Es sei denn, er hat schon Beute gesichtet.
Der Witz ist, dass Mr.Clark dort noch nie ein Kaninchen gefangen hat. Er hat überhaupt noch nie etwas gefangen, mal abgesehen von der schottischen Feldmaus, die er wieder laufen gelassen hat und der Taube natürlich, die aber nie eine echte Chance hatte.
Sanddornbüsche, Unterholz, Löcher .. ich höre schon die Stimmen, die die übelsten Verletzungen prophezeien. Meine Hunde bleiben auf den Wegen! Schön, meine nicht! Nicht auf dieser Halde. Sie ist ihr Spielplatz, ihr Ort, wo sie mit Haut und Haaren Whippets sein dürfen. Natürlich könnten sie sich verletzen. Sie könnten sich im vollen Lauf auf einen Ast spießen, sich an den langen Dornen der Büsche die Augen ausstechen, sich bei einem Überschlag das Genick oder sämtliche Haxen brechen. Doch sie sind geländegängig, sie haben von klein auf geübt und sie sind erst recht nicht ete petete. In mehr als vier Jahren war ein kleiner Ritz im Ohr die einzige Verletzung, die wir von dort mit nach Hause genommen haben. Außerdem kommen sie nicht weg. Sie sehen zu, dass sie in mittelbarer Nähe bleiben, nehmen immer wieder Blickkontakt auf.
Natürlich birgt das Risiken, aber ich will und werde meinen Jungs diese Freiheit nicht nehmen. Whippets sind keine Hunde für Angsthasen, für Wattepacker oder Oh-Gott-Oh-Gott-Menschen. Mit ein paar guten Nerven und einem dicken Pfund Vertrauen in ihre Fähigkeiten macht es Spaß, sie durchs Gelände rasen zu sehen.
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Genau deshalb erlaube ich Mr.Clark seine vorhersehbaren Ausflüge. Erstens, weil er es kann und zweitens, weil er auch dann in gewisser Weise verlässlich ist. Verlässlich renitent.
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3 Comments
Wieder ein sagenhaft toller Bericht über das Alltagsleben zweier Whippen die Leben dürfen!!
Danke
Gruß Julia
Ein herzerfrischender Bericht dem ich nur beipflichten kann! So muss ein Whippetleben sein! Auch wir ertragen immer wieder zwar knurrend, aber auch schmunzelnd den letzten kurzen Blick, der uns wohl sagen soll:“Warte Du hier, ich komme wieder sowie ich meinen Kontrollgang erledigt habe!“ unseres Linus bevor er sich auf den Weg macht. Sicher, kein Hund für schwache Nerven und trotzdem der beste und tollste Kumpel, den es gibt.
Es gibt doch nichts schöneres als Whippets über eine Wiese, oder noch besser über den Strand pesen zu sehen. Ich begegnete letzte Woche einem Pärchen die einen Podenco-Mix dabei hatten. Sie waren ganz verwundert dass ich meinen Cayne (Auch ein Globerunner. Klein ist die Welt) frei laufen lasse. Ihr Hund dürfe nie frei laufen, es sei denn das Gebiet sei eingezäunt.
Armer Hund… 🙁