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Ob das Auf-die-Backen verbal oder sportlich körperlich passiert, macht sich nicht immer an der Spezies fest. Wo Hunde noch mit Körpersprache und ohne Zähne klar kommen, entgleisen Menschen nicht selten Mundwerk und Extremitäten.
Mikroskopisch feine Eskalationsstufen
Ach, kennten wir Zweibeiner doch die mikroskopisch feinen Eskalationsstufen der Caniden. Dann gäbe es weniger Streit, weniger Kriege und weniger Prolls, die auf Wiesen sitzen und in den Äther pöbeln.
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Dann gäbe es auch nicht diese Begegnungen, nach denen ich immer nicht weiß, ob ich Rotz und Wasser heulen oder lachen soll. Dieses Mal habe ich gelacht. Ist auch besser. Denn Mono hat alles richtig gemacht. Wie immer. Ich frage mich, wann dieser Hund überhaupt jemals etwas falsch gemacht hat. Ad hoc fällt mir nichts ein. Er hat absolut richtig reagiert, als in unserem Park eine junge, frei von Erziehung lebende Mischlingshündin volle Möhre in uns hinein rannte. Sie ist friedlich aber blöde. Ein makelloses Abbild ihres Besitzers. Mono hat sie also nicht auf links gedreht, sondern ignoriert. Deshalb habe ich zunächst ignoriert, dass ihre Distanzlosigkeit Danny fast einen Rippenbruch beschert hätte.
Hinter der Mischlingshündin taperte ein kleiner Wuschel, ebenso frei von Erziehung und wie ich unfreiwillig erfuhr, gerade sechs Monate alt. Der aufmerksame Leser wird wissen, dass Mono und Danny in unserem Park immer an der Leine sind. Einerseits weil sich dort Billionen von Kaninchen tummeln, andererseits wegen der strikten Leinenpflicht.
Die Besitzerin des Wuschels saß auf der Wiese. Das muss dann wohl das Gegenstück zum sprichwörtlichen breiten Mann auf der Straße sein, dachte ich. Die breite Frau auf der Wiese. Die fast genauso breite magenta-farbene Strähne in ihrer Ponypartie brüllte mich an. Ich kenne keinen Friseur, der Katastrophen dieses Ausmaßes anrichtet, aber vielleicht ist sie eine Leibeigene der Telekom. Ich werde es nie erfahren.
Der zweite Erziehungsberechtigte
Als Danny zu uns kam, erhielt Mono die Position des zweiten Erziehungsberechtigten. Ich vertraue ihm blind und er hat genau die klaren und unmissverständlichen Botschaften verteilt, die heute für ein harmonisches Zusammenleben sorgen. Ohne Kompromisse, kurz, heftig und immer ohne Zähne. So hat Danny Respekt gelernt. Diese Szenen und Monos Verhalten gegenüber allen anderen schlecht erzogenen und vom Wahn umjubelten Junghunden hat mich an diesem Nachmittag Böses ahnen lassen. Denn der kleine Wuschel kannte keinen Respekt. Wie auch, wenn sein breites Fauchen tatenlos und tumb in der Wiese sitzt.
Der kleine Wuschel ging Mono schwer auf die Nüsse. Im wahrsten Sinne. Mono wich mehrfach aus, um das penetrante Teil von seinem Hintern weg zu kriegen. Die kleine Falte auf seiner Stirn und sein Blick sagten mir:“Mach das weg!“ Ich packte mir also den Wuschel am Geschirr und sagte recht laut: „Geh besser, sonst gibt es gleich was auf die Backen!“
Robust!
Die breite Frau auf der Wiese kam in Bewegung. Mühsam, aber sie bewegte sich. „Wenn sie meinen Hund schlagen, dann hau ich ihnen was auf die Fresse!“ Oh, dachte ich, robust! Äußerlich wie innerlich. „Ich werde ihren Hund ganz sicher nicht schlagen. Aber er wird ihm den Arsch versohlen!“ Ich deutete auf Mono, der mich indigniert anblinzelte. „Der ist erst sechs Monate alt!“, brüllte die breite Frau mich an. „Eben! Und er hat es verdient.“ Die breite Frau stolperte in unsere Richtung, griff ungeschickt nach ihrem Hund und zerrte ihn von Mono weg. „Ich hau ihnen auf die Fresse!“ Versuch es, du blöde Kuh! Du kriegst doch noch nichtmal deine fetten Arme hoch, dachte ich und stellte mich in verbale Kampfpositur: „Hallo? Merken sie noch irgend etwas? Meine Hunde sind an der der Leine, ihrer nicht!“ „Der ist noch jung, du Schlampe!“ Sie pöbelte aus der untersten Schublade.
Vor ein paar Jahren gab es Tage, an denen ich mich stundenlang über diese Szene aufgeregt hätte. Heute tue ich das nicht mehr. Ich wurde noch nicht einmal ausfallend, obwohl die Situation das durchaus erlaubt hätte. Ich grinste nur und ging weg, was die Telekomsträhne nur noch mehr aufdrehte. „Ich hau dir auf die Fresse!“ tönte es hinter mir. Ja genau, dachte ich und wollte eigentlich gar nichts mehr sagen. Aber manchmal kann ich einfach nicht anders: “ Wenn sie schon jemandem auf die Fresse hauen wollen, dann fangen sie mit ihrem Friseur an!“ Plötzlich lag Stille und Frieden über unserem Park. Geht doch!
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PS: Die Fotos sind vom Herbst 2014, als Danny gerade eine halbes Jahr alt war.
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4 Comments
Einfach herrlich! Die passenden Worte zu finden ist immer grandios.
Du hast wirklich unglaublich tolle Bilder hier in deinem Blog! Die Aufnahmen sind grandios, solltest Du verkaufen!
Hallo Iris,
vielen Dank für das Kompliment.
Entspannte Grüße
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