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Hasenbratenpingpong reloaded

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Auf unserer unkritsichen Morgenrunde kam uns eine Frau mit einem großen und einem kleinen Hund entgegen. Ich kannte weder sie noch die Hunde, ließ die Jungs also gegen jede Gewohnheit zunächst an der Leine. Man weiß ja nie! Immer weiß ich allerdings, dass mir meine Kontaktlinsen hunderprozentige Sehkraft vorgaukeln. Doch manchmal sind es nicht die Augen, die versagen, sondern das Hirn, das das eigentlich Unmögliche nicht denken will.

Die Frau mit den beiden Hunden näherte sich langsam. Der große Hund hüpfte an seiner Leine aufgeregt hin und her. Der kleine Hund lief frei und zielstrebig auf uns zu. Mono blieb stehen und starrte. Mr.Clark blieb stehen und starrte. Ich sah, wie sich ihre Muskeln spannten. Auf Monos weißem Oberschenkel konnte ich jede Faser sehen.

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Der kleine Hund kam schnell näher, etwa auf zehn Meter und blieb dann mitten auf dem Weg stehen. Gegen die aufgehende Sonne blinzelnd dachte ich, dass der Kleine nun wieder abdrehen würde und machte ein paar Schritte in seine Richtung. Mono war zur Salzsäule erstarrt, Mr.Clark zitterte auf beiden zum Zerreißen angespannten Hinterläufen. Der kleine Hund machte einen Satz zur Seite und saß nun als perfekter Schattenriss mitten auf dem Schotter. Schon als er uns entgegen kam, überlegte ich, welche Rasse wohl solche merkwürdigen Ohren haben könnte. Sein Profil offenbarte nun meinen idiotischen Irrtum. Der vermeindliche Pinscher, war kein Pinscher, sondern ein sehr großer, tiefenentspannter Feldhase.

Mr.Clark beim Hasenbratenpingpong

Zum Schutze meiner Schultergelenke suchte ich mit den glatten Bootsschuhen Halt auf dem Schotter und fasste die Leinen kurz. Die Jungs  – nach wie vor paralysiert. Stünden sie doch ein einziges Mal so im Ring. Sie würden vermutlich alles gewinnen, was es zu gewinnen gibt. Doch Hasen sind am Ring – soweit ich weiß – leider nicht gestattet. Einen Versuch wäre es allerdings wert. Vielleicht mit einem ganz kleinen?

Solange er hocken blieb, beließen wir es beim Starren. Mono fing leise an zu wimmern. Ich war nun zum Glück vorbereitet und wusste, was in den nächsten Sekunden passieren würde. Der Hase sprang auf und raste den Weg zurück. Monos Wimmern schwoll zu einem markerschütternden Schreien an. Mr.Clark mobilisierte all seine Kraft. Ich drehte mich um und zerrte sie wortlos in die entgegengesetzet Richtung, aus der uns der nette Beagle entgegenschoss, den wir morgens oft treffen. Sein Besitzer, ebenso schlaftrunken, hatte Monos Schreien gehört und fragte fürsorgliche: „Kann ich helfen?“ „Nein, nein, alles in Ordnung. Wir hatten gerade nur eine Hasenbegegnung.“ Ich hatte den Satz kaum zuende gebracht, da rief er mit einem leicht panischen Zug in der Stimme: Moooonty? Moooonty!!“ Doch Monty hatte die Spur längst aufgenommen und sich in die Morgenröte davongemacht.

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edit: Die Fotos passen nicht zum Text, aber es sei mir doch bitte verziehen, dass ich heute morgen keine Kamera dabei hatte.

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Freie Autorin mit einem starken Hang zur Fotografie

4 Comments

  1. Liebe Karla,
    solche Begegnungen hatte ich schon öfter und auch Thaya wimmert und weint dann! Und zwecks Hase bei Ausstellungen – bin der selben Meinung! *lacht*
    LG Mel

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