The Daily Irrsinn

Freilauf um jeden Preis?

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Jeder aufmerksame Hundebesitzer wird von dem Urteil zum Fall des Rottweilers gehört haben, der ein kleines Mädchen angegriffen und schwer verletzt hat.

Sowohl die Besitzerin des Hundes, als auch die Frau, die den Hund ausgeführt hat wurden zu Haftstrafen auf Bewährung verurteilt. Das Kind wird wohl für sein Leben entstellt bleiben.

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Ich treffe immer wieder Hundehalter, die ihren Hund bzw. ihre Hunde um jeden Preis und überall frei laufen lassen wollen. Man will die Tiere schließlich nicht einschränken. Außerdem ist es so schön bequem. Mit Leuten dieser Couleur bin ich schon mehrfach aneinandergeraten. Besonders heftig dann, wenn sie nicht einsehen wollen, dass meine angeleinten Hunde nicht von aufdringlichen Artgenossen belästigt werden möchten. Am schlimmsten jedoch ist ihre komplette Ignoranz gegenüber ihrer Umwelt. Es gibt nun mal Menschen, die nicht von einem nassen Schäferhund begrüßt werden wollen. Es gibt Menschen, die Angst haben und es gibt solche, die Hunde einfach scheiße finden. Man muss nicht ständig und immer seiner Umwelt die eigene verquere Vorstellung von Freiheit aufdrücken. Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass es – wie in dem oben erwähnten Fall – schnell richtig ernst werden kann.

Freilauf um jeden Preis

Ich kenne Hunde, die überall frei laufen können, weil sie so gut hören, dass es staubt. In der Mehrzahl sind allerdings die Tiere, die mehr oder weniger zufällig das tun, was ihre Besitzer von ihnen verlangen. Wenn sie denn überhaupt etwas verlangen.

Wie ich es mit dem Freilauf meiner Hunde halte, ist ganz sicher nicht allgemeingültig. Ich habe Hetzjäger, für die besondere Regeln gelten. Dennoch versuche ich einmal darzustellen, wie das hier bei uns läuft. Die wichtigste und aller erste Regel ist: Bin ich nicht sicher, dann Leine dran. Immer! Das heißt:

1. Kenne ich ein Gelände nicht und kann es nicht überschauen, bleiben meine Hunde an der Leine. Ich verschaffe mir einen Überblick und entscheide erst dann ob sie frei laufen dürfen. (die Hetzjäger-Spezialbehandlung)

2. Kann ich nicht voraussehen, wie meine Hunde auf eine Situation reagieren, Leine ich an. (das gilt für Pferde, Kutschen, Maschinen, die komische Geräusche machen, Blaskapellen und vieles mehr)

3. Kommen mir angeleinte Hunde entgegen, leine ich an. (Ich kann nicht anderen predigen, dass sie ihre Hunde ranzunehmen haben und es selber dann nicht tun.)

4. Begegne ich einem fremdem Rudel, leine ich an und kläre die Verhältnisse. Erst dann leine ich ab oder auch nicht. (Ich bin grundsätzlich positiv gestimmt, doch ich muss meine Jungs nicht sehenden Auges in eine Beißerei laufen lassen.)

5. Begegnen wir kleinen Kindern, leine ich an. (Weder Mono noch Danny würden einem Kind je ein Haar krümmen, aber kindliche Reaktionen sind niemals vorauszusehen.)

6. In Innenstädten, an Straßen und in Einkaufszentren bleiben meine Hunde immer an der Leine. (der frei laufende Dobermann in der Shopping Mall hat in meinen Augen so ziemlich alles getoppt.)

7. Und außerdem: Ich lasse meine Hunde niemals durch fremde Vorgärten stromern und dort auch noch Haufen setzen. Sie betreten niemals ungefragt fremde Grundstücke. Ich habe immer – naja fast immer – Kacketüten dabei.

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Freilauf um jeden Preis

Jeder muss seinen Hund einschätzen können. Wer das nicht kann, der lasse ihn nicht von der Leine. (by the way, man muss sich auch bewusst sein, dass man seinen Hund nicht einschätzen kann.) Ich leine lieber ein Mal zu viel, als ein Mal zu wenig an. Das nimmt meinen Hunden vielleicht ein paar Minuten Freilauf, aber immerhin sind sie dann nicht auf der Jagd nach einem Eichhörnchen oder einer Katze überfahren worden. Sie sind in keinen Stacheldrahtzaun gelaufen, sie haben sich nicht mit einem fremden Hund gekeilt und sie haben auch keine alte Dame belästigt. Wir Hundehalter empfinden eine fremde, neugierige Schnüffelnase vielleicht als lustig und sympathisch. Viele andere Menschen fühlen sich in ihrem Wohlbefinden eingeschränkt. Egal wie nett und süß und artig der eigene Hund ist, das sollte man niemals vergessen.

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Freie Autorin mit einem starken Hang zur Fotografie

40 Comments

  1. Esther Eigenmann Reply

    Sehr gut und treffend geschrieben Karla! Ich halte es genauso wie Du! Vorsicht und Rücksicht sind bestimmt nicht zuviel verlangt wenn man mit den Hunden unterwegs ist. Sie können auch so noch genug frei laufen.

    • Danke dir Esther. Ich meine auch, dass meine Hunde viel Freilauf haben. Aber Leinenspaziergänge sind hier an der Tagesordnung. Das mag bei anderen Rasse anders sein, doch wer meint, dass ein Whippet immer nur kacheln muss, der hat sein Naturell nicht verstanden.

      Entspannte Grüße

    • Die erwähnten Maßnahmen sind für verantwortungsvolle Hundehalter eigentlich selbstverständlich mit eventuellen geringen Abweichungen. Was jedoch die Anmerkung „noch genug Freilauf“ betrifft kann nur jemand schreiben der nicht in Niedersachsen wohnt. Hier sind 3,5 Monate generelle Leinenpflicht also Freilauf unmöglich.

      • Mako, so selbstverständlich scheinen sie ja nicht zu sein, denn dann gäbe es diese immerwährenden Auseinandersetzungen nicht.

        Entspannte Grüße

  2. ich halte es an sich mit der Anleinerei genauso – bis auf die Kleinigkeit, dass ich bei jedem mir entgegenkommenden Menschen, egal ob mit Hund oder ohne, egal ob Kind oder Erwachsener – anleine. Bei uns in der Eifel ist aber auch so wenig Betrieb, dass das super selten ist. Ich hab aber auch die Erfahrung gemacht, dass auch Erwachsene oftmals ängstlich sind, oder mit drei herannahenden Hunden ein mulmiges Gefühl bekommen oder auch, dass ich den Youngster nicht sicher davon abhalten kann, seine Matschpfoten auf der Kleidung der Person zu hinterlassen 😉 Also: Leine 🙂

    Einziger Fall, wo ich alle Leinen weggeworfen hab, war, als sich der ebenfalls angeleinte riesige Schäferhund von seiner Besitzerin losgerissen und sich meinen Ältesten „gekrallt hat“. Leider waren aber meine Windis zu perplex, das Heil in der Flucht zu suchen… Nur durch ein Wunder wurde keiner meiner Hunde verletzt und ich konnte das Schäfertier von meinem Hund wegziehen und der komplett hilflosen Besitzerin wieder in die Hand drücken…. Leine schützt vor Schaden also auch nicht immer.

    • Petra, brenzlige Situationen sind ein anderes Thema. Da muss man natürlich von Fall zu Fall entscheiden, was das beste ist und das ist oft nicht einfach.

      Entspannte Grüße

  3. Elisabeth Braeuer Reply

    Halte ich auch so, gilt vielleicht als übervorsichtig, habe auch schon das Gegenargument zu hören bekommen, dass die Hunde der Chance beraubt werden, selbst Erfahrungen zu sammeln und nicht sozialisiert werden

  4. 15 km um unser Haus kennen unser Mädels jeden Waldweg und jede Wiese das ist das Gebiet wo unsere Freilaufen dürfen (ja nach genau deinen Regeln) den hier kennen sie den Heimweg aus dem FF. Wenn wir mit dem Auto irgend wo anders hinfahren heißt es Leine. Ausnahme ist dann nur ein entsprechend eingezäuntes Gelände oder der Garten bei Freunden. Bei Begegnungen mit anderen Hunden die nicht an der Leine sind haben wir weniger Probleme, 5 Whippen und eine Terriermix aufgefächert an der Leine imponieren jeden anderen Hund.

  5. Genau so eine Handhabe macht einen verantwortungsbewussten Hundehalter aus.
    Die Punkte sprechen mir aus der Seele…oder so.
    Jedenfalls entsprechen die Punkte meinem Verhalten mit meinen beiden.
    Toll geschrieben.

    • Vielen Dank! Ich mache ganz sicher auch Fehler, aber ich bemühe mich, nicht nur meine Hunde zu schützen, sondern auch meine Umgebung positiv auf sie zu stimmen. Das macht das Zusammenleben deutlich leichter.

      Entspannte Grüße

  6. Toller Artikel. Ich halte es auch so, bin damit allerdings ziemlich allein auf weiter Flur und werde teilweise sogar noch angemotzt, wie frustriert ich denn sein müsste, weil ich meinen Hund angeleint habe.
    Manchmal denke ich, wären Regeln für Hundehalter am besten. Feststehende, gültige Regeln. Vielleicht würde das helfen.

    • Danie, an mir tropfen hirnlose Pöbeleien mittlerweile ab. Ich höre einfach nicht mehr hin. Das ist sehr entspannend. 🙂

      Deshalb… entspannte Grüße

  7. Eigentlich sind das alles Selbstverständlichkeiten… Eigentlich!

    Ich schätze auch wir haben anfangs so den einen oder anderen Fehler gemacht, hatten aber das große Glück mit vielen anderen „Hundemenschen“ Kontakt zu haben, die uns dann auch mal an die Hand genommen haben. Deshalb würde ich auch grundsätzlich nicht allen Menschen die sich nicht an diese Regeln halten pauschal eine böse Absicht unterstellen wollen. Der Blickwinkel auf Andere erfolgt immer aus der eigenen Perspektive – Tellerrand lässt grüßen!

    Aber natürlich gibt es auch genug ignorante Idioten die wider besseren Wissens glauben sie könnten sich alles erlauben, bzw. müssen sich über gar nichts Gedanken machen. Meine persönlichen Highlights sind:

    – 2 Mädchen im Alter von ca. 10 bis 12 Jahren mit einem unsicheren Richback alleine spielend an einer Wasserstelle mitten im Wald

    – Ein in unserer Nachbarschaft lebender Labrador der ohne zu zögern und ohne Vorwarnung andere Rüden beißt und nach wie vor an einer endlos langen Schleppleine und ohne Maulkorb durch den Wald läuft

    – Die immer wieder anzutreffenden Menschen, die am Waldesrand stehen und in aller Ruhe und Gelassenheit auf ihren Hund warten. Die Standardantwort wenn man sie darauf anspricht: ja, nach 10 bis 15 Minuten ist der in aller Regel aber wieder zurück

    Ich persönlich habe mittlerweile (auch dank unserer Hunde) einen gewissen Grad der Gelassenheit erreicht, so dass ich mich eigentlich nur noch über die wirklich haarigen Situationen aufrege. Dein Hinweis auf diese Regeln ist natürlich super und vielleicht regt es den Einen oder Anderen ja auch mal zum Denken an. Da ist sie wieder, die Sache mit der Hoffnung und dem Sterben… 🙂

    LG Wolfhart

    • Hallo Wolfhart, ich hatte auch das Glück recht früh, als Jimmy noch klein war, mit den richtigen Leuten unterwegs sein zu dürfen. Hunde – bzw. Whippetkenner von denen ich viel gelernt habe. Aber so mancher ist allein auf weiter Flur und weiß sich nicht zu helfen oder meint er braucht keine Hilfe. Gibt es ja auch.

      Verdammt, ich habe genug Fehler gemacht, habe mich im Zweifelsfall aber immer entschuldigt, wenn es nötig war. Mich ärgern die Leute, die die Zähne gar nicht auseinander kriegen.

      Natürlich passiert es mir, dass ich eine Sekunde nicht aufmerksam bin und Danny sich sich hinter meinem Rücken wieder an irgendwen ranwanzt. Fremde wissen nicht wie nett er ist. Dann sage ich artig „Entschuldigung“ und erkläre seine Neugier. Meistens ist es dann auch gut.

      Entspannte Grüße

  8. Genau meine Rede!!
    Wenn ich unterwegs bin ist mein Hund immer an der Leine.Die Gegenden die ich gut kenne und überschaubar sind darf mein Hund ohne Leine gehen.
    Sobald sich Fremde nähern die wir nicht kennen wir mein Hund angeleint,auch bei Kindern da ich genau weiß das mein Hund kein Kinderkontakt möchte.Akzeptiere ich.
    Und wenn wir spazieren gehen dann gilt meine ganze Konzentration meinem Hund und ich lasse mich von niemandem ablenken…oder wie einige mit ihren Smartphones unterwegs sind.
    Meines habe ich nur für Notfälle dabei.

  9. Ein sehr guter Beitrag, den ich in allen Punkten unterschreibe. Etwas mehr Rücksichtnahme würde dem Image der Hundebesitzer gut tun und vielleicht für den einen oder anderen Giftköder weniger sorgen. Eins würde ich gern noch ergänzen: Im Moment bleiben meine Hunde generell in Wald und Feld an der Leine, dürfen sich natürlich im eingezäunten Freilauf austoben. Hintergrund: Ich liebe nicht nur meine Hunde, sondern auch andere Tiere, wie Hase, Reh, Fuchs ect. samt ihres Nachwuchses. Ein tragendes Reh ist so langsam, dass es selbst meine alte, herzkranke Windhündin locker erwischen würde. Gestern ist uns im Wald ein kleiner dusseliger Fuchswelpe vor die Füße gestolpert. Wären meine Hunde nicht an der Leine gewesen, hätte es ein Gemetzel gegeben. Bitte in der Brut- und Setzzeit lieber einmal mehr anleinen.

  10. Hedwig Thimig Reply

    Völlig richtig. Ich habe ein Westie-Mädchen und handle wie Sie. Ich habe einfach zu viel Angst um meinen Hund und will die keinen unbekannten Situstionen aussetzen.

    • Hedwig, mit Angst sollte das wenig zu tun haben. Ich würde es eher als „vorausschauendes Fahren“ bezeichnen. So wie im Straßenverkehr.

      Entspannte Grüße

  11. Selbstverständlich leint man seinen Hund in Gefahrensituationen an, aber falls der Hund auch bei extremer Ablenkung bei Fuß bleiben kann (was tägliches Training erfordert), treten diese Situationen in der Flur und im Wald doch eher selten ein.

    Abgesehen von der Zeit des Leinenzwanges und denOrten mit Leinenpflicht, genieße ich Spaziergänge ohne Leine – natürlich nicht in der Stadt, in Geschäften oder an der Landstraße … Diesen vorauseilenden Gehorsam, schon auf 800 m Sichtkontakt im Feld grundsätzlich anzuleinen, weil sich evtl. jemand grundlos gestört fühlen könnte, lehne ich ab.

    Nur, falls ich die Situation nicht einschätzen kann, leine ich an. Natürlich klappt das nicht mit jedem Hund, aber jeder Halter sollte das zumindest regelmäßig trainieren. Freilauf bedeutet nicht, dass der Hund machen kann, was er grad will …

    • Frank, natürlich! Ich sage ja, es gibt genug Hunde die das können. Mein Mono kann auch bei mir bleiben, wenn fremde Hunde kommen oder kümmert sich erst gar nicht. Aber mein Kleener kann das noch nicht. Ich weiß, dass ich keine reißenden Bestien habe, aber ich bin vorsichtig. Die Erfahrung lehrt mich das. Aber ich bin ganz sicher niemand, der sofort jeden zur Schnecke macht. Offene Augen und eine gewisse Selbstsicherheit gehören schon dazu. Wenn ich mitkriege, dass sich jemand die Leinen seiner beiden Huskys wie wild um die Arme wickelt, sobald er uns bemerkt, dann hole ich meine Jungs sofort ran. Aber sofort! Wenn jemand seinen Dobermann kurz und ruhig ins Fuß ruft, dann gehe ich locker vorbei. Klappt meistens. 🙂

      Entspannte Grüße

  12. Ich sehe das genauso . Ich habe auch einen der jadttrieb hat.er kommt fast nie von der leine.wenn jogger oder fahrradfahrer kommen immer an die leine.ich habe keine Lust auf ärger.

  13. Toller Beitrag, dem ich und mein Mann uns in allen Punkten gerne anschließe. Wir haben 2 Galgos, Sunny und Memphis, die sich fast täglich auf einer riesigen Wiese austoben dürfen, aber nur wenn sie mit mir unterwegs sind. Auf meinen Mann hören sie nicht sonderlich, deshalb würde er die 2 niemals ableinen. Wenn sie sich ausgetobt haben und anfangen „Spuren“ zu suchen, leine ich sie an und beide schnuppern dann an ihren Leinen weiter.

    Kommt ein Jogger nur annähernd in Richtung Wiese, kommt Sunny sofort an die Leine. Sie denkt nämlich sie soll mitlaufen und sprintet dann los. Ich hab keine Lust, daß sie mit Windhundgeschwindigkeit in jemanden reinrennt. Memphis sind rennende Menschen ein Greuel, er bleibt in entsprechender Entfernung stehen oder kommt freiwillig zu mir.

    In einem fremden Gelände bleiben sie an der Leine. Egal wie auf mich bzw. uns eingeredet wird. Sollen die anderen das doch doof finden – der Ärger trifft uns.

  14. Irmgard Töpelmann Reply

    Das Problem mit dem Gassigehen ist, dass ich mit meinem Hund Gassi gehe und dafür eine bestimmte Zeit zur Verfügung habe. Ich werde also nicht jedes mal also alle 5 Minuten meinen Hund anleinen, für Leute, deren Hund nur an der Leine sein Leben fristen muss, weil sie einfach keine Lust haben, ihren Hund etwas beizubringen. Es gibt sicher Ausnahmen, wie Tierschutz, Krankheit, etc. aber das ist eher seltener. Was macht die Schreiberin denn, damit ihre Hunde sicher hören, auch ohne Leine? Antijagtraining etc.? Rücksichtnahme gerne. Aber verlangen, dass sich Gott und die Welt den eigenen eingeschränkten Führungsstil anpasst, ist schon fast unverschämt. Hetzjäger sind schwierig, richtig. Aber was haben andere Hundehalter damit direkt zu tun? Man kann sich auch gegenseitig aus dem Wege gehen. Als unverschämt und sehr arrogant finde ich allerdings diese Aussage von Ihnen: Zitat reinkopiert: „die überall frei laufen können, weil sie so gut hören, dass es staubt. In der Mehrzahl sind allerdings die Tiere, die mehr oder weniger zufällig das tun, was ihre Besitzer von ihnen verlangen.“ Zitatende. Darüberhinaus ist es überaus müßig, den Fall mit dem Rottweiler zu erwähnen oder wieder zu kauen, ohne auf die Hintergründe einzugehen. Ob angeleint oder nicht, wenn alles schiefläuft, beißt ein großer Hund auch angeleint zu. Die in den Belehrungen enthaltenen Regeln, sind den meisten Hundehaltern sehr wohl geläufig. Ein Hund sollte sehr gut erzogen sein und das auch zeigen können und zwar mit und ohne Leine. Da der Hund ein Lebewesen ist und kein Bollerwagen, sollten seine Bedürfnisse auch Rechnung getragen werden. Viele Verhaltensstörungen entstehen, weil der Hund nur ständig an der Leine geführt wird. Es gibt eine Hauptregel und das ist das Tierschutzgesetz. Das schließt gegenseitige Rücksichtnahme nicht aus und zwar mit und ohne Leine.

    • Warum so barsch, Frau Töpelmann. Alle, die hier kommentieren, sind sachlich und entspannt.

      Zu ihren Fragen:

      1. Im Falle des Rottweilers habe die schlichten Fakten genannt – Rottweiler, ohne Leine, Kind, Angriff. Warum der Hund das Kind angegriffen hat, werden wir wohl nie erfahren.

      2. Ich belehre nicht, sondern schildere lediglich, wie ich mich mit meinen Hunden verhalte. Ich habe keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit

      3. Menschen, die ihre Hunde – in welchen Situationen auch immer – an der Leine führen, sind nicht grundsätzlich zu faul, ihrem Hund etwas beizubringen. Diese Behauptung ist frech und in keiner Weise angebracht.

      3. Die Tatsache, dass meine Hunde in vielen Situationen angeleint sind, heißt noch lange nicht, dass sie keinen Freilauf haben. (siehe Fotos)

      4. Ich erlebe es oft, dass Hunde nicht auf das erste Wort hören. Meine übrigens auch oft nicht. Ich empfinde das meist nicht als schlimm oder unangenehm. Aber ich erlebe das täglich. Ich kenne meine Hunde sehr gut und weiß genau, was ich durchsetzen kann und was nicht. Also handle ich vorausschauend. Je verlässlicher meine Hunde sind, desto mehr Freiheit haben sie.

      Entspannte Grüße

      • Niemand kann für seinen Hund die Hand ins Feuer legen, niemand, es sind Tiere und es besteht immer ein Rest Risiko !!

    • Heftig, heftig. Ich denke, wenn ein Hund wirklich hört, kann er auch abgeleint laufen. Ist ja okay. Aber alle die nicht hören, sollten angeleint werden. Bei uns gibt es z.B. eine Frau,die eine ziemlich große Mischlingshündin hat, die immer unangleint läuft. Hören tut sie kein Bischen. Auf einer Wiese würde ich meine beiden abmachen. Nur was mach ich auf der Straße? Da kann ich nur hoffen, daß ich diesen Hund zum Stehen krieg. Und von diesen Leuten gibt es bei uns recht viele.

  15. Wir haben 5 Hunde, eine mittleweile Seniorin, einen Senior, die dürfen gar nicht mehr von der Leine, weil sie nicht mehr hören oder sehen, dann habe ich einen Jäger, der nur sehr sehr kontrolliert von der Leine darf – genauso wie einen aus der Spanischen Tötung, der zwar souverän ist, dennoch sich oft zu sehr über andere Hundebegegnungen freut 😉 – da leine ich ihn auch lieber an, weil das nicht immer gut ankommt. Alle Hunde unserer Bande sind unterschiedlich. Ich gehe auch nie alleine mit allen zusammen raus, oft nur 2er oder 3-er Gespanne, oder eben wenn alle zusammen, dann nur mit 3-4 Personen aus der Familie, damit der Überblick nicht verlorengeht, und auf jeden Einzelnen eingegangen werden kann. Leider erleben wir auch schon das Eine oder Andere Mal Ignoranz unterwegs, z.b. ein ungeleinter Hund kommt auf uns zu, der Halter sieht es überhaupt nicht ein, ihn zu sich zu holen …. „der will nur spielen“ sind die Worte ….. meine Hunde wollen, wenn sie im Rudel draußen sind, nicht spielen. Das verstehen leider einige überhaupt nicht ….. Sehr guter Artikel von Ihnen. Wir handeln auch immer sowohl im Sinne unserer Hunde, sowie auch unserem Umfeld, um einfach Ärger zu vermeiden und ruhige, entspannte Spaziergänge genießen zu können.

  16. Liebe Karla, danke für den Artikel! Meine Hündin kommt aus der Türkei und ist sowohl Sicht- als auch Nasenjägerin, die gerne auch einfach nur stöbern geht. Die ersten Jahre waren wir nur mit Schleppleine unterwegs, mehrere Antijagdtrainings bei verschiedenen TrainerInnen haben viel geholfen, leider nicht in den Situationen, in denen ich nicht 100 % konzentriert bei meiner Hündin war …. Wer ist das schon… Freilauf hat sie ausreichend gehabt, da wir mindestens zweimal die Woche über viele Jahre in einer Hundeschule mit eingezäuntem grossen Gelände waren. Und zur Zeit sind wir auch Mantrailing-mäßig unterwegs. Ich habe also eine ansonsten perfekt hörende Hündin, die ich nur in bekanntem, grosswildfreiem Gelände frei laufen lasse – mittlerweile, denn sie ist 10 Jahre alt, insgesamt noch ruhiger und nicht mehr so schnell wie früher. Wir können z.B. angeleint an hoppelnden Hasen vorbei, ohne dass sie Jagdstimmung zeigt. Aber wehe abgeleint…. Nun ist in Niedersachsen vom 1.4. bis 15.7. Leinenpflicht in freier Natur und im Wald wg der Brut- und Setzzeit. Egal, wie mensch dazu steht – für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass ich meine jagende Hündin nicht frei laufen lasse in dieser Zeit. Dazu kommt, dass meine Hündin nicht jede (fremde oder auch bekannte) Hündin mag und ich deshalb sie meistens bei Hundebegegnungen sowieso anleine und anderen Hunden aus dem Weg gehe. Mein Problem sind Hundehalter, die dieses einfach nicht akzeptieren und mich auch noch dumm anmachen, wenn meine Hündin ihren freilaufenden an ihrem Hintern schnuppernden Hund (meistens Labradore) verbellt. Und z.Zt. sind es die Hundehalter, die trotz der geltenden Leinenpflicht ihre Hunde frei laufen lassen und auf mich und meine Hündin wie auch sonst keine Rücksicht nehmen. Ich freue mich über jede Hundehalterin und jeden Hundehalter, die/der ihren/seinen Hund an die Leine nimmt oder einfach nur zu sich ruft, wenn sie mich mit angeleinter Hündin treffen und bedanke mich jedesmal. – In jeder Hundeschule und in jedem Hundeerziehungsbuch oder -Artikel steht geschrieben, dass bei einer Begegnung mit einem angeleinten Hund der eigene Hund ebenfalls angeleint werden sollte. Für viele Menschen scheint aber die Leine eine Strafe zu sein. Für mich und meine Hündin ist sie positiv besetzt – muss ich erwähnen, dass sie NICHT an der Leine zieht 😉 ?

  17. Toller Artikel. Es stimmt alles. Außerdem fällt es mir in der Brut- und Setzzeit noch mehr auf. Da ist die Leine wichtig und nur wenige halten sich dran. Sehr traurig fürs Wild!

  18. Hallo hallo,fast jeder stimmt immer dem Schreiber zu.Wehe dem einer hat mal ne andere Meinung……kann man doch mal einfach so hinnehmen. Hab mir echt überlegt was zu kommentieren. Ich sage immer,wenn es erlaubt waere und es würde keine Fahrzeuge geben,würde mein Whippet immer frei laufen.Sie hört nämlich,das es STAUBT. Da reichen leise Worte,Handzeichen oder Augenkontakt.Diesem Hund brauchte man übrigens nichts beizubringen! Wir bekamen sie mit 1,5Jahren vom kleinen Berg und sie war der perfekte Hund von Anfang an.Mitlerweile ist unsere Loni 5Jahre alt und begleitet uns überall hin.Mitte Juni gehts wieder zum Gardasee.Eine stressfreie Autofahrt und ein erholsamer Urlaub wie jedes Jahr. Euch einen schönen Sommer und vieeelll Spass mit Euren Vierbeinern!lg

    • Hallo Yvonne,

      ich freue mich für dich, das deine Whippet Hündin so super hört. Ich wünschte ich könnte das immer von meinen Hunden sagen. Mono ist ein sehr lieber und leichtführiger Whippet, der sehr gut hört. Doch wenn es etwas zu Hetzen gibt, dann habe ich keine Chance. Danny ist noch jung und hört für seine Verhältnisse prima, aber auch er hat seine Momente.

      Übrigens jeder darf hier – solange er sachlich bleibt – seine Meinung kundtun.

      Entspannte Grüße

  19. Ein toller Bericht…ich bin Neuhundemama (Labrador, 7 Monate) und werde oft schief angeguckt, weil mein Hund an der Leine ist…..nur ist zum einen dort, wo ich mit ihr gehe Leinenpflicht… und da sie noch nicht zuverlässig abrufbar ist und vieles noch nicht kennt, gehe ich kein Risiko ein und gerade im Ort kann ich nicht verstehen, wie viele ihre Hunde so ausführen… . Neulich ist ein Welpe (etwas jünger als mein Hund) über die Straße gelaufen, weil er meinen Hund im Garten sah…zum Glück ist nichts passiert. Als mir neulich jemand erzählen wollte, das es ja auch für kleine Kinder doof wäre, sich nicht frei bewegen zu können, habe ich ihm erzählt, dass meine drei Kinder auch an die Hand mussten, bis ich sicher war, dass sie sich sicher im Straßenverkehr bewegen können. Wobei ich jetzt schon ausschliessen kann, dass mein Hund in so einem Gebiet irgendwann ohne Leine laufen darf…..In einem Bericht hat vor kurzem ein Tierarzt von den Hunden erzählt, die vier Jahre ohne Probleme ohne Leine gelaufen sind und dann doch (weil erschrocken, oder anderes Tier) vor ein Auto gelaufen sind …..Mir wurde dieser Hund anvertraut und ich habe die Verantwortung, die ich genauso ernst nehme, wie bei meinen Kindern, denn auch da gibt es viele, die ihre Kinder einfach so laufen lassen…..es gibt da viele Parallelen….

  20. Oh eine tolle Meinung 🙂 Ich versuche es genauso zu halten. Allerdings ist es uns Hasentechnisch doch mal passiert das sie ansprintet, netterweise aber dank gutem Training an der Schleppe, nach 30 Metern abdreht. In der Situation wachse ich dann doch enorm weil sie umdreht und ärger mich weil ich es nicht gesehen hab vorher. Sonst ists echt so das die Leute allegmein zuwenig Rücksicht nehmen. Bei mir sind es Hundehalter mit Kind und Hund die meinen ein Spielplatz ist Auslastung für den Hund und Haufen muss man nicht aufheben. Meine Meinung ging den Leuten so gegen den Strich, dass es Drohungen und Shitstorm gegen mich hagelte. Und das weil ich etwas rücksichtslos finde, was für mich total selbstverständlich ist. Mehr Rücksicht unter Hundehaltern und auch den nicht Hundehaltern wäre wünschenswert, dann würden Hundehalter in einem nicht ganz so schlechtem LIcht stehen wie es zum Teil der Fall ist.

    lg Becki & Joy

  21. Besser kann man es nicht machen! Wünschte alle würden so handeln!

  22. Ich habe seit 35 Jahren Hunde und habe schon alles erlebt, was hier und anderswo beschrieben wurde und die Erfahrung hat mich gelehrt, meine Hunde immer anzuleinen, wenn Situationen da sind, die vielleicht ich aber mein Gegenüber nicht beherrscht. Ich akzeptiere gar keine dummen Ausreden mehr und werde gleich unfreundlich, wenn mein Gegenüber seine ungefragte Meinung über meine angeleinten Hunde kundtut. Seit kurzem tragen meine Hunde deswegen gelbe Schleifen an der Leine-internationales Zeichen für -Hund ist krank, bissig, läufig oder was auch immer- und der Besitzer möchte deswegen nicht, daß andere Hunde näher kommen. Wenn ich dann die ratlosen Blicke und die Frage „warum gelbe Schleife??“ mit „was, Sie kennen „DAS“ Zeichen nicht??“ beantworte, wird hochrot der Wuffi angeleint und schleunigst weitergegangen *lach*. Die Wirkung ist verblüffend ?

  23. Iris Herrmann Reply

    Die war die beste Definition, die ich je über einen Whippet gelesen habe. Ich bin noch Neuling was das angeht,
    aber das trifft es auf den Punkt. Vielen Dank dafür.

  24. Guter Artikel!

    Ich seh’s genau so. Unsere Bouverhündin ist gutmütig, will eigentlich ihre Ruhe, aber halt, wie alle Bouviers, auch beschützend und gegenüber Hündinnen mitunter zickig, obwohl sie nur bellt und knurrt; maximal mit der Pfote dominiert, aber noch nie gebissen hat. Deshalb im Zweifelsfall Leinen nicht los, sondern Leinen dran!

    Am schlimmsten sind allerdings die Leute, die ihren Hund partout nicht im Griff haben und dies aber nicht wissen. Seien es die Halter/innen von knöchelhohen, geifernden, schnappenden Mini-Tibetterriern, die nicht verstehen, dass sich der andere Hund irgendwann wehrt, wenn er gezwickt wird.

    Oder aber die Besitzer/innen Rottweilerhündinnen, die ja noch nie was gemacht haben. Als unsere Hündin noch kein Jahr alt war, hab‘ ich mich mal vor eine heranpreschende Rottweilerhündin gestellt und die extrem angebrüllt (wie in der Hundeschule gelernt). Es hat funktioniert, die ist abgezogen, keine Beisserei. Aber mir ist heute noch schleierhaft, woher ich in der Situation den Mut genommen habe.

    Ja, und dann gibt’s da noch die Leute, die ungefragt den anleinten Hund streicheln (Bouviers mögen das gar nicht und zucken dann zurück) und, noch besser, Leckerli geben wollen. Man könnte verrückt werden.

  25. Sabine Claren Reply

    ich bin sehr glücklich diese Worte zu lesen. mein Whippet läuft grundsätzlich in der Natur an der 20m Schleppleine, denn er ist was Hasen und Rehe betrifft schon ein blitzschneller Kleinkrimineller und nicht mehr abrufbar! Auch ich habe diverse Versuche mit Hundetrainern und Hundepsychologen unternommen ohne Erfolg. Er hört sonst wie ein Glöckchen und in wildlosen Gebieten Freilauf kein Problem. Das beste ist, das alle Trainer behaupten das bekommt man in den Griff und ist nur selbst schuld um einem das Geld aus der Tasche zu ziehen ganz toll!!! Ein einziger hat es mal auf den Punkt gebracht selbst mit Schweinebraten in der Hand wäre ich machtlos! Habe noch ein amerikanisches Spielchen da ist alles kein Problem möchte auch ein großer Jäger sein wie sein Bruder saust los und huch! schnell wieder zurück! Danke Doktor Speed mit herzlichem Gruß von einem 5 1/2 jährigem Whipcat ein Traumpartner!!

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