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Das hatten wir doch schon einmal! Nicht in Donaueschingen, aber im Rahmen der Europasieger- und Jahrhundertsiegerschau im Mai 2011 in Dortmund. Heute Europasieger, morgen mit einem sg1 vom Hof gejagt. Der französichen Hündin Fanny Hill du Manoir de la Grenouillere erging es exakt genauso, wie Koseilatas Dust on the Moon im letzten Jahr. Am Samstag erhielt sie vom Frau Nordin den Titel Winner Donaueschingen 2012 und das BOB im Stechen gegen Sobers Lucifer. Am Sonntag schickte sie dann Frau Gadolin mit einem sg aus dem Ring.
Lohnenswert trotz Akkordeon
Es dauert doch immer länger als zuvor gedacht. Fotos aussuchen, beschneiden, verschlagworten, den Text schreiben, Referenzseiten suchen, verlinken, nachlesen, nochmal nachlesen, den Text umformulieren, zum zehnten Mal lesen, die Fotos einfügen. Tipper verbessern, wieder lesen und die anderen Tipper doch nicht finden. Aber es lohnt sich. Denn Donaueschingen ist etwas Besonderes. Das jährliche Spektakel hat zwar nach wie vor den Status einer einfachen CAC-Ausstellung, ist aber längst viel mehr. Das Windhundfestival ist ein Treffpunkt der europäischen Szene. Illuster und hochkarätig besucht, ein bisschen mondän und vor allem sehr unterhaltsam.
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Dank der sich fast bis zur Selbstaufgabe ins Zeug legenden Organisatoren fluppte auch dieses Jahr alles wieder butterweich. Einzig der Alleinunterhalter, der mit seinem Akkordeon und fast manisch guter Laune die freitägliche Come-Together-Party terrorisierte, könnte man vielleicht als an der Zielgruppe vorbeigebucht bezeichnen. Einer der Wildecker Herzbuben auf Speed – die Assoziation kam nicht nur mir, sondern auch vielen anderen Gästen, deren Geduld er auf eine extrem schmerzhafte Probe stellte. Aber darum ging es ja nicht. Denn eigentlich waren alle mit ihren Gedanken schon im Ring.
Sobers Lucifer – Open Class – Winner Donaueschingen 2012Dort wartete am Samstag die Saluki-Expertin Maria Nordin auf rund 100 Whippets. Die Jungendklasse der Rüden war ebenso wie die Zwischenklasse mit zwei bzw. drei Hunden für donaueschinger Verhältnisse extrem dünn besetzt. Dafür hatten es Sieger- und Offene Klasse in sich. Die Hündinnen waren – wie fast immer- zahlreicher. Frau Nordin lies sich für jeden Hund ausreichend Zeit, war distanziert aber freundlich. Die Aussteller konnten sich also entspannt dem Schnack am Ringrand widmen. Letzterer ist in Donaueschingen fast wichtiger als die Zeit im Ring. Hier werden neue Kontakte geküpft, alte aufgefrischt, endlich mal persönliche Gespräche geführt und Fachsimpeleien angestoßen, deren Niveau kaum höher sein könnten.
Zwei Perspektiven
Warum muss ausgerechnet am Titeltag eine Saluki-Expertin die Whippets richten? Diese Frage stellte sich während des Richtens immer wieder. Sie hat diesen Job ja nicht nur übernommen, weil sie zur Saluki-Jahresausstellung gerade da war. Ohne Frau Nordins Entscheidungen in Zweifel ziehen zu wollen – sie hat schließlich zwei schicke Whippets ausgesucht – sei die Frage auch im Nachhinein erlaubt. Der Titel Winner Donaueschingen ist international begehrt und geschätzt. Nach der Schau ist vor der Schau, und für mich ist es schwer vorstellbar, dass innerhalb eines Jahres kein anerkannter Whippetexperte für diese Veranstaltung zu finden war bzw. zu finden sein wird. Man muss ihn ja nicht gleich aus den USA oder Australien einfliegen. Das Gute liegt bekanntlich oft näher, als man denkt.
Natürlich liegt es nur an den teils diametral entgegengesetzen Perspektiven der Richerinnen, dass die Platzierung der selben Hunde an den beiden Tagen so unterschiedlich ausfielen. Weder die Hündin noch der Rüde haben über Nacht einen Buckel ausgebildet. Doch der Titelträger vom Samstag Sobers Lucifer kam am Sonntag unter der Whippet-Züchterin Marie Gadolin noch nicht einmal in die engere Wahl. Fanny Hill du Manoir de la Grenouillere watschte sie – wie oben erwähnt – mit einem sg ab. Der Weltsieger 2010 Albican Online (am Vortag Res-CAC) entpuppte sich als ihr Favorit, auf den Platzierungen der Offenen Klasse gefolgt von drei blau-gestromten Maßrüden. Auch ihre CAC-Hündin Medea of Gentle Minds ist perfekt im Hündinnenmaß. Beste Hündin wurde die zweifellos wunderschöne Rivarco Tinuviel. Eine klare Ansage?
Üblicherweise tauschen die Top-Hunde die Platzierung hier und da mal durch. Das ist völlig normal, wenn unterschiedliche Richter ihre individuellen Maßstäbe anlegen. Doch diese extreme Schere, die sich zwischen Samstag und Sonntag auftat, macht die Urteile so furchtbar beliebig. Wirklich spannend geworden wäre die Sache mit nicht nur einem, sondern zwei ausgesprochenen Whippetexperten. Den Meldezahlen wäre eine entsprechende Richterwahl ganz bestimmt zuträglich.
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Dennoch – Donaueschingen 2013 steht schon im Kalender. Denn das Windhundfestival ist und bleibt die schönste Veranstaltung auf deutschem Boden. Angesichts des Großen Ganzen muss also jede kleine Meckerei im Sommerwind verhallen. Wir freuen uns schon auf’s nächste Jahr.
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1 Comment
Hallo Karla,
Dein Bericht ist super und Du hast sichlich damit ins „Schwarze“ getroffen. Auch wir freuen uns schon auf nächstes Jahr.
LG Katharina