Ihnen gefällt doctor-speed.de?
Dann unterstützen Sie uns doch, indem Sie bei Amazon einkaufen.
Drei Tage FCI Europameisterschaft 2019! Eigentlich heißt dieses Event FCI European Sighthound Racing Championship 2019. Dieser Titel ist a bit too long to handle, doch solch epische Breite hatte das Meeting tatsächlich verdient. 392 Windhunde aus 13 Nationen traten am letzten Wochenende beim WRV Westfalen-Ruhr an, um aus ihren Reihen die schnellsten Europas zu finden.
Volle Felder, blanke Nerven!
Sechs Greyhounds donnern um die Kurve. Ihre Besitzer stehen starr und fiebern mit. Andere feuern ihre Hunde an, brüllen sich die Anspannung lauthals aus dem Körper. Sie haben Angst um ihre Hunde, die mit locker 65 km/h die schmale Sandbahn umzirkeln. Die Hunde wissen, in der Regel was sie tun. Dennoch, diese Läufe sind riskant. Nur ein Hund muss ins Straucheln geraten und schon reißt er – im schlimmsten Fall – einen oder zwei seiner Mitläufer mit. Das mag sich niemand vorstellen und das ist zum Glück an diesem großen Rennwochenende nicht passiert.
Ihnen gefällt doctor-speed.de?
Dann unterstützen Sie uns doch, indem Sie bei Amazon einkaufen.
Jeder, der seinen Whippet oder Greyhound in ein volles Feld von sechs Hunden steckt, weiß um die Gefahr. Die Besitzer der Afghanen oder Barsois und allen Rassen, die bei weitem nicht diesen Speed erreichen, waren ganz sicher auch nervös, doch sind die ganz schnellen Sprinter auf der Bahn, dann schlägt die Anspannung unter die Decke. Einer der Helfer des WRV sagte zu mir: „Das halten meine Nerven nicht aus! Ich habe meinen Hund viel zu lieb, als dass ich ihn dieser Gefahr aussetzen würde.“ Klare Worte.
Ich beobachte das Renngeschehen schon immer nur von außen, doch sogar mir ist aufgefallen, wie hoch das Niveau und wie eng die Leistungsdichte bei der Europameisterschaft war. Sechs Whippets kommen gleichzeitig ums Eck. Körper an Körper. Es wird geschubst, geknufft und geschoben. Das hat mit einem Trainingsründchen am Wochenende rein gar nichts mehr zu tun. Um so erstaunlicher ist es, wie fokussiert und unbeirrbar sich die Schnellsten ihren Weg aus dem Pulk nach vorne bahnen.
Die FCI Europameisterschaft – Manchmal kommt es anders.
Fotografisch wie sportlich war diese Veranstaltung natürlich sehr interessant. Viele Menschen, viele Hunde, flirrende Spannung! Der Zweite der Magyar Agars wurde nachträglich wegen Raufens auf der Bahn disqualifiziert. Eine der führenden Greyhündinen (Ungarn) flog wegen Pöbelei aus dem Finale. Windspiele entschieden sich, dass sie keine Lust auf Rennen hatten und liefen zurück zur Box. Ein Sloughi aus Finnland lief sauber durch, holte sich aber dann eine extra Flitzrunde im Infield. Gut gelaunt und freundlich spielte er alles an, was ihm in die Quere kam. Seiner Besitzerin ging allerdings recht schnell der Humor aus, da ihr klar war, dass sie den Verkehr aufhielt.
Licht und Laune
Wie üblich habe ich abseits im Sand gesessen und mein Ding gemacht. Das Licht wechselte minütlich zwischen sonnig und bewölkt. Ich musste also nicht selten geduldig und sehr konzentriert warten, bis die Sonnenflecken in meiner Lieblingskurve so waren, wie ich sie gerne habe. Als sich dann genau eine Sekunde nach dem Start der Whippets eine Wolke vorschob, war das zunächst ärgerlich. Aber wann kann ich schon einmal den Luxus genießen, drei Tage lang gleich mehrere Chancen zu haben, genau mein Fotos zu schießen?
Bei all der Konzentration habe ich mich sehr gefreut, zwischendurch nette Gespräche führen zu können. Und natürlich musste ich wie so oft mitlachen, wenn ein Hund mal wieder durch den Maulkorb beißen konnte und sich sodann standhaft weigerte den Hasen wieder herzugeben. Ich konnte auch mitfühlen und mitfiebern. Aber ganz ehrlich, ich bin froh, dass ich mir diesen Stress mit meinen Hunden nicht antun muss. Meine Nerven hielten das nämlich auch nicht aus.
Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, die sich schon zwei Wochen vor dem Startschuss zur FCI Europameisterschaft 2019 aufgeribbelt haben, um diese Veranstaltungen zu stemmen. Drei Tage wie am sprichwörtlichen Schnürchen muss man erst einmal hinkriegen.
Jeder wird verstehen, dass ich hier nicht alle Bilder der drei Renntage, sondern nur einen repräsentativen Teil veröffentlichen kann.
(I think every reader is familiar with the copyrights. So please, no downloads, no copies. No publications elsewhere! If you are interested in a photo, please feel free to write me. Anytime gladly.)
Ihnen gefällt doctor-speed.de?
Dann unterstützen Sie uns doch, indem Sie bei Amazon einkaufen.
(Bitte respektiert das Copyright. Keine Kopien, keine Download. Wer Interesse an einem oder mehreren Fotos hat, kann mich jederzeit gerne anschreiben.)
Ihnen gefällt doctor-speed.de?
Dann unterstützen Sie uns doch, indem Sie bei Amazon einkaufen.
3 Comments
Liebe Karla,
Absolut phantastische Fotos … !
Könntest Du – in einem künftigen Blog-Post oder einfach in den Kommentaren – einmal aus der Perspektive der Fotografin beschreiben, wie diese Fotos zustande gekommen sind: welche Kamera & Objektiv hast Du bei diesem Event verwendet (immer noch Canon 1DxMII?); hast Du ein Stativ bzw. Monopod eingesetzt; wie hast Du Deine Aufnahmepositionen gewählt?
Und könntest Du vielleicht einmal (in Ansätzen) beschreiben, welche Art von Nachbearbeitung Du üblicherweise anwendest?
Besten Dank und Gruss, Boris
Liebe Karla,
vielen Dank für die Einblicke (Material, Handhabung des Objektivs, Suche nach „Schussposition“ und Vorgehensweise) in Gestalt des Reviews des Canon EF 400mm 1:2,8L IS III USM.
Es sind wieder absolut geniale Fotos dabei („verdammt gut“). Dem Vorwurf der Wiedergabe einer Offensichtlichkeit tapfer ins Auge sehend: beeindruckend fand ich die Auswahl vor allem durch die Wirkung – oder wohl besser: Einsatz/Komposition – des Kontrast von geradezu plastisch wirkender Schärfe am zentralen (bewegten!) Motivelement und dem Bereich des Schärfeabfalls, der dann mit den gedeckten Farben der trockenen Wiese nochmal besonders wirkt.
Nochmals Dank und Gruss, Boris
Ganz phantastische Bilder, Karla ! Ich bin immer wieder fasziniert über die Streckung in den Körpern, ganz zu schweigen von den Muskeln. Schmelze bei meinem jedes Mal dahin wie Butter in der Sonne 🙂 LG, Snezana