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Ich puste mal kurz drüber. Denn die Headline „Leben im Lockdown“ hatte in den letzten Monaten eine wohlverdiente Staubschicht angesetzt. Doch nun muss ich sie notgedrungen wieder aus ihrem virtuellen Regal zerren. Leicht abgewandelt und mit Arschloch-Hund.
Nein, nichts ist lustig an der Pandemie. Und der Lockdown Light, wie er nun heißt, war wohl für niemanden eine echte Überraschung. Zu schnell und zu gewaltig hat sich Covid-19 wieder in unser Leben gedrängt, als dass wir so hätten weiter machen können wie im Sommer. Das ist Mist. Dennoch versuche ich, meinen Humor nicht zu verlieren.
Der Arschloch-Hund ist ein Trump-Typ
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Zum Glück oder manchmal auch zu meinem Pech erlebe ich immer noch genug, um nicht völlig abzustumpfen. Ich erlebe zum Beispiel Tyson, der sich leider fast täglich in unser Leben drängt. Dieser Köter ist ein Trump-Typ. Er ist laut, realitätsfern und rundherum unangenehm bis widerlich. Sein Frauchen passt perfekt zu ihm, denn sie lebt offenbar in der gleichen Parallelwelt wie ihr Schatzi. Sie glaubt tatsächlich, sie hätte einen reinrassigen French Bully, der dazu auch noch wohl erzogen und freundlich ist. Nope! Wie der Amerikaner sagt.
Tyson ist ein Arschloch-Hund, der knurrend auf dem Weg steht und den Macker macht. „Derrr spielt nur!“ Ihr rollendes R stimmte perfekt in Tysons Grummeln ein. „Ne, gute Frau, der will nicht spielen. Und jetzt mal ran mit dem Tier, bitte.“ Aber Tyson ist taub. Zumindest auf diesem Ohr und donnerte in meine Jungs rein. Ich stampfte mit dem Fuß auf den Schotterweg, um ihn einerseits zu verjagen und andererseits vor einer Packung seitens des Chefs zu schützen. Wohlgemerkt, ich versuchte eine Konfrontation zu vermeiden. Frauchen kam sodann angestampft, packte ihren Tyson am Halsband und dampfte wieder ab. Kurz darauf machte sie kehrt und stampfte zurück. Ohne Tyson. Sie pumpte sich auf und brüllte:“Wenn du trrrittst meinen Hund, ich dich klatschen!“
Das ist ein Frrrench Bully, du Schlampe!
Ich musste grinsen:“ Öhm, bitte! Ich verstehe sie nicht. Satzbau und so. Sie wissen schon.“ Sie kam ganz nahe ran:“Ich klatsche dich!“ Sie regte sich derart auf, dass es mir schwer fiel, ernst zu bleiben. „Bitte? Was meinen sie? Ich habe ihre Promenadenmischung beschützt. Und sonst nichts.“
Das Wort Promenadenmischung ließ ihr dann endgültig die Sicherung durchbrennen:“Das ist ein reinrassiger Frrrrench Bully, du Schlampe!“ „Ja, ist klar und ich habe Dalmatinermischlinge.“ Tyson ist weiß mit blauen Platten, hat ein Schlappohr, ein blaues und ein bernsteinfarbenes Auge. Sein Unterkiefer ragt beeindruckend weit nach vorne und seine Körperbau hat mehr mit einer fetten Presswurst als mit einer kernigen Französischen Bulldogge zu tun. Obendrein ist er schlecht bis gar nicht erzogen. Aber das hat mit seinem Look nichts zu tun.
„Ich weiß jetzt nicht, wer ihnen diesen Hund als Französische Bulldogge angedreht hat, aber der lacht sich ganz sicher heute noch tot. Vielleicht sollten sie besser den – wie sie es formulieren – klatschen. So und jetzt gehen sie mir aus der Sonne! Danke schön!“ Herrje. Und all das ohne Maske. Ich hielt die Abstandsregel ein. Doch das ist nicht zielführend, wenn dein hysterisches Gegenüber genau das Gegenteil tut. Ich würde mir später gründlich die Zähne putzen müssen, was nichts ändert aber zumindest ein bisschen beruhigt.
Eine illegale Truppe
Im Grunde waren wir zudem eine aktuell illegale Gruppe von drei Personen aus drei unterschiedlichen Haushalten. Denn diese durchaus theaterreife Szene durchlebte an meiner Seite der Besitzer von Loki, nebst Loki natürlich. Letzterer ist ein schwarzer Labrador, der gleich alt mit Hubi ist. Sie sind also beste Babykumpel und immer für einen Schabernack zu haben. Wenn wir uns zufällig treffen, üben wir immer artiges Vorbeigehen, ohne Ziehen und Anspielen. Mittlerweile klappt das ganz gut. Aber Loki ist auch ein netter Kerl. Ganz im Gegensatz zu Tyson, dessen Name wie so oft Programm ist.
Vielleicht doch lieber Pflanzen pressen?
Einschüchtern konnte mich die Dame mit dem rollenden RRRR nicht, aber nach Begegnung dieser Art, bin ich immer froh, mich mit den Jungs wieder in unsere Oase zurückziehen zu dürfen. Mono und Hubi fletzten sich in die Herbstsonne und atmeten tief durch. Ich auch. Vielleicht verlege ich mich doch auf das Pressen von Blumen und Pflanzen jeder Art? Das ist eine im Kern stressfreie Tätigkeit, die sehr viel Geduld braucht. Vielleicht starre ich dann wochenlang auf ein dickes Buch und warte bis ein Schmuckkörbchen flunderplatt und staubtrocken ist. Dann rahme ich es ein und hänge es in den Wintergarten.
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Noch während ich mich gedanklich in einem Stapel trockener Pflanzen verliere fallen mir fast die Augen zu. Doch nichts für mich! Ich brauche die tägliche Aufregung. Und wenn es nur ein wie geistesgestört flitzender Hubi oder eben einer der vielen Tysons ist.
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3 Comments
Hallo Frau Schwede,
eine Frage – auf dem einen Bils ist eine sehr schöne Fettlederleide zu sehen, am Halsband ist sie geflochten soweit
es meine Augen erkennen können.
Gibt es da einen Tipp, wo man diese erstehen kann ?
Grüße
Sorry – Bild , habe ich gemeint – habe mir gerade neue Brillen bestellt …………………………
Mein Whippet ich wohnen in der gleichen Straße wie ein Macho Frenchi- Natürlich IMMER ohne Leine. Er ist ganz dunkel getigert und vorn auf seinem grauen Brusthaar trägt er eine fette Goldkette -statt Halsband. Tut mir Leid, aber er sieht aus wie ein Klischee-Zuhälter XD und er benimmt sich auch so. Belästigt meinen Rüden und sämtliche Weibchen.