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Himmel, wie finde ich für diesen Text ein Titelbild? Nun ja, irgendwie geht das, obwohl es dem Anlass in keiner Weise angemessen ist. Wie manch Leser schon bemerkt haben wird, habe ich meine Kategorie „The-Daily-Irrsinnn“ ein bisschen ausgeweitet, denn es gibt viel Interessantes zu sehen, zu hören und zu lesen.
Das Selfie von 1909
Das Selfie an sich zum Beispiel ist viel älter als ich dachte. Der Fotograf Joseph Byron, einst von London nach New York übergesiedelt, schoss das vermutlich erste Selfie der Geschichte bereits 1909. Mit der passenden Kleidung und einem Sepiafilter könnte man dieses Foto heute problemlos nachstellen.
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Ohne den Übergang geschmacklos wirken lassen zu wollen, hätte der Attentäter von Ankara an seinem großen Tag ein Selfie gemacht, dann hätte es vermutlich die gleiche Anmutung wie das World Press Photo 2017. Er hätte sich triumphierend und siegreich gezeigt vor aller Welt. Und genau deshalb kann ich mit der Wahl der Jury nicht leben.
Jurymitglied Joao Silva bemerkte in der Pressemitteilung:
„Right now I see the world marching towards the edge of an abyss. This is a man who has clearly reached a breaking point and his statement is to assassinate someone who he really blames, a country that he blames, for what is going on elsewhere in the region. I feel that what is happening in Europe, what is happening in America, what is happening in the Far East, Middle East, Syria, and this image to me talks of it. It is the face of hatred.“
Das World Press Photo 2017
Ich will den Mut und die Geistesgegenwart des türkischen Fotografen Burhan Ozbilici während des Attentats auf den russischen Botschafter in Ankara nicht schmälern. Dieses Foto spiegelt unsere Zeit, die eine Zeit des Horrors und der Angst ist. Dieses Foto ist ein wichtiges Foto. Dennoch, die Jury hätte ein Zeichen setzen müssen, indem sie es nicht auszeichnet, obwohl es jedes Preises würdig wäre. Denn es wird in die Geschichte eingehen. Das Foto eines feigen Mörders in Siegerpose. Kaum veröffentlicht wird es in Sekunden für die Agitation des nächsten Attentäters instrumentalisiert, in falsche Zusammenhänge gebracht und für die Heroisierung der kommenden Märtyrer missbraucht. Ich will das nicht. Mörder, Attentäter und ihre Entourage verdienen keinen Funken der medialen Aufmerksamkeit, die dieses Foto seit gestern längst hat. Zeigt die Opfer, zeigt die Angehörigen. Aber bitte gebt diesen Mördern keinen Raum für Triumphe.
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edit: Das World Press Photo 2017 steht der Presse zur Verfügung. Ich nutze es nicht.
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