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In einem Aufruf bei facebook hat sich der österreichische Richter Robert Blümel am vergangenen Samstag gegen die World Dog Show 2016 in Russland sowie gegen die 2019 in China ausgesprochen. Eine derart harsche Kritik an der organisierende Federation Cynologique Internationale (FCI) seitens eines Richters ist in der Öffentlichkeit selten zu lesen und deshalb hier erwähnenswert.
„How is it possible that the FCI allows the WDS in China ??? One question to all FCI committee members: HAVE YOU SEEN THE PICTURES OF CRUELTY AND WHAT HAPPENS THERE WITH THE DOGS ???? If not have a look here on FB !!! Next year WDS in Russia where human rights are threatening in such a terrible and bad way and now the next thing the WDS in China where cruelty against dogs is normal ! It seems that cynological politics are more important than all other things ! Really ask myself if I can stay longer behind an organization which is only interested in politics and for the members nothing else counts more than their own profit !!!! Sorry guys this is not the right way !!!“ (Robert Blümel, facebook)
Bei vielen Europäern und US-Amerikanern scheint Blümel mit seiner Kritik offene Türen einzurennen. So wie ich dem facebook thread entnehmen konnte, fühlen sich jedoch viele Russen vor den Kopf gestoßen. Das ist verständlich. Doch ich bin sicher, dass sein Aufruf sich nicht gegen russische Aussteller und Hundebesitzer bzw. die Russen im Allgemeinen, sondern vielmehr gegen ihre Regierung richtet.
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Eine World Dog Show kann naturgemäß nicht nur in Europa stattfinden. Sie muss durch die Welt reisen, sonst hätte sie den Namen Weltausstellung nicht verdient. Nach 2011 Paris, 2012 Wien, 2013 Budapest, 2014 Helsinki und in diesem Jahr Mailand ist nun tatsächlich mal ein Land außerhalb von Europa dran. Wie wäre es mit den USA oder Südafrika? Das sind Demokratien. Australien fällt wegen der Quarantäne aus. Aber Russland 2016 (dann 2017 Ecuador, 2018 Amsterdam) und 2019 China?
Eine unpolitische Show?
Russland ist weit weg von hier. Für viele Europäer und auch US-Amerikaner wird die WDS 2016 allein wegen der weiten Anreise ausfallen. Außerdem ist die Einreise nach Russland mit Formalitäten verbunden, die sich nicht jeder ans Bein binden will. Mal abgesehen von der Tatsache, dass ich persönlich dort ohnehin nicht teilnehmen würde, ist meine Hauptargument – so wie auch das von Robert Blümel – gegen eine Teilnahme an der WDS in Russland das politische Klima. Ein Regime, das per Gesetz Homosexuelle diffamiert und kriminalisiert, ganz offensichtlich kritische Oppositionelle verhaften oder ermorden lässt, ganz offensichtlich kritische Journalisten verschwinden, verhaften oder ermorden lässt und 99% der Medien kontrolliert, findet meine Unterstützung nicht. Egal welcher Pokal möglicherweise winken könnte.
Wenn die FCI dann für 2019 eine World Dog Show in China ankündigt, kommt das den meisten europäischen und amerikanischen Hundeliebhabern als schlechter Scherz daher. Aber die FCI meint das wohl tatsächlich ernst. Natürlich gibt es in China viele Hundeliebhaber und auch Züchter, die nicht sind wie Kent NG. Doch die Tatsache, dass dort Hunde auf der Speisekarte stehen, bringt die Gemüter in Rage. Was will die FCI? Aufklären? Will die FCI den Chinesen klar machen, dass man Hunde nicht bestialisch töten und essen, sondern sie ausschließlich als Gefährten anerkennen und mit ihnen das Sofa teilen soll? Ein Volk mit einer Jahrtausende alten Tradition wird sich von einer einzigen Weltsiegerausstellung nicht weiter beeindrucken und erst recht nicht umkrempeln lassen. Außerdem haben vielen Chinesen ganz andere Sorgen. Und da geht es nicht um Hunde und ihr Wohlbefinden, sondern um Menschenleben, Menschenrechte und die Freiheit des Einzelnen. Wo liegen da wohl die Prioritäten?
Kaufkraft versus Image
China ist noch weniger eine Demokratie als Russland. In diesem Zusammenhang ist es auch völlig egal, wie stark Europa geschäftlich von China abhängig ist. Eine World Dog Show ist keine Pflicht sondern eine Kür. Sie ist nicht lebenswichtig, sie ist für die Weltwirtschaft vollkommen unbedeutend und für viele Menschen sogar überflüssig. Warum also setzt sich die FCI dieser vorhersehbaren Kritik aus? Die Facebookgruppe „No for World Dog Show China 2019“ zählt mittlerweile mehr als 5.500 Mitglieder. Sie ruft unter anderem die großen Sponsoren auf, sich von dieser Show zurückzuziehen. Aber China ist ein riesiger Markt. Kein Konzern wird auf seine Kaufkraft verzichten wollen. In meinen Augen hätte jedoch ein Engagement bei der WDS 2019 einen katastrophalen Imageschaden zur Folge. Zumindest hier in Europa.
Dennoch wird diese Show ganz sicher nicht an finanziellen Problemen scheitern. Vielleicht dann an der auch in China verpflichtenden Quarantäne. Bei den zuständigen Stellen gibt es unterschiedliche Aussagen über die Quarantänepflicht für Hunde und Katzen. Sie reichen von mindestens 7 Tagen (Pudong Airport) bis zu 30 Tagen für Hunde über 35cm an allen anderen Flughäfen.
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Ironie ist hier vielleicht unangebracht, aber da hat die FCI eine super Entscheidung getroffen. Endlich wird es mal einen chinesischen Weltsieger geben. Denn ausländische Konkurrenz haben die chinesischen Aussteller wohl kaum zu fürchten. Wer wird dort denn überhaupt richten? Ist das auch schon bekannt? Ich bin gespannt.
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13 Comments
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Best
Wenn ich länger darüber nachdenke und versuche, die Quälerei der Hunde in China zu objektivieren, fällt mir sofort Indien ein. Dort sind Kühe heilig. Sie dürfen nicht angetastet werden. Zeigt man einem Inder Bilder von einem unserer Viehtransporte oder aus hiesigen Schlachthöfen, dann wird er vermutlich ebenso entsetzt sein. Es ist vielleicht ganz gut, die Sache mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
Entspannte Grüße
schwachsinn-den indern sind ihre kühe gegen geld auch nicht heilig.
wie den buddhisten die halb toten tigern auch geld einbringen. asien ist die ausgeburt der hölle-keiner redet von den gallenbären, keiner von lebendig in den wok geschmissenen greyhounds oder andere hunde und katzen. asien führt den markt an abartigkeiten und des betrugs (kunstfell/polyester=echtfell)
ich hab mich intensiv damit befasst, hunde aus china zu retten- die ksten für einen hund übersteigen meine mittel schon bevor ich überhaupt einen hund an einem flughafen habe-nebenbei bemerkt halte ich eh nichts von den zücchtern, die ihre hunde auf egal welche ausstellung zerren-wenn das nicht forciert werden würde, wären auch die qualzuchten nicht entstanden
Absolut richtig.nix hinzuzufügen!!!
Russia land of so many dog abuse and animal abuse. During and before Sochi many straydogs were taken to shelters and starved there. China kills 2 million dogs for food and leather. 10.000 killed in Yulin. Never WDS in Russia and China.
Nochmal an alle Leser,
ich werde hier keine anonym abgesetzten Kommentare freischalten. Erst recht nicht wenn sie rassistisch, beleidigend oder offenkundig lobhudelnd sind.
Bitte, wenn ihr kommentieren wollt, dann seid mutig genug, das unter eurem Namen zu tun.
Entspannte Grüße
Ich bin bekennender Fleischesser. Und doch finde ich Tierquälerei egal in welchem Land barbarisch. Aber was derzeit i den. osteuropäischen Ländern und vor allem aber in China abläuft hat mit der Nahrungskette nichts mehr zu tun. Das ist Sadismus und Tierquälerei in höchster Potenz. Leider bin ich aber auch der Meinung daß trotz Aufruf zum Boykott der WHA IN RUSSLAND und CHINA es so viele TIERFREUNDE gibt die sich wohl aufregen ,auch Petitionen unterschreiben und dann Aussteller sind
Man kann ja nichts ändern!
…
Einigkeit macht stark!!! Es ist es sehr wohl wert, alles dran zu setzen, zu überzeugen und nicht aufzugeben!!
Europa sollte ein Zeichen setzen!!! möglichst kein europäischer Richter eine Einladung annnehmen, möglichst kein europäischer Aussteller melden!! May be the dream comes true!!
Die FCI zeigt bei Aufruf der Startseite ein Statement zu China.
Grundsätzlich bin ich der Meinung dass man, solange die Möglichkeit einer Kommunikation gegeben ist, diese auch nutzen sollte. Auch Protest gegen Missstände ist eine Form der Kommunikation! Mit Ausschluss, Verboten und Sanktionen irgendetwas zu erzwingen kann jedoch immer nur ein letzter „Ausweg“ sein.
Und unseren moralischen Zeigefinger sollten wir mal besser woanders hinstecken – das Beispiel mit den Indern und den Kühen finde ich sehr schön! Wir haben selber genug Baustellen und sollten lieber vor der eigenen Türe kehren!
Ob die Entscheidung der FCI nun eine politische Entscheidung ist oder der Darstellung des Statements entspricht kann ich nicht beurteilen. Letzten Endes ist das aber auch völlig egal, da so eine Entscheidung – welchen Ursprung sie auch immer hat – automatisch politisiert wird.
Der Ursprung allen Übels liegt ohnehin sehr viel tiefer in uns begraben und lässt sich ganz sicher nicht von heute auf morgen ändern. Aber bekanntlich stirbt die Hoffnung ja zuletzt.
Meine Meinung, stark gekürzt, sonst wäre es ein Roman geworden 🙂
Gruß Wolfhart
I could not believe what I was reading
The cruelty of that horror (dog) meat festival is making me sick to my stomach
Animal cruelty in it’s biggest from
Russia, even as bad (Olympics, killing many stray dogs)
I would never go visit WDS there
I even refuse to watch it on television or internet
YESSSSSSSSSSSS,BOYCOTT CHINA!!!!!!YESSSSSSSSSSSSSSSSSS
Auch ich esse Fleisch, trage Lederschuhe und Daunenjacken, benutze Medikamente und Kosmetik …mit üblen Gefühlen.
Ein Boykott macht auf Missstände aufmerksam und dann und wann hilft es, etwas zu verändern. Es ist ein guter Weg. Heute werden den Hähnen nicht mehr aus Tradition und zur Volksbelustigung die Köpfe abgerissen.
Und das nicht, weil alle still waren, sondern weil es Proteste gab. GUT SO!
Der Norwegische Kennelclub hat nunmehr seine Richter aufgefordert Einladungen nicht anzunehmen und Aussteller gebeten, dort nicht auszustellen und das WEIßE HAUS erstrahlt in Regenbogenfarben!! Prima!
Ich finde Deutsch auch furchtbar was den Umfang mit Tieren angeht. Wer sich so sehr über das Hunde essen in China ärgert sollte mal einen Blick in unsere Schlachthöfe werfen. Ein Tierfreund isst keine Tiere. Das eine schließt das andere aus.