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Letzten Monat durfte ich die Hauptprobe des neuen Balletts 3 BY EKMAN von Alexander Ekman im Aalto Theater Essen fotografieren. Das fertige Produkt in all seiner Perfektion mitzuerleben, ist toll. Mich interessiert aber auch immer die Atmosphäre dahinter. Außerdem schwebten mir seit Wochen ein paar Bilder vor, die ich unbedingt machen wollte.
Am letzten Donnerstag dann gab mir das Haus die Gelegenheit, mich während einer Vorstellung hinter der Bühne herumzutreiben und die für den Zuschauer üblicherweise unsichtbaren Pendants zu den Szenen festzuhalten, die ich bereits veröffentlicht habe. Die ersten beiden Akte verbrachte ich auf einem Feuerwehrsitz am linken Bühnenrand, versteckt hinter einer Kulisse. „Laufen sie bloß nicht auf die Bühne!“ gab man mir scherzhaft mit. Ne ne, keine Sorge!
Auf dem kleinen Schleudersitz
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Von dem kleinen, ich nannte ihn Schleudersitz aus machte ich die Mehrfachbelichtungen, die mir die ganze Zeit im Kopf herumgegeistert waren. In Zuge meiner Testerei hatte ich dieses Feature immer vernachlässigt, obwohl es so viel Potenzial birgt. Learning by doing dachte ich mir also, doch das Einstellen der Kamera im Stockfinstern bzw. die Kontrolle dessen, was ich da verzapfte, war trotz der Mark II internen Beleuchtung nicht ganz einfach. Die Tänzer warteten schließlich nicht auf mich, bis ich mich entschieden hatte, wie viele Bilder ich wie in eine Datei schreiben wollte.
Ich musste erst einmal ein Gefühl dafür bekommen, in welchem Takt, das heißt wie klein oder großschrittig ich die Bewegungssequenzen festhalte. Zu klein, das weiß ich jetzt, ist nicht gut. Zu groß auch auch. Der Effekt ist irre, aber ich muss ihn dringend ausfeilen. Denn da geht noch mehr, wie der Motorsportler zu sagen pflegt.
Pausenplausch mit einem Bruder im Geiste
In der Pause verlies ich meine kleine Ecke und setzte mich nah an den seitlichen Bühneneingang. Und ich war nicht allein. Ein Fotograf kam auf mich zu und stellte sich mit einem freundlichem Lächeln vor. Das kenne ich auch anders und war deshalb besonders erfreut.
Mein erster Blick fiel, klar, auf seine Kamera und ich war entzückt einen Bruder im Geiste zu treffen. Seine 5Ds ruhte sicher in einem dicken Gummigehäuse. Yes, entfuhr es mir, der Mann versteht mich! Und wir verstanden uns. Kiran West fotografiert am Hamburger Ballet und hat selbstredend in diesem Genre mehr Erfahrung als ich. Schaut euch seine Fotos an. Besonders die analogen sind sehenswert.
„Tyll“ im Gegenlicht – Backstage bei Ekman
Während des dritten Aktes „Tyll“ konzentrierte ich mich auf die Kommenden, die Gehenden und die Wartenden. Die Bühne war hell erleuchtet, der Backstagebereich finster. Ein Fest für Gegenlichtaufnahmen, die ich ohnehin sehr mag. In der Nachbearbeitung habe ich dann versucht, den Fotos eine kinematografische Aura zu geben. Mein Titelbild erscheint mir nämlich nicht als Einzelfoto. Es könnte gut eine Szene aus einem Kinofilm sein. Das bilde ich mir zumindest ein.
Filmreif war später auch der Applaus nach der Vorstellung von 3 BY EKMAN. Die Tänzer kamen gar nicht mehr herunter von der Bühne. Ich habe nicht exakt mitgezählt, aber sie hatten mindestens fünf Vorhänge. Das Publikum johlte. Schön, dachte ich mir und freute mich für alle Beteiligten. Harte Arbeit, Engagement und Hingabe werden irgendwann belohnt.
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Herzlichen Glückwunsch an Alexander Ekman und seine Companie für dieses mitreißenden Ballett. Mehr Infos zum Spielplan gibt es beim Aalto Ballett Essen.
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4 Comments
Das ist ja ganz ehrlich nicht meine Welt. Und es wären auch nicht meine Motive…
Aber DIESE Fotos finde ich wirklich genial. Die mittlere Bildreihe mit den Mehrfachbelichtungen finde ich wirklich absolut spitze.
LG Wolfhart
Danke dir Wolfhart! 🙂
Entspannte Grüße
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