Ausprobiert

Test: A-A-Allzweckwaffe – Das Canon EF 16-35mm 1:2,8L II USM

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Das Weitwinkel und ich – unsere Beziehung ist von Extremen geprägt. Einerseits bin ich geradezu verrückt nach ihm, andererseits muss ich immer wieder kräftig Anlauf nehmen, um mit ihm warm zu werden.

Es ist schon merkwürdig. Denn mittlerweile müsste ich ja wissen, auf was ich mich einlasse. Dennoch braucht es immer ein bisschen Zeit, bis sich alle meine Sinne neu justiert haben.

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Oft sehe ich Gebäude, Landschaftsituationen oder Szenen, zu denen ich sofort ein ganz bestimmtes Foto im Kopf habe. Ich kann es in diesem Moment aber nicht machen, weil ich nicht die passende Linse in der Tasche habe. Habe ich sie dann irgendwann, wie in den letzten Wochen das Canon EF 16-35mm 1:2,8L II USM, renne ich sofort los und versuche genau das Foto zu machen, das ich zuvor im Kopf hatte. Nicht selten stellt sich dann ‚raus, dass mein Plan blöd oder schlechterdings nicht realsierbar war. Doch manchmal kann ich tatsächlich das umsetzen, was ich vor hatte.

Lange Nasen, weiter Blick

Bei der CAC-Ausstellung im März in Dinslaken zum z.B. wollte ich auf keinen Fall einfach nur Hunde fotografieren. Vielmehr hat mich der Trubel und die Stimmung außerhalb der Ringe interessiert. Das geht mit einem Superweitwinkel natürlich sehr gut. Ganz besonders dann, wenn so viel Licht da ist wie an diesem Tag.

Bei einer Brennweite von 16mm verzerrt das kleine Zoom große Objekte im Vordergrund natürlich kräftig. Das kann man doof finden und versuchen es zu vermeiden, oder die Verzerrungen bewusst provozieren. Ich finde sie irre und habe mir Perspektiven und Motive ganz bewusst so ausgesucht, dass ein möglichst starker Sog in die Tiefe entsteht.

Will man mit diesem Objektiv Hunde für schön fotografieren, sie also möglichst in ihren natürlichen Proportionen erwischen, dann sollte man am besten die längste Brennweite  – also 35mm – nutzen. Dann gibt es keine Verzerrungen, so dass jedes Körperteil auf dem Foto auch so lang bzw. kurz ist wie es sein soll. Wie unten auf dem Foto von Danny gut zu sehen, ziehen nämlich die kurzen 16mm ein Vordergrundelement ordentlich in die Länge.

Lang, länger, Danny – Der Hafen von La Rochelle unter grauen Wolken. Alle Fotos habe ich im RAW-Format mit der Canon EOS 1D X gemacht.
Canon EF 16-35mm 1:2,8L II USM, Foto: Canon
Canon EF 16-35mm 1:2,8L II USM, Foto: Canon, sein Preis liegt bei rund 1.400 Euro

Komponier‘ mir!

Wie schon das Canon EF 14mm 1:2,8L II USM Superweitwinkel zeigt auch das 16-35mm Zoom sein komplettes Repertoire, wenn es an größere Motive und an Landschaften geht. Auch hier muss man immer das große Ganze im Blick haben. Das macht in meinen Augen das Fotografieren mit einem Weitwinkel deutlich anspruchsvoller als die Sportfotografie mit einem langen Zoom.

Für mich ist es erst einmal leichter, die Luft anzuhalten und mich z.B. mit dem 300er auf einen einzigen Punkt zu konzentrieren. Danach ergibt sich der Aufbau des Bildes aus der festgehaltenen Bewegung fast von ganz alleine. Es erfordert mehr Geduld und Planung, mit Blende 12 oder 14 ein Foto in jedem Detail schon vor dem Abdrücken zu komponieren. Und darum geht es ja schließlich, wenn man mit einem Superweitwinkel arbeitet. Weg vom Detail hin zum spannenden Zusammenspiel von Vorder- Mittel- und Hintergrund. Das macht man nicht mal eben so, wenn es ordentlich werden soll. Deshalb habe ich auch immer Anlaufschwierigkeiten bis schließlich die richtige Gelegenheit bzw. das richtige Motiv kommt.

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Nah und fern

Ich habe in rund zwei Monaten sehr, sehr viel mit dem 16-35mm fotografiert: Hunde, Architektur, Landschaften, Autos und auch Marc Knopfler, an dem ich so nah ‚dran saß, dass ich ihm die Füße hätte wegziehen können. Aber wer macht das schon? Ganz ähnlich wie das Canon 24-70er 1:2,8 ist dieses schicke Weitwinkel-Zoom eine fabelhafte Allzweckwaffe. Allerdings legt es seinen Schwerpunkt noch stärker auf die große Szene. Sein extremer Winkel verlangt nach mehr Dramatik, wilden Wolken, krassem Licht und weiten Landschaften. Es erlaubt Experimente auf engem Raum und schreit förmlich nach schrillen Perspektiven. Seine Lichtstärke macht es enorm flexible, seine Abbildungschärfe ist tadellos. So oft ich es dabei hatte, kam ich mir nicht ein einziges Mal falsch ausgestattet vor. Das ist viel Freiheit für’s Geld.

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Freie Autorin mit einem starken Hang zur Fotografie

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