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200 – Wenn Puls gleich Brennweite

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Der Winter war lang. So wie die Hunde erst einmal ihre Form ausloten sollten, musste ich mich ein bisschen einschießen. Da ist immer so. Ich brauche meine Zeit, bis sich Technik, Licht und Stimmung auf einen Nenner ausbalanciert haben

Beim Coursingtraining am letzten Sonntag hat Mono ja schon gezeigt, dass die Begeisterung für’s Hetzen nur in einem gewisse Rahmen gut für’s Tier ist. Deshalb bin ich immer wieder beeindruckt, wie ruhig manche Greyhounds vor dem Start sind. Oder sind sie nur äußerlich ruhig? In einem sehr interessanten Gespräch erfuhr ich neulich, dass selbst vermeintlich ruhige Hunde vor dem Coursing oder vor dem Rennen einen Puls von 200 bis 220 haben können. Wenn sie in diesem Zustand nicht bewegt werden und – warum auch immer – in dieser Zeit rumstehen müssen, dann übersäuern sie schneller, als sie eine Runde gelaufen sind. Sehr schlecht!

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Mitdenken ist besser

Und weil ich ja so einen Bekloppten habe, der sich immer wahnsinnig aufregt, nehme ich beim Coursingtraining Warm- wie Ablaufen doppelt ernst. Päpstlicher als der Papst bin ich ganz bestimmt nicht, aber ich habe schon lange kein Verständnis mehr für Leute, die nicht willens oder nicht in der Lage sind, ihre Hunde warm zu laufen und sie dann nach dem körperlicher Höchstleistung sofort wegsperren.

Am letzten Sonntag beim WRV musste ich sogar beobachten, wie jemand seinen Greyhound vor dem Start versuchte mit einem Stock zu bändigen. Der Hund war über lange Zeit ganz kurz angeleint, hatte keine Chance, sich in irgendeiner Weise zu bewegen und wurde dann noch mit besagtem Stock unter das Kinn geschlagen, wenn er versuchte, nur ein wenig zur Seite auszuweichen. Dann ging dieser Greyhound für eine Runde auf die Bahn. Zack, wieder kurz angeleint und im Schneckentempo weg von der Bahn.  (So etwas habe ich zuvor noch nie noch nie gesehen, und ich war nicht die einzige, der diese absurde Szenerie im wahrsten Sinne sauer aufgestoßen ist.) Obwohl ich mich sehr darüber ärgern musste, konnte ich mich dann doch auf meine Fotos konzentrieren.

Eine andere Gewichtsklasse

Im letzten Herbst ging ich mit einem festen Plan zur EM-Renvanche. Ich hatte die grandiose 200er 1:2,0 Festbrennweite dabei und war in der Nachbearbeitung von den Ergebnissen schließlich total geflasht. Besser geht es wohl nicht. Am Sonntag hatte ich auch 200 Millimeter. Allerdings am Ende des Marktführers. Das 1:2,8er 70-200 von Canon ist das Allroundzoom, das man haben muss. Weiß ich, habe ich ja auch schon getestet, aber ich wollte den direkten Vergleich zur 200er Festbrennweite. Denn fast alles spricht in meinen Augen für sie. Bis auf ein paar winzig kleine Punkte. Die 200er 1:2,0er Festbrennweite hat eine Abbildungsschärfe, die einem dem Kopf wegbläst. Unfassbar! Die Lichtstärke hilft zudem über viel schlechtes Wetter und noch mehr Schatten hinweg. Aber sie ist mit knapp drei Kilo richtig schwer. Noch schwerer als das 300er 1:2,8. Und das ist mit rund zweieinhalb Kilo auch schon eine echte Macht. Da ich nie ein Stativ nutze, ist das Gewicht einer Linse für mich ein Wohlfühlfaktor. Ich weiß noch genau, was mein Nacken zu sechs Stunden mit dem 200er 1:2,0 an der Rennbahn in der Hocke und gen Sand geduckt gesagt hat. Aua! Obwohl ich ganz bestimmt kein Weichei bin.

Das 70-200 1:2,8er Zoom ist nicht nur deutlich leichter, sondern kostet auch gute 3000,-  Euro weniger. Mit vierstufigem Stabilisator wohl gemerkt. Zudem ist es naturgemäß variabler. Ich kann die Brennweite an die Größe der Hunde oder sonst was anpassen. Aber gib mal einer Festbrennweitenfetischistin nach einer Winterpause ein Zoom in die Hand. Sie wird garantiert in die falsche Richtung drehen. So geschehen am Sonntag, als ich mit anstelle von 200 ungewollte mit 70 Millimetern geschossen habe. Ronald Leine war Zeuge. Aber auch das ist eine Frage der Gewöhnung. Wird schon.

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Das 1:2,8er Zoom ist fabelhaft. Daran besteht kein Zweifel. Schärfe, Farbbrillanz, Bouquet sind über jeden Zweifel erhaben. Ich hätte es gerne zusätzlich und dauerhaft hier, denn es ist eine fotografische Allzweckwaffe. Doch trotz aller körperlichen Schmerzen, trotz ihres absurden Gewichts und trotz ihres Preises fiele meine Wahl immer und immer wieder auf die 200er 1:2,0er Festbrennweite.

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Freie Autorin mit einem starken Hang zur Fotografie

5 Comments

  1. Anne Brinkhoff-Becker Reply

    Hat sich denn einer derjenigen ,die die Situation mit dem Grey beobachtet haben, den Besitzer mal zur Brust genommen, oder an entsprechender Stelle gemeldet.

  2. Das waere auch meine Frage. Solchen Vollidioten sollte man Tierhaltung verbieten. Hoffe jemand hat sich drum gekümmert.Zudem fällt mir immer wieder bei Ausstellungen im Ring auf,das Hunde von ihren Vorführleinen fasst erdrosselt werden.Sieht echt arm aus.Das geht auch anders! Lg

  3. Yvonne,

    manchmal werden die Hunde tatsächlich gewürgt. Oft täuscht der Eindruck allerdings, zumindest auf Fotos. Wenn ein junger Hund in die Showleine springt, sie das böse aus, ist aber nur ein winziger Moment. Ich achte immer sehr darauf, dass meine Hunde an lockerer Leine laufen. Wer seinen Hund würgen muss um ihn schön hinstellen zu können, hat im Ring nichts zu suchen. Das habe ich neulich schonmal sehr deutlich formuliert. https://www.doctor-speed.de/saisonabschluss-2016-die-show.html Die Fotos sprechen für sich.

    Entspannte Grüße

  4. Hallo Carla
    Das mit dem mangelhaften Ein- und Auslaufen trifft meiner Meinung nach auf mindestens 50% der Hundehalter zu, die ich an der Rennbahn beobachte.
    Für mich hat das nichts mit Hundefreund zu tun, die wollen einfach nur in der Szene sein. Das wirft für den Laien einen sehr schlechtes Licht auf die Rennen. Ich höre immer wieder Komentare von Freunden: Das ist doch Tierquälerei, der hat überhaupt keinen Bezug zu seinem Hund usw.
    Dieser Eindruck entsteht dann halt zwangsläufig. Viele sind einfach schlicht zu faul. Das kann man nicht anders
    sagen. Traurig, traurig ….

    LG René

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