Seit fast sieben Jahren geistert der dicke Charly durch unser Leben. Oft hätte ich liebend gerne auf ihn verzichtet, aber irgendwie gehört er dazu. Er ist ein bisschen älter und noch ein bisschen langsamer als er ohnehin immer war, aber fett und böse wie eh und je.
Fast genau vor einem Jahr schockte mich eine unerwartete Begegnung mit dem dicken Charly. Kurz zuvor hatte ich noch die Sektkorken knallen lassen, weil er angeblich wegziehen sollte und endlich woanders die Luft verpesten würde. Er wohnt jetzt zwar in einer anderen Straße, aber nach wie vor hier im Sprengel. Doch trotz der relativen Nähe, ist er uns schon lange nicht mehr quer gekommen. Valium für den Terrier? Die Tatsache ansich ist erstaunlich aber wahr.…
Wenn das Jahr so weiter geht, wie es anfängt, na dann prost Mahlzeit. Der dicke Charly ist wieder da. Aus den Tiefen der Unterwelt ist er zurückgekrochen, weiß der Himmel warum. Angekettet wie Kerberus vor dem Höllentor bewachte er was wohl? Die Tür von dem Büdchen an der Ecke. Mr.Clark hatte schlagartig einen Blutdruck von hundertachtzig. Mono pöbelte einfach mit, ohne genau zu wissen warum. Immerhin hatte der dicke Charly überhaupt so eine Art Leine…
Nein, er ist nicht vom Müllwagen überfahren worden, kein fremder Hund hat ihn gefressen und er ist auch nicht geplatzt. Alle drei Varianten wären durchaus naheliegende Szenarien, die dem dicken Charly sein Lebenslicht ausblasen könnten. Doch er atmet nach wie vor seiner Umgebung die Luft weg. Demnächst nur nicht mehr unsere. Denn er zieht um. Als ich von Charlies Umzug erfuhr, war mein Jubel grenzenlos. Wir haben die Pest besiegt, die Geißel des Viertels zieht…
Wie bereits ausführlich erläutert, ist Mr.Clarks Verhältnis zum dicken Charly nicht das beste. Das ist vollkommen in Ordnung. Hunde können von mir aus die gleichen tief sitzenden Antipathien entwickeln, die wir Menschen auch gelegentlich pflegen. Doch kürzlich begab sich etwas, das die spezifische Lage seiner Abneigung in ein neues und unerwartetes Licht rückt.
Endlich ist es gelungen! Nach tausend verpassten Gelegenheiten, nach ausgekugelten Schultergelenken, nach hirnerweichenden Diskussionen und unzähligen Fast-Keilereien haben wir ihn endlich erwischt. Unbemerkt und heimlich, gefangen an der Flexi konnten wir den Staatsfeind Nr.1 endlich auf das 2 Gigabite Medium bannen.