6:30 Uhr – Seit Montag gilt auch hier in NRW die Maskenpflicht. Das ist nicht das Gelbe vom Ei, aber ich werde mich zwangsläufig daran gewöhnen müssen. Zum Glück habe ich liebe Freunde, die eine Nähmaschine bedienen können. Im grobmotorischen in der Erde Buddeln bin ich hingegen ganz gut. Meinen Fingernägeln macht das nichts aus, denn sie sind ohnehin nur noch Karikaturen ihrer selbst. Oberflächlichkeiten sind auch wichtig 6:31 Uhr – Ein heißer Kaffee und…
7:00 Uhr – Es tut mir nicht gut, bis 7:00 Uhr zu schlafen, denn die erzwungene Entschleunigung betrifft mich hier zu Hause kaum. 5:30 Uhr ist perfekt. Dann kann ich in Ruhe einen Kaffe trinken, vor mich hin starren und wach werden. 7:00 Uhr ist viel zu spät. Ich hasse es, in Hetze den Tag zu beginnen. Grundsätzlich habe ich ja nichts gegen Tempo, aber bitte erst dann, wenn ich klar gucken kann. Zwischen Output…
(Werbung) Ist es nicht erstaunlich, wie schnell Erinnerungen verblassen. Heute Morgen gehe ich ganz selbstverständlich auf nackten Füßen in unseren Innenhof. Noch vor zwei Monaten wäre das unmöglich gewesen. Nicht nur weil es viel zu kalt war, sondern auch weil ich mich übelst auf die Nase gelegt hätte. Unser rund 200 Quadratmeter großer Hof war vor dem Einzug in unser neues Domizil viele Jahre mit Verachtung gestraft worden. Niemand hatte sich um das Holz -…
6:30 Uhr – Hubi hat seit gestern 17:30 Uhr nicht mehr gepinkelt. Jetzt liegt er eng angekuschelt unter Toms Decke und macht nicht den Eindruck, als hätte er irgendeine Not. Mono folgt mir in die Küche und dreht sofort ab in den Innenhof. Er bibbert elendig, als er wieder rein kommt und seinen Gutenmorgenkeks in Empfang nimmt. Dann verschwindet er wieder in den Tiefen unserer Bettdecken. 7:00 Uhr – Die Nacht war kalt. Ich trage…
7:00 Uhr – Die Runde mit Mono und Hubi ist schön aber ungewöhnlich kalt. Die Jungs wollen nach Hause, futtern und dann auf ihren Platz in der Sonne. 8:00 Uhr – Mir juckt es in den Fingern. Ich muss etwas tun. Nicht zu Hause. Hier gibt es genug zu werkeln. Ich muss raus. Ich muss gucken, was dieses scheiß Corona Virus mit den Menschen macht, die im Lockdown noch arbeiten. Social Distancing in der Praxis…
8:45 Uhr – Ich wollte noch einmal die Weite genießen, bevor der richtige, echte Lockdown kommt. Unsere Weite mit Mono und Hubi darin ausgelassen spielend. Wild und schön wie sie sind. Ich stand dort oben und ließ mir die kühle Luft ums Gesicht streichen. Der kleine Teich ist schon kleiner als noch vor ein paar Tagen, dachte ich. Nach den trockenen Sommern braucht der Boden dringend Wasser, dachte ich. Plötzlich kam mir alles fürchterlich unwirklich…
Bars, Restaurants, Clubs, alle sind dicht und seit gestern auch der Einzelhandel. Das Leben im Lockdown bringt Einschränkungen, die wir in dieser Form noch nie hatten, aber als gegeben hinnehmen müssen. Langeweile haben wir allerdings nicht. Die hatten wir noch nie. Hier ist so viel zu tun, dass es für die nächsten Monate reicht. Und wenn es nur das Setzen von Pflanzen ist. Mir macht das Spaß, denn im tiefsten Herzen ist das Großstadtkind in…
Am letzten Wochenende strömten zehntausende Menschen aus der ganzen Welt nach Birmingham zur ehrwürdigen Crufts. Sie lief, bis auf kleine Details, wie immer, als schütze die Tradition vor jedem Unbill. Der Empire State of Mind der Briten brach mal wieder voll durch. Uns kann keiner was! Noch nicht einmal so ein blödes Virus, das seit ein paar Wochen die Welt im wahrsten Sinne in Atem hält. Und wir verklemmten Deutschen verschieben eine popelige CACIB ?…
Je lauter die Zeit, desto stiller ihr Echo. So mache ich das zumindest. Der Rumbatäterä-Terror fällt hier traditionell aus. Das Ruhrgebiet ist ohnehin keine echte Karnevalshochburg. Wir sind jetzt wieder ungeschminkt. Back to black sozusagen. Back to white and grey natürlich auch, aber das klingt nicht so schön. Natürlich sind das Originale Kurzzeitig, in dem Chaos, das hier herrschte, ist mir der Blick auf das Wesentliche verloren gegangen. Keine Zeit, keine Ruhe, keine Nerven! Heute,…
Der Wind ist kalt. Sturmtief Sabine hat sich zwar gerade nach Süden verzogen, doch ihre Ausläufer sind schneidender, als Madame selbst es war. Hudson trippelt neben mir. Er erwartet einen Ball, von dem er noch nicht weiß, dass ich ihn nicht habe. Mono stromert zufrieden vor mir her. Fünf Mal muss ich Hubi vorschicken. Kein Ball heute. Es geht auch ohne. Lauf einfach! Jemand hat mir mal gesagt, die Zeit würde uns wie ein Raubtier ein Leben lang verfolgen…