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Whippetmeetings schaden ihrer Gesundheit! So oder so ähnlich müsste eine Warnung auf der nächsten Einladung formuliert sein. Mindestens in einem brandroten Störer, denn selbst militante Nichtraucher überkam am Wochenende nicht nur einmal das Verlangen, mit dem Quartzen anzufangen.
Ich habe schwungvoll begonnen und nach drei Sätzen wieder aufgehört. Über das Whippetmeeting 2012 – so beschloss ich zunächst – schreibe ich am besten gar nichts. Schließlich war ich nur am Sonntag da, habe den heißen Samstag also gar nicht live erlebt. Lediglich die unterirdische Stimmung am Sonntag Morgen im idyllischen Seepark Kirchheim ließ mich erahnen, wie emotional es in der Debatte hergegangen sein musste. Handgreiflichkeiten waren wohl soeben noch zu verhindern, berichtete man mir. Die anwesende Renn-Gemeinde war bis ins Mark erschüttert.
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Das lag wohl nicht nur an dem Tagesordnungspunkt „Abschaffung der Nationalen Klasse“. Was die Rennsportleute als ernst gemeinten Diskussionspunkt verstanden hatten, entpuppte sich wohl als schlichter Denkanstoß, als Lockmittel bzw. Saalfüller. Einerseits ist eine schäumende Wut seitens derer, die mehr 500 Kilometer anreisten, um ihren Sport zu retten, mehr als verständlich. Andererseits ist ein Meeting auch ein Brainstorming. Es liegt in der Natur eines Tagesordnungspunktes, dass man ihn diskutieren aber auch jeder Zeit verwerfen kann. Im kühlen Kopf musste wohl jeder Teilnehmer erahnen können, dass eine derart einschneidende Änderung des Systems mit Sicherheit nicht im Rahmen eines Whippetmeetings endgültig beschlossen werden kann. Für die angedachte Größenbegrenzung des männlichen Zuchtmaterials auf 51 + 2 cm gilt wohl das Gleiche.
Die leidige Daumenkrallen-Diskussion erstickte zum Glück im Keim. Denn jeder musste einsehen, dass es angesichts eines bestehenden Gesetzes keinen Diskussionsspielraum gibt. Die prophylaktische Amputation von Körperteilen ist verboten. Züchter, die meinen sie hätten Gründe, die Entfernung der Daumenkralle dennoch zu veranlassen, machen sich im Sinne des Tierschutzgesetzes ebenso strafbar wie die ausführenden Veterinäre.
Einen erheblichen Teil der DWZRV-Showzüchter schien das aber wohl nicht weiter zu interessieren, denn sie waren am Sonntag nur dünn gestreut. Die wenigen Anwesenden hielten tapfer die Stange für die vielen Alt- und Neuzüchter, wobei gerade letztere hier die Chance gehabt hätten, sich einzubringen und zu positionieren.
Neben Dunja Baensch brillierte Bärbel Rottmann mit ihrer intimen Sachkenntnis und der Fähigkeit ein Thema vermittelnd und zielführend voranzubringen. Durchaus interessant für alle aktiven Whippetleute: Der Plan, eine Landessieger-Ausstellung immer mit einem Rennen bzw. Coursing zu kombinieren ist in trockenen Tüchern und wird demnächst als Antrag vorgelegt.
Recht unspektakulär verliefen die Abstimmungen über die Orte der nächsten Jahresausstellungen, ebenso wie die über die potenziellen Richter. Lediglich Zehlendorf musste einen dicken Dämpfer einstecken, als mehrere Teilnehmer dem Verein absprachen, auch nur im Ansatz in der Lage zu sein, eine Jahresausstellung zu stemmen. Freiburg 2014 und Klaffenbach 2015 stehen nun fest.
Bei allem Hauen und Stechen muss ich hier allerdings eine Lanze für Susan Eppenstein-Kiack (Zuchtkommissionsmitglied der Rasse Whippet) brechen. Einige heikle Themen ist sie wohl etwas ungeschickt angegangen, doch sie hatte nach einem Tag voller Polemik und agressiver Gegen- und Gegengegenwehr den Arsch in der Hose, sich am Sonntag dem Plenum erneut zu stellen. Wohl wissend um die extrem aufgeladene Stimmung hat sie unbeirrt und sachlich ihren Job gemacht. Beneidet hat sie niemand darum.
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Barbara Thiel war so freundlich, mir noch ein paar Bilder zu schicken.
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5 Comments
„Für die angedachte Größenbegrenzung des männlichen Zuchtmaterials auf 51 + 2…“
Nee Karla, das stimmt so nicht!
Weder in dem Antrag, noch in der Kommentierung war die Rede von einer geschlechtsgebundenen Größenbegrenzung.
“ Lockmittel bzw. Saalfüller“
Ist auch falsch! Kein Antrag wurde einfach mal so, aus Jux und Dollerei gestellt!
Anträge stellt der, den etwas stört. Der, der etwas verändern will. Gut und richtig so!
Und dann gibt es Leute, denen was auf der Seele brennt, die sich aber nicht trauen, den Mund aufzumachen. Die sich aus Angst vor Übergriffen und Repressalien nicht der Öffentlichkeit stellen. Blödsinn? Nein, leider nicht. Ich selbst habe schon vergiftete Hunde auf Ausstellungen gesehen, kenne „unbequeme/kritische“ Züchter und Vereinsfunktionäre, deren Hunde in der Zwingeranlage vergiftet oder aufgehängt wurden, deren Zwinger plötzlich brannten, deren Autos zerstört wurden. Die meisten dieser Taten gingen nachweislich auf das Konto von „Gleichgesinnten“ und „Vereinskameraden“. Schlimm sowas aber leider Realität.
Und weil es eben diese Angst gibt wendet man sich an sein ZKM. Dieses ist ja schließlich dazu da, die Interessen aller Rasseleute im Verband zu vertreten. Und wenden sich verschiedene Leute unabhängig von einander mit dem gleichen Thema an das ZKM, muss dieses handeln. Und so entsteht eben ein Antrag.
Ob und und wie das ZKM selbst den Antrag gewichtet spielt keine Rolle. Es bewegt die Leute, also muss drüber gesprochen und nach Möglichkeit was geändert werden. Ebenso ist es mit eingereichten Anträgen. Auch die müssen auf den Tisch, egal wie das ZKM darüber denkt.
Sowas nennt sich Neutralität und Gleichbehandlung aller Rasseleute. 😉
Wie du schon schreibts, Karla, sie hat nur „… ihren Job gemacht“.
Tja, dem Boten wurde schon im Mittelalter der Kopf abgeschlagen….
Steffen, da bin ich aber froh, dass die Whippetgemeinschaft feinsinniger ist, als der Mob, mit dem du früher zu tun hattest.
Entspannte Grüße
Bist du dir da ganz sicher?
Nee, ich nicht.
Ich aber doch!
Entspannte Grüße
Du lieber Himmel !
Ich habe zwar mit einer Person auch schon so einiges hinter mir, aber die geistig normalen Mitstreiter benehmen sich doch recht zivilisiert und über ein bißchen Gerüchteverbreiterei hinaus passiert gottseidank nichts.
Bisher hatte ich auch nicht den Eindruck, daß sich Whippetleute nicht trauen, selber den Mund aufzumachen.
Es ist nur ziemlich unglaubwürdig, zu sagen, daß Themen von außen gewünscht wurden, aber dann definitiv niemand dazu stehen wollte. Wenn es tatsächlich Leute gegeben hat, die die Abschaffung der nationalen Klasse fordern, dann hätte das Thema auch nur auf die Tagesordnung gehört, wenn diese Leute auch zum Meeting gekommen wären ! Vielleicht eine Lehre fürs nächste Mal !