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Mono ist seit fast zwei Monaten tot und ich habe es endlich über mich gebracht, mein/sein Librela Tagebuch zu überarbeiten. Wir haben keinen Kontakt zum Hersteller und selbstverständlich jede Behandlung bezahlt. Nur um das voraus zu schicken. Das Tagebuch streckt sich über rund drei Monate.
Mono bekommt nun Librela. In den nächsten Wochen werde ich versuchen, seine Entwicklung unter diesem Medikament so gut wie möglich zu dokumentieren. Er ist an diesem Tag 13 Jahre und knapp sechs Monate alt. Er dreht die Ellbogen aus, dreht in der Folge die Vorderpfoten ein und humpelt oft vorne rechts. Morgens nach dem Aufstehen rutsch ihm diese und oft auch die linke Pfote weg. Er hat Gleichgewichtsprobleme. Unser Tierarzt stellte zudem schmerzhafte Reaktionen im hinteren Rückenbereich fest.
Mono war immer sportlich und körperlich sehr stabil
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Mono war immer ein sehr sportlicher und gut bemuskelter Whippet. Er hatte sein Leben lang viel Bewegung und nicht ein einziges Mal ein strukturelle Verletzung. Er hatte weder Brüche, noch Bänderrisse, noch abgerissene Daumenkrallen, obwohl er wie ein Irrer durch jedes Unterholz gesprintet ist. In seinem bisherigen Leben ist er genau zwei Mal gestürzt: Ein Mal beim Coursing. Er ist in einer engen Kehre auf der nassen Wiese ausgerutscht. Das zweite Mal im fortgeschrittenen Alter auf unserer Halde, als er in ein Loch trat. Beide Stürze blieben ohne Folgen. Mono war also körperlich immer stabil.
Selbstverständlich zahlen wir jede seiner Librela Behandlungen aus der eigenen Tasche. Ich werde weder gesponsort, noch habe ich Kontakt zum Hersteller von Librela. So objektiv wie es eben geht werde ich mich hier auf die relevanten Tage konzentrieren. Wenn sich nichts ändert, gibt es schließlich nichts zu berichten.
Tag 1 – Mono bekommt die erste Dosis 10 Milliliter Librela bei 16,5 Kilo um 18:00 Uhr. Unser Tierarzt berechnet dafür 95,- Euro. Er wünscht sich eine Rücksprache in spätestens zwei Wochen. Sollten wir nur mit Phantasie eine Besserung sehen können, dann sollten wir ehrlich sein. Er hätte schließlich auch Patienten, bei denen absolut keine Wirkung eintritt. In der Regel aber wirkt dieses Depotmedikament zur Linderung von Arthroseschmerzen ab der zweiten Gabe wohl sehr gut, hilft also alten Hunden, sich relativ schmerzfrei zu bewegen.
Tag 2 – Freunde und Bekannte berichten von der guten Wirkung von Librela bei alten Hunden, die unter Arthrose leiden. Sie sind keine Spinner, sondern ernst zu nehmenden Menschen, die teils vom Fach sind und sehr realistisch auf ihre – in diesem Fall – alten (13 und 14 Jahre) Whippets schauen. Wer weiß, vielleicht sind Whippets besonders empfänglich dafür. Langzeitstudien gibt es ja noch nicht. Hier gibt es zudem noch einen 14 Jahre alten Airdale-Terrier, der nach Librela morgens plötzlich wieder ohne Probleme aufstehen kann. Aber es gibt natürlich Stimmen, die ernstzunehmende Bedenken haben.
So schnell tritt noch keine Wirkung ein
Natürlich zeigt die Injektion heute noch keine Wirkung auf Monos Bewegungsfähigkeit. Wie jeden Morgen gegen 6:00 Uhr kommt er in mein Arbeitszimmer, legt sich hin, lässt sich zudecken und rührt sich bis 10:00 Uhr gar nicht mehr. In dieser Zeit sind Hubi und Vito draußen, fressen und betten sich dann wieder zur Ruhe. Der Termin für die Physiotherapie steht für die nächste Woche fest. Die Dame kommt zum Glück ins Haus.
Tag 3 – Wie gestern kommt Mono um 6:00 Uhr zu mir. Allerdings bleibt er bis kurz vor 14:00 Uhr liegen ohne einen Mucks zu sagen. Natürlich lasse ich ihn nicht allein und horche hin und wieder, ob es ihm gut geht. Noch nicht einmal pinkeln muss er. Ich mache mir Sorgen und gebe ihm eine Dosis Meloxidyl für den Fall, dass er Schmerzen haben könnte. Nur für das Protokoll: Gestern Nacht hatte er schweres Rückwärtsniesen. Das hat aber eher mit der feucht kalten Herbstluft zu tun. Die Librela-Injektion war sicher kein Auslöser.
Tag 4 – Heute morgen ist Mono deutlich munterer. Allerdings hat er zunächst große Schwierigkeiten, sich auf den Beinen zu halten. Sein rechter Hinterlauf rutscht ihm weg und er taumelt mehr, als dass er stand oder lief. Nach einigen Minuten fängt er sich und läuft einigermaßen rund.
Tag 6 – Hubi ist mit Tom unterwegs. In einem Regenloch schnappe ich mir Vito und Mono für eine kleine Runde. Ein Leinengang mit den beiden ist mittlerweile eine echte Herausforderung, denn Vito sprüht vor Energie. Gleichzeitig läuft Mono hinter mir her wie ein Sack Muscheln. Als es heftig anfängt zu regnen, drehe ich um. Zur Erleichterung aller. Zu Hause angekommen, spielt Mono plötzlich Vito an und beide flitzen wie die Irren durchs Haus. Das liegt ganz sicher auch daran, dass Hubi, Vitos bester Spielkumpel, nicht da ist. Dennoch staune ich nicht schlecht. Nach dieser kurzen Flitzattacke vergräbt sich Mono wieder unter seiner Decke. Vito bekommt am Nachmittag einen Extraausflug.
Mono will nicht laufen
Tag 7 – Mono will nicht laufen. Sein rechter Vorderlauf schleift. Er hat Probleme, sein Gleichgewicht zu halten. Offenbar hat er Schmerzen. Er züngelt, während ich mit ihm eine kleine Runde gehe. Ich gebe ihm Schmerzmittel. Sein Futter stelle ich mittlerweile auf eine Kiste, damit er sich nicht zu sehr bücken muss.
Tag 8 – Die Physiotherapeutin ist da und knetet Mono sanft aber bestimmt durch. An zwei Stellen tut es ihm sichtlich weh, aber er ist ja ein „harter Hund“. Die Blockaden im hinteren und mittleren Rücken müssen peu á peu ausgestreichelt werden. Auch die Laserakupunktur lässt er sich entspannt gefallen. Dann fällt sichtlich müde in sein Cosybed.
Tag 9 – Früh am Morgen schnappe ich mir Mono zu seiner Rentnerrunde. Pulli an und los. Ich trage ihn die wenigen kleinen Stufen hinunter, denn er kann kaum aufrecht stehen, geschweige denn geradeaus laufen. Seine rechte Vorderpfote schleift, er taumelt und hält den Kopf schief. So schlimm war es noch nie. Wir schaffen es gerade mal bis auf die Ecke zur kleinen Wiese. Mono macht sein Geschäft und taumelt sofort wieder zur Haustür zurück. Ich trage ihn die Stufen wieder hinauf. Den Tag verbringt er dösend. „Er hat wohl nur Muskelkater.“, denke ich. Nach einer Gabe Meloxidyl bessert sich sein Gangbild deutlich. Er schleift immer noch mit der rechten Vorderpfote, aber immerhin taumelt er nicht mehr. Und er frisst nach wie vor gut. Wir werden die Physiotherapie nicht wiederholen. Und für alle die sich jetzt die Frage stellen: Nein, es ist kein Vestibularsyndrom.
Tag 10 – Heute geht es Mono gut. Er taumelt zwar immer noch, auch sein rechter Vorderlauf rutscht noch, aber nicht mehr so schlimm wie gestern. Die Morgenrunde fällt für ihn aus. Dennoch hege ich die Hoffnung, dass Librela langsam anschlägt.
Beschwingt und freudig mit blöden Folgen
Tag 11 – Mono ist ganz beschwingt, macht freudig einen großen Spaziergang mit und spielt auf dem Rückweg wieder Vito an. Doch dann verlässt ihn plötzlich sein rechter Vorderlauf. Kurz vor unserer Haustür schlägt er schwer auf den Asphalt. Diese Sperenzchen lassen wir in Zukunft besser sein.
Mono hat schon länger ein paar Lipome, die ihn nicht weiter behindern. Am Abend entdecke ich einen neuen, etwa walnussgroßen Knubbel an seiner Brust kurz über dem Sternum, an der Sehne die von Brust zu Hals verläuft.
Tag 14 – Das Gespräch mit dem Tierarzt bringt keine weiteren Erkenntnisse. Nach der nächsten Gabe in zwei Wochen sollte Mono sich deutlich bessern, so die Erwartung. Das Schmerzmittel können wir dann hoffentlich bald weglassen. Bis dahin bekommt Mono weiterhin Meloxidyl, das er übrigens sehr gut verträgt.
Tag 17 – Mono geht es schlecht. Er ist extrem unsicher auf der Hinterhand. Ihm fällt es schwer, sein Gleichgewicht zu halten, besonders, wenn er lange gelegen hat. Seine rechte Vorderpfote rutscht ihm nach wie vor weg. In den letzten Tagen ist er mehrfach gestürzt. Nicht heftig, aber so, dass ich mir Sorgen mache. Obwohl er sich oft sperrt, muss ich ihn bewegen, damit seine Muskeln nicht noch mehr abbauen. Wir machen uns Gedanken über seine Lebensqualität.
Tag 18 – Es ist vier Uhr morgens. Ich werde wach, weil Mono sehr unruhig hin und her läuft. Ich pelle mich also aus dem Bett, um ihn in den Garten zu lassen. Doch ich bin zu spät. Kurz zuvor hat er in der Küche komplett unter sich gemacht. Ich fange an zu putzen während er mich verzweifelt beobachtet. Einem Mono passiert so etwas nicht! In so einer Situation käme ich niemals auf die Idee, mit ihm zu schimpfen, denn ihm ist es viel unangenehmer als mir.
Ich nehme Mono mit in unser Schlafzimmer, lege mich wieder hin und als ich gerade die Augen wieder zu gemacht habe, höre ich Vito würgen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Monos Librela Tagebuch – Teil 2
Tag 19 – Es ist kalt. Ich packe drei Hunde in ihre Mäntel und strebe in Richtung Naherholungsgebiet. Mono läuft sehr willig mit. Das mag daran liegen, dass er am Tag zuvor nur ein paar Minuten außerhalb seines Zuhauses war, denn starker Regen hatte uns den gesamten Tag ordentlich vermiest. Ich treffe die beiden Damen mit dem oben erwähnten 14 Jahre alten Airdale Terrier, der – mittlerweile sehr altersmilde – freudig auf meine Whippets reagiert. Dieser Hund hat bereits 19 Librela-Injektionen bekommen und lebt sehr gut damit. Diese beiden Frauen, beide Medizinerinnen, haben in meinen Augen also so etwas wie eine Expertise. Wir sprechen eine Weile und ich erzähle, wie schlecht es Mono aktuell geht. „Abwarten!“, sagen sie.
Mono geht es beschissen, trotz Librela
Tag 20 – Mono geht es heute morgen beschissen. Er kann nur mit Mühe laufen, irgendwie seitwärts. Er kann beim Pinkeln kein Bein mehr heben. Ich gehe mit den jungen Hunden eine Runde durch den Schneematsch und fühle mich mies, Mono allein lassen zu müssen. Aber was soll ich tun? Ohne einen Garten wären wir wohl aufgeschmissen. Dort geht er immerhin hin, egal welches Wetter wütet. Er frisst nur ein paar Kekse und verbringt dann den Tag im Dämmerzustand.
Tag 21 – Es ist noch kälter. Es hat sogar ein paar Flocken geschneit. Aber wirklich nur ein paar und die sind dann auch sofort wieder weg. Mono geht die Rudelrunde mit durch den Park. Er schlägt sich wacker, aber es fällt ihm schwer. Als er versteht, dass wir auf dem Rückweg sind, gibt er Gas. „Schnell nach Hause!“ Angekommen wirft er sich auf den alten Flokati, den ich vor unser Bett gelegt habe, damit er auf dem Parkett nicht ausrutscht und steht nicht mehr auf. Ich muss ihm seinen dicken Mantel mühsam vom Körper schälen. Vielleicht kann er wirklich nicht mehr. Ich schaue ihn an. Mein schöner Mono, ich passe auf dich auf.
Tag 22 – Wir haben beschlossen, den Tierarzttermin in vier Tagen abzuwarten, um dann zu entscheiden, ob Mono auch weiterhin Librela bekommt. Natürlich können wir nach einer Injektion noch keine Wunder erwarten.
Die zweite Injektion
Tag 25 – Heute Abend haben wir einen Termin für Monos zweite Librela-Injektion. Ich gebe zu, ich bin mir nicht sicher, ob wir weiter machen sollen. Heute morgen kann Mono kaum stehen, hat offenbar Schmerzen im rechten Vorderlauf. Seine Hinterläufe sind extrem instabil. Ich will nicht, dass er wieder stürzt und sich vielleicht etwas bricht. Das wäre katastrophal.
Unser Doc, ein sehr bodenständiger und direkter Mann, hat mich kurz auf den sprichwörtlichen Pott gesetzt. Ich zeigte ihm den oben erwähnten neuen Knubbel an Monos Brust. Er sagte:“Die Knubbel sind jetzt wirklich scheiß egal!“ Nachdem ich Mono ein paar mal durch das Behandlungszimmer geführt habe, sagte er, dass er massive motorische Störungen hat. Ja, das ist offensichtlich. „Er könnte durchaus ein neurologisches Problem haben. Wir werden jetzt keine Tests mehr machen. Wir werden gar nichts tun, außer ihm seine letzten Monate, Wochen oder Tage schön zu machen!“ Genau. Spritze rein und fertig.
Ich bin mir fast sicher, dass dieser Mann mich falsch verstanden hat. Oder ich mich vielleicht falsch ausgedrückt habe. Alte Hunde sind wunderbare Begleiter. Insbesondere Mono, auf den ich mich heute zu hundert Prozent verlassen kann. Er folgt mir, er jagt nicht mehr, er achtet nur auf mich. Damals, als er noch jung war, musste ich immer auf der Hut sein. Das ist heute vorbei.
Tag 26 – Im Überschwang denkt Mono, er könne allein die kleine Treppe zu unserer Haustür hinauf laufen. Doch seine Hinterläufe verlassen ihn auf der zweiten Stufe und er fällt auf den Rücken wie ein Käfer. Zum Glück hat er seinen dicken Mantel an und zum Glück schaffe ich es, ihn irgendwie aufzufangen, so dass er sich nicht ernsthaft weh tut.
Es gibt gute Tage
Tag 27 – Heute ist ein guter Tag. Mono steht viel stabiler auf seinen Beinen. Er ist die Morgenrunde zwar langsam aber willig mitgegangen und – das ist neu – er frisst wie ein Scheunendrescher alles, was ihm zwischen die Zähne kommt. Sogar sein Trockenfutter und, wenn ich nicht aufpasse, dann Vitos noch dazu. Das erzählten mir übrigens auch die beiden Frauen mit dem Airdale. Dieses Medikament regt offenbar den Appetit an.
Tag 30 – Wir sind alle sprichwörtlich geplättet. Mono geht es nach der zweiten Injektion vor fünf Tagen viel besser. Es ist unglaublich. Er kann sich sogar wieder schütteln, ohne komplett aus dem Gleichgewicht zu geraten. Das habe ich gerade auch unserem Doc mitgeteilt, da er unbedingt regelmäßige Rückmeldungen haben möchte. Das Schmerzmittel lassen wir natürlich jetzt weg, da Mono es offenbar nicht mehr benötigt.
Tag 32 – Heute morgen wollte Mono die Stufen alleine gehen. Rauf natürlich, denn runter schafft er es definitiv nicht. Und, er hat es tatsächlich hingekriegt.
Tag 35 – Heute starten wir schlecht. Mono rutsch wieder, kann sich kaum auf den Vorderläufen halten. Ist ein einmal in Bewegung, dann geht es besser, aber richtig gut bewegt er sich nicht.
Monos Librela Tagebuch – Teil 3
Dies ist der letzte Teil von Monos Librela Tagebuch. Wir mussten mit ansehen, wie es ihm stetig schlechter ging und eine Entscheidung fällen.
Tag 38 – Genau 13 Tage ist Monos zweite Injektion jetzt her und ihre Wirkung -so scheint es mir – stagniert. Ihm geht es nicht sonderlich schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Er ist nach wie vor instabil, ist gestern wieder gestürzt, als Hubi unvorsichtig war. Witzig ist, dass er sich nach wie vor traut, auf unser Bett zu springen. Das ist recht hoch und mittlerweile eine Hürde für ihn. Dieser Sprung kostet ihn Überwindung, aber oft schafft er ihn. Wenn wir unterwegs sind, mache ich die Schlafzimmertür zu, damit es nicht zu Stürzen kommt.
Tag 39 – Mono kommt nicht wie gewohnt um 6:00 Uhr in mein Arbeitszimmer. Während Vito und Hubi aktiv werden, bleibt er regungslos im Schlafzimmer liegen und schläft weiter. Ich weiß, dass er nicht mehr so gut hört, aber das ist ungewöhnlich. Eine Stunde später schlurft er sehr wackelig zu mir und legt sich sofort wieder hin.
Ein Schatten seiner selbst
Tag 45 – Die Wirkung der zweiten Injektion lässt offenbar schon ein bisschen nach. Mono rutscht wieder aus und hat keine Lust zu laufen. Das mag durchaus an der Kälte liegen, aber wir müssen wohl jetzt nachlegen. Heute morgen schneit es ein wenig. Mono kommt aus dem Garten in die Küche. Während er sich schüttelt schreit er plötzlich wie am Spieß. „Der Nacken!“, denke ich. Diesen Schmerz hatte er seit der ersten Librela-Injektion nicht mehr. Und nein, es ist keine Spondylose.
Tag 55 – Heute geht es zum Doc. Endlich! Denn seit ein paar Tagen humpelt Mono wieder auf der rechten Vorderhand. Sie ist offenbar seine „böse Stelle“, ebenso wie sein Nacken. Die Hinterhand ist auch weit weg von stabil, also hoffen wir, dass die dritte Injektion ihm weiter helfen wird.
Mono hat abgenommen. Von 16,5 auf 16 Kilo. Das ist kein Wunder, denn Muskeln sind schwerer als Fett. So wenig, wie er sich im Durchschnitt bewegt, desto mehr baut er Muskeln ab. Ich versuch das zu verhindern, indem ich immer wieder mit ihm kurze Gänge einlege, aber das reicht natürlich nicht. Geduldig lässt er die Spritze über sich ergehen. Insgesamt ist der Tierarzt sehr zufrieden. Das ist eine Erleichterung. Und weil ich schon da war, habe ich in einem Abwasch Hubis und Vitos Impfung gegen Staupe etc., also die 4fach Impfung aufgefrischt. Das war ohnehin nötig. Der Doc war übrigens von Hubi über alle Maßen begeistert.
Es wird nicht besser trotz Librela
Tag 56 – Langsam aber sicher wird ein Schuh draus: Wie auch die letzten beiden Male, hat sich Mono heute – Tag 1 nach der dritten Spritze – komplett zurückgezogen. Er war heute morgen um 5:30 Uhr kurz draußen zum Pinkeln und seitdem, jetzt ist es genau 11:30 Uhr, rührt er sich nicht mehr. Kein Keks, kein Futter. Er liegt zugedeckt in meinem Arbeitszimmer und schläft. Erst mittags wird er aktiv, humpelt aber nach wie vor heftig. Wir wissen ja nun, dass Librela ein paar Tage braucht. Rückblickend auf die letzten Tage, müssen wir vielleicht schneller reagieren, also exakt alle vier Wochen spritzen.
Tag 58 – Es wird nicht besser. Mono humpelt zwar vorne nicht mehr so stark, aber seine Hinterhand ist noch schwächer als vor ein paar Tagen. Während unserer kleinen, wirklich kleinen, Schneewanderung heute morgen ist er zwei mal gefallen. Einfach so, ohne Fremdeinwirkung.
Tag 60 – Schütteln ist wieder ein Problem. Tut er es, weil er nass geworden ist, jankt er. Deshalb vermeidet er es, wenn möglich. Nein, da sitzt kein Wirbel quer. Das ist alles gecheckt. Zudem hat er schlimme Gleichgewichtsprobleme. Trotz Librela. Seine Hinterhand wird immer schwächer. Ein kurzes Telefonat mit dem Doc ist eindeutig. Wir geben jetzt zusätzlich weitere Schmerzmittel. Wie lange? Das ist unklar.
Tag 64 – Ich weiß nicht mehr weiter. Mono ist heute morgen wieder in der Küche ausgerutscht. Er taumelt und stolpert. Gestern hat er die kleine Parkrunde ganz gut mitgemacht, aber – wie seit einigen Monaten – zieht er sein Tempo an, wenn es wieder nach Hause geht. Dann wirft er sich hin und meldet sich für die nächsten Stunden ab, als hätte er einen großen Kraftakt hinter sich. Dennoch versucht er, sein Gesicht zu wahren. Das ist in einem Rudel wohl so. Der Chef bleibt der Chef. Mich freut sehr, dass weder Hubi noch Vito seine offensichtliche Schwäche ausnutzen. Sie respektieren ihn und kümmern sich, sei es mit Putzen oder Kuscheln. Das ist sehr schön zu sehen.
Tag 70 – Heute ist der 2.Februar 2024. Mono kann nicht mehr. (Als der Tierarzt ihn einschläfern musste, stellte er fest, dass sämtliche Gefäße in Monos Hinterläufen kollabiert waren.)
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edit: Es ist mir sehr schwer gefallen, dieses Librela Tagebuch zu überarbeiten und eine endgültige Version zu finden. Es schwingt so viel mit. So viele Erinnerungen, so viel Sorge. Ich kann nur immer wieder an meine Leser appellieren: Seit gut zu euren alten Hunden, helft ihnen, seht ein, dass alte Hunde keine jungen mehr sind. Lasst ihnen ihre Ruhe. Aber klammert nicht. Es ist sehr schwer die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt zu treffen. Doch schaut genau hin und lasst euere Tiere in Würde gehen.
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1 Comment
Danke für diesen einfühlsamen Bericht.Ich habe es genau so mit meinem geliebten Cem erlebt, dieses Auf und Ab,neue Hoffnung und Hoffnungslosigkeit.Er ist mit 14 1/2 Jahren an einer Embolie verstorben.
Ich vermisse ihn unendlich.