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Wer hätte das gedacht? Seit ein paar Tagen beherberge ich das Canon EF 100mm 1:2,8L Macro IS USM. Blümchen, Bienchen und ich hatten nie ein inniges fotografisches Verhältnis. Tempo, Action, Getümmel waren schon immer meine Welt. Doch heute, da wir uns räumlich und vor allem sportlich beschränken müssen, dachte ich, ich versuche das mal. Es schadet schließlich nie, die eigene Komfortzone zu verlassen und etwas ganz Neues auszuprobieren.
Erste Schritte mit dem 100mm Macro
Die Makrofotografie war mir bisher völlig fremd. Ich habe zwar schon immer Makrofotos bewundert, aber nie den Drang verspürt, Ähnliches zu tun. Mir fehlt einfach die Geduld, zwei Stunden auf eine Libelle oder eine Eidechse zu warten. Dennoch, fasziniert haben mich diese kleinen Welten schon immer. Wenn auch mit einem vollkommen anderen Fokus macht die Makro- schließlich nichts anderes als die Sportfotografie. Sie hält Momente fest, die das menschliche Auge kaum wahrnehmen kann. Technisch jedoch öffnen diese beiden Genres wohl die größte Schere, die mir je untergekommen ist.
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Ich schicke vorweg, dass mich das Bokeh des 100mm Macro mit den allerersten, planlos geschossen Testfoto begeistert hat. Es ist großartig. Wundervoll weich und malerisch. Das muss ich unbedingt zeigen, dachte ich sofort. Verständlich, dass sich diese Linse deshalb auch bestens für Portraits anbietet. Aber dazu später mehr.
Kaum war die Linse da, bin ich in den Garten gerannt. Es war windig und nicht besonders hell. Meine Gewohnheit sagte mir: Nimm Blende 2,8 und die passende Belichtungszeit. Das ging gründlich schief. Ich hatte danach nur ein einziges scharfes Foto. Wind und offene Blende gehen im Detail nämlich gar nicht. Einen Whippet unter Vollast stört noch nicht einmal scharfer Sturm, eine zarte Blüte hingegen bringt schon ein laues Lüftchen aus dem Gleichgewicht. Das habe ich schnell gelernt.
Mein Mini-Studio gegen Wind und Wetter
Da der Wetterbericht für die nächsten Tage keine Windstille voraussagte, habe ich mir aus einer handelsüblichen Plastikkiste, hier zufällig Variera von Ikea, ein Mini-Studio gebaut. Kein Wehen, kein Wackeln, alles bestens. Nun musste ich mich einfach daran gewöhnen, dass extreme Nähe besonders zu behandeln ist. Denn ja näher ich an mein Motiv heran gehe, desto kleiner ist der Schärfebereich.
Das 100mm Macro erlaubt eine Nähe bis zu 30 Zentimeter. Das heißt ich muss mit kleinen Blenden – also ab etwa f/8 – arbeiten, damit ich ein kleines Objekt komplett scharf bekomme.
Je nach Geschmack sollte man sich an seine persönliche Grenze herantasten. Ich mag es zum Beispiel nicht, wenn nur flatsch draufgehalten ist, so dass jedes Detail bis in die letzte Ecke mikroskopisch beleuchtet wird. Mir gefällt es besser, wenn Schärfen und Unschärfen Tiefe schaffen. Zumal das Bokeh des Canon EF 100mm 1:2,8L Macro IS USM so traumhafte Farbräume in den Unschärfen produziert. Ich habe also von f/2,8 über 6,3 bis 16 alles ausprobiert und sehr viel dazu gelernt.
Viel Licht für kleine Blenden
Bei einer 1:1 Abbildung ist das Volumen des Motivs ausschlaggebend. Logisch, ein flaches Objekt hat eine einzige Schärfeebene, wie ein Blatt Papier. Je dreidimensionaler es ist, je mehr Tiefe es hat, desto kleiner muss die Blende gewählt werden, um jedes seiner Detail scharf abbilden zu können. Das ist an dem Katzenschädel unten sehr gut zu sehen. Selbst bei Blende 16 sind die äußeren Kanten der Augenhöhlen und der Oberkopf noch unscharf. Doch je weiter ich die Blende schließe, desto mehr Licht brauche ich. Ein Blitz ist also nahezu unverzichtbar für Fotos dieser Art, es sei denn man hat sehr, sehr viel Tageslicht.
Ein Makrofoto mit Blende 2,8 geht natürlich auch. Dann ist der Schärfebereich allerdings so winzig klein, dass der Punkt wirklich sitzen muss. Motive, die in Bewegung sind, entpuppen sich dann als echte Herausforderung. Hut ab übrigens vor denen, die Libellen und ähnliches Getier im Flug erwischen! Ich habe mich ein Mal mit dem 300er an Hornissen versucht. So viel Ausschuss hatte ich wohl nie im meinem Leben.
Ein perfektes Team: Das 100mm Macro und die Canon EOS 5Ds R
Die Canon EOS 5Ds R ist mit ihren 50,6 Megapixeln eine extrem hochauflösende Kamera. Ich habe also das große Glück, aus den Nahaufnahmen starke Ausschnitte schneiden zu können, ohne dass die Qualität verlustig geht. Das eröffnet tolle Möglichkeiten, die ohnehin schon irreale Anmutung der Makrofotos noch ein bisschen spezieller wirken zu lassen.
Wie das starke Team aus Kamera und Linse im Freilauf zusammenarbeitet, werde ich im nächsten Teil schildern. Unten findet ihr noch ein paar beispielhafte Bilder, die ich in den letzten Tagen gemacht habe.
Die Keyfacts zu Canon EF 100mm 1:2,8L Macro IS USM:
Typ – Festbrennweite Canon L-Serie
Zielgruppe – Profis / ambitionierte Amateure
Best for – Makrofotografie / Portraits
Gewicht– 625 Gramm
Lichtstärke – 1:2,8
Bildstabilisator – 4 Stufen
Größter Abbildungsmaßstab – 1
Filterdurchmesser – 67mm
kleinste Blende – 32
Naheinstellgrenze – 0,3 m
AF-Motor – Ring-USM
Optischer Aufbau – 15 / 12
Best with – Vollformatkameras wie die Canon EOS 5Ds R, Canon 5D Mark IV
My two cent – Ganz tolle Linse für Makros und Portraits
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Preis: aktuell rund 900,- Euro
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