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6:30 Uhr – Seit Montag gilt auch hier in NRW die Maskenpflicht. Das ist nicht das Gelbe vom Ei, aber ich werde mich zwangsläufig daran gewöhnen müssen. Zum Glück habe ich liebe Freunde, die eine Nähmaschine bedienen können. Im grobmotorischen in der Erde Buddeln bin ich hingegen ganz gut. Meinen Fingernägeln macht das nichts aus, denn sie sind ohnehin nur noch Karikaturen ihrer selbst.
Oberflächlichkeiten sind auch wichtig
6:31 Uhr – Ein heißer Kaffee und eine Zigarette holen mich ins echte Leben zurück. Ist das nun eine Strafe oder eine Lehre? Mein Leben lang habe ich mir meine Nägel selber gefeilt und lackiert. Nach unserem Umzug dachte ich, dass sich endlich mal ein Profi ihrer annehmen sollte. Schließlich hatte ich mir die Fürsorge redlich verdient. Das war genau zehn Tage vor dem Lockdown. Jetzt habe ich fürchterliche Halbschüppen, mit denen ich allerdings Schrauben in Teakholz drehen könnte, wenn ich wollte.
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Ich lasse sie rauswachsen, beschließe ich. Denn ich erinnere mich an den Tag, als ich mit dem taufrischen Show-and-Shine auf den Fingern nach Hause kam. Mono und Hubi trappelten mir entgegen. Oh, wir müssen dringend eure Krallen machen! Zehn Minuten später rutschte ich mit dem Dremel ab und schrabbelte mir ein hübsches Muster den linken Zeigefingernagel. So viel zu Whippetbesitzern und schicken Fingernägeln.
Da Gelbe von Ei? Lichttherapie für Einkaufshysteriker?
8:00 Uhr – Ach stimmt, ich darf ja shoppen gehen. Eingeschränkt aber ich darf. Oh Himmel, was kaufe ich denn jetzt? Mono und Hubi laufen vor in unseren Park. Außer einer Frisur, der oben erwähnten Maniküre, diversen Schuhen, neuen Jeans und Shirts für den Sommer, einem Sofa für den Garten und viel, viel Blumenerde brauche ich eigentlich nichts. Die Vorstellung, mich in die Karawanen der auf freien Fuß gesetzten Einkaufshysteriker einreihen zu müssen, versetzt mich in Panik. Nichts ist so wichtig, dass es mich jetzt vor die Tür treiben könnte.
9:30 Uhr – Erst empfiehlt Trump die Prüfung einer desinfizierenden Injektion gegen Covid-19 in Kombination mit einer Art Lichttherapie. Und zwei Tage später stampft er mit dem Fuß auf, weil die bösen Journalisten nicht in seiner Spur laufen, sondern seine fragwürdigen Essgewohnheiten offen legen. Man solle ihnen den Noble Price aberkennen, twittert er. Ihm scheint peinlich zu sein, dass er auf Pommes und Cola-Light steht. Light? Ja, Herr Trump, das ist endlich mal ein triftiger Grund sich zu schämen.
Uns geht es gut, also jammert nicht!
11:00 Uhr – Vor ein paar Tagen schrieb mir eine nette Leserin, die auf Korsika lebt. Sie darf sich maximal eine Stunde lang genau einen Kilometer von ihrem Haus entfernen. Und das seit nunmehr fast 50 Tagen. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie und ihr Whippet Louie kurz vor dem Koller sind. Ich hingegen sitze hier und sichte Fotos von einer unserer letzten Flitzrunden. Die Ausgelassenheit der Hunde, das freie Atmen, der Wind und die Sonne, wenn wir das alles nicht hätten! Ich kann und will mir das gar nicht vorstellen. Uns geht es im Vergleich zu den Franzosen und Italienern immer noch verdammt gut. Also jammert nicht, sondern macht euer Bestes aus dieser beschissenen Situation.
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12:05 Uhr – Den Rest des Tages verbringe ich mit dem üblichen Gedöns, das hier nicht erwähnenswert ist. Ihr kennt das. Es sind die Routinen, die man fast automatisch erledigt und sich dabei in Gedanken verliert. Ich brauche sie manchmal, um nicht laut loszubrüllen oder Porzellan an die Wand zu werfen. Sie helfen.
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