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Ich weiß selber nicht, ob das nun ein großes O, eine Null oder ein Q sein soll, was wir in die Glastasse haben fallen lassen. Gehen wir aber mal davon aus, es ist ein Q. Das passt so schön. Sodann, in Teil 3 meiner Testreihe über die Leica Q2 möchte ich unter anderem auf die Serienbildfunktion dieser Kamera eingehen.
Durchschnittlich 10,5 Bilder die Sekunde ist eine echte Ansage für eine kompakte Kamera, die einen Sensor mit fast 50 Megapixeln hat. Schließlich müssen die daraus produzierten Daten so schnell wie möglich von A nach B. Ich habe in der Leica Q2 meine SanDisk Extrem Pro 64 GB 150 MB/s genutzt. Es gibt auch 300 MB/s SDs mit einer Schreibgeschwindigkeit von 260 MB/s. Meine ist also nicht die aller schnellste auf dem Mark. Aber extrem langsam ist sie auch nicht.
Die Leica Q2 – Schnelle Serie souverän abgeliefert
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Vorsichtshalber habe ich bei meinen Versuch mit dem Glas und dem Plastikbuchstaben JPGs mittlerer Größe gemacht. Die Bilder haben dann immer noch eine Größe von 6000 x 4000 Pixel, es bleibt also genug Luft zum Beschneiden. Die Q2 stand auf einem Stativ und Tom hat den Plastikbuchstaben von oben fallen gefallen. Während ich Jetzt! sagte, habe ich schon den Auslöser gedrückt und durchgezogen bis sich das Wasser wieder einigermaßen beruhigt hatte. Die Folge war, dass ich zwischen sechs und acht Bilder hatte, auf denen das rote Q noch nicht einmal zu sehen war. Auf dem achten kam dann das Objekt geflogen. Ähnlich ging es mir an der Rennbahn. Aber dazu gleich mehr.
Rennt wie verrückt
Die Q2 rennt also wie verrückt. Doch sobald ich den Finger von Auslöser nehme, puffert sie. Zwanzig bis etwa vierzig Sekunden blinkt das rote Lämpchen nach einer Serie von zwölf bis fünfzehn mittelgroßen JPGs. In dieser Zeit ist die Kamera komplett lahm gelegt.
Eine schnelle Serie ist also prima drin, doch dann muss man erst einmal abwarten. Zwei Serien direkt hintereinander wären zu viel erwartet, auch weil selbst die eingedampften Frames immer noch rund 10 MB das Stück groß sind. Ich erwähnte das neulich schon, extrem hohe Auflösung und Schnelligkeit in jeder Lebenslage passen aktuell noch nicht so richtig zusammen. Das Tempo an sich bleibt nach wie vor den dicken Spezialisten vorbehalten. Aber wer weiß, was die Zukunft bringt.
JPGs für den Alltag? DNGs für die Freaks?
Obwohl es für diese Art von Fotos eigentlich unüblich ist, habe ich 1/125 sek. gewählt. Ich mag es, wenn das spritzenden Wasser so schön schwurbelig wird. Mit der Bildqualität der mittleren JPGs bin ich zudem sehr zufrieden. Für den Alltag würde dieses Format im Grunde vollkommen ausreichen. Für Freaks wie mich ist allerdings die höchste Auflösung das Höchste im wahrsten Sinne. Aber man muss die riesigen Dateien auch ver- und bearbeiten können und wollen.
Um eine weitere, andere Sicht auf die kleine Bolidin zu bekommen, habe ich mich in der letzten Woche mit einem Freund getroffen. Wir hatten sozusagen ein konspiratives Leica-Date. Lange Zeit fotografiert er schon mit der Leica Q und hat sich nun die Q2 zulegt hat. Er macht sehr viele recht sportliche Bilder, sein Workflow ist aber ein ganz anderer als meiner. Er macht nur JPGs. Zack, verbindet die Kamera mit der Leica App auf seinem Smartphone, kurz bearbeitet und raus mit dem Foto. Das fügt dem Look der Fotos keinen Schaden zu und funktioniert prima.
Wer wie ich fast nur RAWs in voller Auflösung fotografiert, wird die App wohl seltener nutzen, aber es ist immerhin gut zu wissen, dass die Kopplung der Kamera mit dem Smartphone tatsächlich reibungslos läuft.
Whippets im Raketenmodus. Alle Grenzen ausgelotet?
Ein Test ist kein Test, wenn ich nicht alle Grenzen auslote. Nachdem mein erster Serientest mit den mittleren JPGs gute Ergebnisse gebracht hatte, habe ich am letzten Sonntag beim Großen Preis von Gelsenkirchen 2019 versucht, Serien in voller Auflösung zu schießen. Die Q2 hat brav mitgemacht, das Puffern der Serien hat allerdings dann fast zwei Minuten gedauert. Kein Wunder bei 80 bis 100 MB pro Datei.
Man bedenke, die Klappe der Box (Galerie unten) schießt im Bruchteil einer Sekunde nach oben. Die Whippets starten unten durch wie Kanonenkugeln. Dieser Start ist in der Regel für das bloße Auge nur sehr schwer wahrnehmbar. Und dann schafft eine kleine Kompakte in einer Sekunde neun Frames in gestochen scharfer Qualität?
Diese spezielle Serie an sich ist für mich nicht spektakulär, da ich Bewegung dieser Art sonst anders wahrnehme. Aber mein lieber Scholli, schnell ist sie, die Leica! Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich nicht mit der Bewegung mitgezogen, sondern den weiten Winkel des Objektivs genutzt habe und die Hunde schlicht durchlaufen ließ.
Kleine Fehlzündungen, große Qualität
Die sehr schnelle Bildfolge, die die Leica Q2 anbietet, darf sich also tatsächlich auch so nennen. Nachhaltig verwirrt hat mich später jedoch die Tatsache, dass weder Lightroom noch Photoshop die Bilder aus den Serien anzeigen wollten. An diesem Tag habe ich ausschließlich in der vollen Auflösung fotografiert. Mit den Einzelbildern hatte ich absolut keine Probleme. Für die Serien musste ich allerdings eigens einen DNG-Converter installieren, der sie mir dann in JPGs umgewandelt hat. Da hätte ich auch gleich JPGs fotografieren können. Aber einen Versuch war es wert.
Mit nicht lesbaren Dateien aus nagelneuen Kameras hatte ich schon mehrfach Probleme. Vielleicht gibt es ja bald ein Update, das dieses kleine Ruckeln behebt. Klein deshalb, weil die Leica Q2 die rattenschnelle Serienfunktion zwar anbietet, dieses Feature aber ganz sicher nur von den wenigsten Nutzern als Standardfunktion genutzt werden wird. Denn brillieren können die Q2 und ihr Summilux 1:1,7 unter anderem mit der Portraitfunktion mit Augenerkennung, im Makrobereich, einem atemberaubende Bokeh und mit ihrem extrem schnellen Autofokus, der auch in krassem Gegenlicht packt wie ein wütender Krake.
Mein Fazit lest ihr im nächsten und letzten Teil dieser Testreihe.
Die Keyfacts zur Leica Q2
Typ – Digitale Kleinbild-Kompaktkamera mit 28mm Festbrennweite
Zielgruppe – ambitionierte Amateure / Profis
Best for – Landschaft / Portrait / Architektur / Reportage
Gewicht– etwa 734 Gramm
Maße – ca. 130 x 80 x 91,9 mm
Sensor – Vollformat CMOS-Sensor 47,3 Mio. Pixel (effektiv)
Objektiv – Leica Summilux 1:1.7/28 ASPH., 11 Linsen in 9 Gruppen, 3 asphärische Linsen
Digitalzoom – 28 mm, 35 mm, 50 mm, 75 mm
Blendenbereich – 1,7 bis 16 in 1⁄3 EV-Stufen
Verschlusszeiten – 60 s bis 1⁄2000 s mit mechanischem Verschluss, 1 s bis 1⁄40000 s mit elektronischem Verschluss, in 1/3 Stufen,
Autofokus – 1-Feld (225 Felder) / Mehr-Feld / Gesichtserkennung / Motiv-Verfolgung
Display – 3″-TFT-LCD-Monitor mit ca. 1.040.000 Bildpunkte, Berührungssteuerung möglich
ISO – 50-50.000
Serienaufnahmen – wahlweise 10, 5 oder 3 Bilder die Sekunde
Aufnahmeformat – DNG und JPG
Video – MP4 (C4K / 4K / FullHD)
Kartenschächte – 1 x SD-/SDHC-/SDXC-Speicherkarten.
Material – robustes Magnesiumgehäuse, Spritzwasser geschützt
Akku – hält einen langen Fototag durch
WLAN / Bluetooth – Erfüllt Norm IEEE 802.11b/g/n (Standard-WLAN-Protokoll), Kanal 1-11, Verschlüsselungsmethode: WLAN-kompatible WPA™/ WPA2™, Zugriffsmethode: Infrastrukturbetrieb
My two cent – Zauberhaft
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Preis – Aktuell kostet die Leica Q2 4790,- Euro
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