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Marathon! 42 Kilometer Laufen im Geiste des Pheidippides muss man wollen. Ich will das nicht. Schon gar nicht bei 32 Grad. Ich sitze lieber an der Straße und mache Fotos von denen, die sich mehr oder weniger flott über den Asphalt schinden. Barfuß, im Hasenkostüm oder im Anzug, Auffallen und vor allem Ankommen zählt. Gut gelaunt und farbenfroh machten sie sich auf den Weg durch die glühenden Häuserschluchten des Ruhrgebiets.
Eingekesselt und abgeschnitten
Im Jahresrhythmus kesselt uns der VIVAWEST-Marathon ein. Um uns herum sind alle Straßen gesperrt. Niemand kommt rein, niemand raus. Aus Erfahrung wissen wir, dass wir für diesen einen Sonntag im Jahr besser nichts planen, was ein Auto benötigen würde. Ich finde das gar nicht schlimm und genieße die früh morgendliche Stille in den Straßen, wenn ich mit den Hunden einen kühlen Spaziergang mache. Ab 9:30 geht dann gar nicht mehr. Tausende Teilnehmer sammeln sich am Theater und machen sich dann in Gruppen auf den Weg. Entweder zum echten Marathon, zum Halbmarathon oder zum 10 Kilometer Lauf.
Schwitzende Versuchskaninchen
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Ich habe großen Respekt vor den Läufern, nutze sie aber jedes Jahr gnadenlos als fotografische Versuchskaninchen. Und es ist jedes Mal sehr lustig. Am letzten Sonntag saß ich mit ein paar Ideen und dem Weitwinkel kurz nach dem Start an der Straße, zwischen Straßenbahnschienen und dem Asphalt auf einem winzigen Grünstreifen. Ich wollte ganz nahe ran. Nach gerade mal 200 Metern sind die Läufer noch frisch und gut gelaunt. Entsprechend verhielten sie sich. Sie winkten mir zu, hielten ihre Daumen hoch, blieben sogar stehen, um sich fotografieren zu lassen. Einig beschwerten, dass ich bei ihnen nicht die Kamera hochzog. Das ist natürlich süß, weil sie nicht wissen konnten, was ich wollte. Stehende und winkende Menschen waren es ganz sicher nicht.
Die Personen, also die Individuen, waren mir wie so oft leidlich egal. Das meine ich gar nicht böse. Mir geht es grundsätzlich um die Bewegung und an diesem Tag um die Farben. Ich bin ganz glücklich mit den Ergebnissen, auch weil ich ganz wunderbare Ausschnitte aus den Fotos machen kann, die fast gegenstandslos sind. Die langen Belichtungszeiten machen die laufenden Menschen durchsichtig. An der ein oder anderen Stelle habe ich die Abstraktion noch nicht weit genug getrieben, aber die Kombi Canon EOS 1D X Mark II und Canon EF 16-35mm 1:2,8L III USM hat sich mal wieder fantastisch gezeigt.
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