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So langsam geht mir die Debatte um Killer Chico richtig auf den Zeiger. Ein Artikel bei Spiegel Online ist vordergründig ein bisschen ausgewogener als andere. Aber – und das macht mich richtig wütend – die besseren Menschen sind immer die, die einen Hund aus dem Tierschutz nehmen? Die Käufer von Rassehunden sind „statushechelnd“?
„Selbstverständlich fühle ich mich auch selbst wie ein besserer Mensch, weil ich einen Straßenhund adoptiert habe, statt ein Tier teuer vom Züchter zu kaufen, um ein ästhetisches oder statushechelndes Bedürfnis zu befriedigen.“ Anja Rützel, Die Kampfschmuser sind los, Spiegel Online, 14.04.2018
Frau Rützel, sie sind kein besserer Mensch. Ganz im Gegenteil. Indem sie die Besitzer von Rassehunden angreifen, anstatt Toleranz zu üben, begeben sie sich auf das Niveau derer, die mit gefährlichem Nicht- bzw. Halbwissen zu Chico die sozialen Netzwerke verpesten. Denn ganz offenbar haben sie keine Einsicht in die Beweggründe derer, die Rassehunde in ihr Leben holen. Gut, es gibt genug, die allein ein Schmuckbedürfnis befriedigen müssen. Doch alle Käufer von Rassehunden zu schlechteren Menschen zu machen, ist infam.
Meine Rüden haben Eier!
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Sie schreiben von der Überfrachtung des Hundes an sich, kommen aber keine Sekunde auf die Idee, die Tierschutzorganisation zu kritisieren, die ihren Rüden im Alter von „erst wenigen Monaten“ kastriert hat. Sie akzeptieren leichthin sein Riesenbabydasein, damit sie sich als Retterin in Positur werfen können. Sie instrumentalisieren ihren Hund. Er darf, zum Kastraten degradiert, neben ihnen her laufen, damit sie sich gut fühlen und sie in der Folge die Aura der weltläufigen Frau umweht. Schließlich wurde ihr Hund von den Straßen Ibizas gefischt und nicht aus irgendeinem Provinztierheim im deutschen Pusemuckel befreit.
Ihr Hund wird niemals in seinem Leben geistig und körperlich reif sein. Und vermutlich finden sie das auch noch süß. Sie adoptieren und sind deshalb ein besserer Mensch. Ich kaufe und bin deshalb ein schlechter Mensch? Frau Rützel, nicht jeder Mischling ist automatisch gesünder, netter und besser als ein Rassehund. Nicht jeder adoptierte Problemfall passt in eine Familie. Haben sie mal darüber nachgedacht, dass es auf der Welt andere Lebensentwürfe gibt, als den ihren? Haben sie mal darüber nachgedacht, dass Rassehunde durchaus sehr gesund, sehr nett und in jeder Hinsicht großartig sein können.
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Haben sie mal darüber nachgedacht, dass ein Welpe aus einer guten Zucht ein gesunder, charakterfester und zudem noch schöner Begleiter für viele Jahre sein kann. Haben sie mal darüber nachgedacht, dass Menschen eine Hunderasse einfach lieben? Sie lieben ihren Charakter, ihre Eigenheiten, ihr Exterieur, ihre Daseinsform als Jagd-, Schutz-, Begleit-, oder Hütehunde. Haben sie mal darüber nachgedacht, dass die Aufzucht eines Welpen ein Familienleben in jeder Hinsicht bereichern kann. Ich denke nicht. Aber Agendasurfen geht immer, nicht wahr? Auch sie haben sich für den Spiegel auf Chico gestürzt, weil man ja um das Thema gerade nicht herum kommt. Dann kann man auch so ganz nebenbei ein bisschen Stimmung machen. Und vor allem Zahlen.
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20 Comments
Also ich liebe den Whippet in seinem Wesen und in seinem Aussehen. Und aus diesem Grund habe ich ihn beim Züchter gekauft. Ich hätte ihn auch aus dem Tierschutz genommen, aber da gab es keinen. Warum soll ich was nehmen, was ich nicht will? Bin ich jetzt ein schlechter Mensch? Ich denke, ich bin eher ein völlig normaler Mensch..
Völlig normal. Das meine ich auch.
Entspannte Grüße
Ich denke eher, dass Menschen, die ihren Hund so halten, dass von ihm eine Gefahr ausgeht, kritisiert werden müssten. UND DABEI IST ES VÖLLIG SCHNURZ, OB ER GEZÜCHTET ODER AUS DEM TIERSCHUTZ IST.
Ich bin deiner Meinung Petra, aber darum geht es hier gerade nicht.
Entspannte Grüße
Ich habe meinen ersten Hund vom Züchter, nachdem ich mein Leben lang Hunde aus dem Tierschutz hatte. UND ICH GENIESSE ES!!!! Er ist nicht traumatisiert, er ist richtig gesund, ein fröhlicher und selbstbewusster Junghund, freundlich mit anderen, voller Vertrauen in die Menschen. Sicher, salukitypisch vorsichtig, aber sehr schnell zu überzeugen. Er ist so arglos und einfach gut drauf, ich kanns immer noch nicht fassen… Ich habe meine Tierschutzhunde alle geliebt, sie umsorgt und versucht ihnen ein angenehmes Leben zu ermöglichen, was oft nicht ganz einfach war, aber jetzt hatte ich genug. Dieses Getue was für ein toller Mensch man ist mit Tierschutzhund hat mich nie interessiert, ich wollte immer (ganz banal) einen schönen Hund haben,. Und nun habe mir einen unbelasteten, gut aufgezogenen Salukirüden geholt, wir werden eine super Zeit miteinander haben!!!
Gut zu hören! Ich bin es so sehr leid mit anzuhören, wie Menschen, die Tiere aus Spanien, Griechenland oder der Türkei geholt haben, versuchen, sich mit Horrorgeschichten zu übertrumpfen. Ja, aber meinem Fiffi ging es noch viel schlechter als deinem. Gab es kein grauenhaftes tierisches Elend, dann kannst du nicht mitreden. Das ist pervers!
Entspannte Grüße
Eigentlich lese ich mir solche Artikel gar nicht mehr durch. Es ist der immer gleiche Schwachsinn und das immer gleiche Geschrei – von allen Seiten. Am Ende bleibt wieder alles wie es ist.
Bemerkenswert an diesem Artikel allerdings ist, dass die Autorin anprangert, dass sich viele Menschen über ihre überforderten Hunde definieren (was ja durchaus zutreffend sein mag) und sich dann mit ihrem „netten“ kleinen Absatz (der hier zitiert wird) ganz klar selber als ebenso einen Menschen outet den sie doch augenscheinlich so verachtet. Wow!
Die Debatte ob Hund aus einer Vereinszucht, Tierschutz oder was auch immer, sehe ich nicht. Die gute Dame hat sich in meinen Augen selber abgeschossen. Tragisch ist halt nur, dass so etwas in der Zeitung steht, gelesen und von der Masse als die Wahrheit empfunden wird.
Los, stopp, schade…
Wolfhart,
klar, aber es gibt so viele tendenziöse Artikel, dass das gar nicht mehr auffällt. Viele habe ich nur überflogen, aber an dem zitierten Satz bin ich hängen geblieben, weil er nicht nur überaus arrogant ist, sondern auch von Unwissenheit zeugt.
Entspannte Grüße
Man merkt, dass wirklich niemand den Artikel bei Spiegel Online gelesen hat. Schade eigentlich. Nicht nur, weil dabei auffallen würde, dass Frau Rützel über Projektionen und Mißbrauch des Hundes als erweitertes Ego schrieb. 😉
Eben Günther, und das gleiche gilt für sie. Sie adoptiert einen Hund aus dem Tierschutz, um sich als besserer Mensch fühlen zu können. Ist das keine Projektion? Und von Ibiza muss er sein, weil es den Hunden dort ja noch viel schlechter geht, als .hier in Deutschland. Das gibt noch eine Portion „besserer Mensch“ oben drauf. Straßenhund, glühende Sonne, ausgesetzt und ähnliches. Das Tierheim um die Ecke hat nicht genug Geschichten, die erzählt werden können. Der Hund aus dem deutschen Tierheim wurde „nur“ beschlagnahmt oder von einer überforderten Familie abgegeben oder ist als Scheidungsopfer dort geendet. Wie langweilig!
Ja, ich weiß ich bin polemisch. Aber ich bin dieses Statusgequatsche über Rassehunde leid. Natürlich umgebe ich mich mit Tieren, die ich schön finde. Aber mit Status hat das rein gar nichts zu tun.
Entspannte Grüße
Es hat immer noch niemand wirklich den Artikel gelesen. Dann wäre aufgefallen, dass Frau Rützel sich selbst als Beispiel dieser Projektion anführte. 😉 Soviel Reflektion, wie Frau Rützel dabei durchscheinen lässt, finde ich einfach nur sympathisch. 🙂
Sollte der Absatz tatsächlich ironisch gemeint sein? Das würde alles auf den Kopf stellen…
In meinen Augen hat das mit Selbstreflexion wenig zu tun. Und selbst wenn es so wäre, würde es an der Sache nichts ändern. 😉
Entspannte Grüße
Ich habe den Artikel sehr genau gelesen. Keine Sorge!
Entspannte Grüße
Sehr geehrte Frau Schwede,
ich finde Ihren Artikel zu 100 % zutreffend. Wir haben selber diese Erfahrung gemacht, hatten seit 15 Jahren Galgos aus dem Zierschutz und nun zwei vom Züchter. Ein Shitstorm ohne Gleichen von langjährigen Freunden (die nun keine mehr sind), aber dafür aus dem Züchterumfeld viele neue und sehr nette Leute kennengelernt.
Seitens der Züchter wird aber meiner Meinung nach lange nicht so scharf auf die Tierschützer „geschossen“ wie umgekehrt.
Es sollte natürlich Tierschutz heissen.
Für mich hört es sich auch irgendwie ironisch an…
Ich glaube sie meint Projektionen, Erwartungen und Kompensationen die dem Hund aufgebürdet werden, können aus jeder nur erdenklichen Richtung kommen. Tierschutzhunde Besitzer schmücken sich mit ihrer Großzügigkeit und Rassehund Besitzer mit ihrem besonders exzellenten Geschmack🙂 oder eben nicht, soll es ja auch geben😉
Das Frau Rützel gerade dieses Umstrittene Thema als Beispiel zur Instrumentalisierung des Hundes als Egopusher aufführt, ist tatsächlich ein wenig ungeschickt.
Solange der Hund aber als Familienmitglied respektiert wird und eben keine Erweiterung des eigenen Egos darstellt, ist finde ich, (fast) alles erlaubt. Ob der Mischling vom Bekannten, Tierheim- oder Tierschutzhund oder ein reinrassiger Hund vom Züchter.😊
Wir haben ersteres und letzteres und beide sind ganz tolle Hunde, die wir auch nicht missen wollen.
Ps: Ich lese unheimlich gerne ihre Artikel sie sind immer unterhaltsam und informativ und ihre Fotos (und Hunde) sind wirklich ein Augenschmaus!
Vielen Dank! 🙂
Entspannte Grüße
Toller Artikel,
mir selber gehen diese selbstgefälligen Faschisten der Hunde-Tierschutzorganisationen manches mal so richtig auf den Keks. Intolerant, Kleingesitig und einen noch schmaleren Horizont. Das war schon vor Jahren so, als noch ein bekannter Hauke sich selber immer die „Plattnasen“ ins Haus holte… und die liefen nicht in südlichen Gefilden in der Mittagshitze nach Futter suchend durch die Straßen… aber fast ganz Hamburg (auch meine Nachbarschaft) mit Hunden aus Spanien „versorgte“, die er da „gerettet“ hatte. Ich persönlich finde es toll, wenn sich Menschen dazu entschließen etwas Gutes für diese Welt und ihre darauf befindlichen Lebewesen tun. Aber wir können uns nicht alle dem Tierschutz verschreiben, zumal es auch dort Kritikpunkte gibt, da es aber auch noch andere Themen gibt, um Gutes zu tun. Manche Leute machen unterschiedliche Dinge auf unterschiedliche Art und Weise. Leben und leben lassen. Das muss man zulassen, annehmen und vorallem aushalten.
Nun ja, die meisten Leute die ich kenne die „einen Hund aus dem Ausland gerettet haben“, haben das wegen des „Rettens“ getan. Die wollten nicht einem Problemfall aus dem örtlichen Tierheim ein neues Zuhause geben (dann hätten sie ja nur einen Hund aus dem Tierheim, wie doof), sondern die wollten Retter sein. Und sich gut fühlen.
Und das sollen die von mir aus machen, mit allen Konsequenzen. Ich finde das super. Und dann können sie sich von mir aus auch besser fühlen als ich. Sind sie ja faktisch auch – ich bin kein Tierretter.
Aber vor allem sollen sie mich mit ihrem Scheiß in Ruhe lassen. Sie können sich ja gerne erhaben fühlen, aber sie können sich dabei sparen mich zu degradieren. Weil ich einen Hund vom Züchter habe / Fleisch esse / tierische Produkte esse / bei H&M einkaufe / (hier weitere beliebige Dinge einsetzen)…. Applaus bekommen solche Leute leider auch nie für ihre edlen Taten. Und darum müssen sie die auch ständig allen unter die Nase reiben.