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Wir befinden uns nun mitten im Szenario 2 der neun Gründe. Ich darf mir gar nicht vorstellen, mit wie viel Schwung wir aus einer Welpenspielstunde fliegen würden, hätte Danny denn eine gebucht. Mono war schon sehr unbeschwert im Umgang mit anderen Hunden, aber Danny passt so perfekt in das beschriebene Klischee vom ruppig spielen Whippetwelpen, dass ich mich fast vor meinem eigenen Text grusele.
Mopsgestählt
Danny hat ein einfaches Prinzip: Alles was kleiner-gleich er selbst daher kommt, ist per se ein Sparringspartner. Er brettert heran, umkreist ihn, springt drüber, läuft wieder frontal drauf zu, um dann im allerletzten Moment auszuweichen. Sehr typisch. Zum Glück gibt es auch unter den kleinen Rassen sehr selbstbewußte Vertreter, die sich von so einem wirbelnden Schnösel nicht auf der Nase herumtanzen lassen. So geschah es, dass unser Nachbarsmops Muffin ihm kräftig einen auf die Glocke hauen musste, um sich Respekt zu verschaffen. Seitdem begrüßt Danny ihn deutlich vorsichtiger. Danke Muffin. Und auch der sehr freundliche und souveräne Lhasa Apso, der um die Ecke wohnt, hat kurz und heftig klargestellt, dass sein Vorne nicht sein Hinten ist und umgekehrt. Man lässt sich schließlich nicht über Stunden kämmen, damit ein übermütiger Rocker die Fellpracht in Sekunden wieder derangiert.
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Und dann war da der Havaneser Rudi. Rudi hat ein schweres Päckchen zu tragen. Aus sehr schlechten Verhältnissen gerettet, lebt er nun bei einer netten Familie, die seine Neurosen mit Fassung trägt. Rudi hat Angst. Er besteht nur aus Angst und verbirgt es auch nicht. Neulich ging eine Tochter der Familie mit Rudi Gassi und kam wortlos auf unser Spielgelände. Letzteres ist hoch eingezäunt und durch zwei Tore begehbar. Durchaus nicht für jedermann. Wie ich hinter erfuhr, dachte sie sich, dass sie kurz rüber kommen könnte, damit auch Rudi mal spielen kann. Vor Mono hat er seine Angst nämlich abgelegt. Klar, Mono ist ja auch Gandhis vierbeinige Wiedergeburt. Und der Kleine ist halt noch klein, dachte sie.
Der Rudinator
Rudi stand also plötzlich auf der Wiese. Danny zuckte kurz und gab Gas. Seine Augen glitzerten vor Freude über den neuen Spielgefährten. Mono stampft ihn unangespitzt ins trockene Erdreich, wenn er frech wird, aber der vielleicht nicht. Also Attacke auf die weiße Fluse. Danny lief Kreise um das arme Bündel, das starr vor Panik in der Wiese hockte und hysterisch um sich schnappte. Das Mädchen stand hilflos neben ihm. Ich rief Danny energisch zurück, mehrere Male, bis ich ihn endlich zu fassen bekam. Von der gestreiften Gefahr kurz befreit, sah Rudi seine Chance und lief kreischend los. Nur weg, nur weg. Doch in Gesellschaft zweier Whippets ist das wohl die absolut und überhaupt schlechteste Entscheidung, die ein kleiner Hund fällen kann.
Mono haute seine Hacken in die Wiese. Mit drei großen Sätzen hatte er Rudi erreicht, der nun noch panischer schrie, ins Straucheln geriet und wie ein Knäul Angorawolle über die Wiese kullerte. Mono! Nein! Mono schaute mich verständnislos an, kam aber sofort zurück. Rudi rappelte sich hoch, rannte und schrie weiter. Ich dachte, der Kleine fällt augenblicklich ins Koma.
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Als das Mädchen ihren Rudi wieder eingefangen hatte, erklärte ich ihr kurz, welcher Teilaskpekt ihrer Idee, mal kurz wortlos ihren Panikhund abzuleinen, nicht ganz so gut, bzw. dass ihre Idee in Gänze echt Scheiße war. Denn Rudi ist ohnehin immer Opfer. Jetzt noch mehr als vorher. Mit zwei Whippets im Nacken hätte er sich in seiner blinden Angst vermutlich im nächsten Teich ertränkt. Ich bin sicher, dass Danny und Mono im Vorbeiflitzen gleich die nächste Neurose in seinem kleinen Havaneserhirn erfolgreich verankert haben. Whippets können echte Drecksäcke sein. Armer Rudi.
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9 Comments
Wir bieten Danny einen einwöchigen Platz in unserem Mädelsbootcamp an.
Gerne kann auch Rudi mitkommen um zu zu sehen, wie die WhippenAzenSpielchencombo aus deinem Rotzlöffel nen Klosterschüler machen.
Fröhliche Grüße aus dem Norden der Republik 😉
Ich komme auf dein Angebot zurück, Helene. 😉 Danke.
Entspannte Grüße
Liebe Karla,
mal wieder grandios geschrieben!
Danke dafür.
Meine Lucy war auch der Schrecken des Welpenkurses – viele Hunde versteckten sich hinter Herrchen und Frauchen wenn Lucy den Ring betrat.
Und auch im Junghundekurs waren wir nicht die beliebtesten.
Die meisten Hunde die einmal mit Lucy gespielt haben tun es danach nie wieder – sie ist einfach ein Raubein.
Aber das muss man eben durch, wenn man einen Whippet hat.
Greetings & Whippet Love Forever
Ines
Das ist wohl so. Aber mit den richtigen Spielpartner haben sie dann richtig Spaß.
Entspannte Grüße
🙂 sehr amüsant! Rani hat in Welpenspielgruppe einen Sheltie perforiert und seit dem wollte er nicht mehr. Alle was Rani danach gemacht hat, hat er verzweifelt beobachtet und wollte die Übungen nicht machen. Rani wurde zum Star und unsere Trainerin hat den Kopf geschüttet: so ein talentierte Whippet hat sie noch nie gesehen!
Liebe Grüsse Pavla und Co!
Echt tolle Geschichte über deine Vierbeiner! Auch die Fotos dazu sind richtig gut gelungen. Sowas bekommt man normalerweise nur vom Profi 🙂
Wie immer toll geschrieben! Ich muss allerdings erwähnen, dass ich einen überaus Whippetresistenten Mix mein Eigentum nennen darf (oder bin ich eher seine Eigentum? Ach, egal).
Er spielt seehr gern mit Whippets und Windhunden im allgemeinen, wobei er manchmal etwas sauer wird, da er es nicht gewohnt ist, dass andere Hunde schneller sind als er. Trotzdem liebt er dieses ewige Rennen über die Wiesen mit Vollspeed was sonst kaum jemand durchhält. Allerdings müssen die Spielpartner hart im nehmen sein, da er gerne in der Rute/im Bein/im Hals hängt und sich mitziehen lässt oder sie eben so erst zum Rennen animiert.
Wegen solcher Spielpartner die sich im Rennen beim Whippet „einhaken“ lasse ich Isabelle nicht mehr mit fremden Hunden laufen. Drei Mal Nähen unter Vollnarkose reicht.
Ihr Bedarf an fremden Spielpartnern ist dadurch auch gedeck
Faye ist mit ihren 16 Monaten unbedarft und wild. Ist einer friedlich gibt sie Gas bis sie es übertreibt und eins auf die Glocke bekommt. Aufpassen muß ich auf Corgi Callum der beide Mädels bewacht. Wird es ihm zu laut oder zu wild, als das es reiner Spaß sein kann, greift er ein. Spielen Isabelle und Faye mit deren Tante Amelie, reagiert er nicht. Die kennen sich und da passiert nichts. Armer Rudi, der hätte sich das Spiel wohl lieber von einer Fensterbank im zweiten Stockwerk aus angeschaut.
@Micheal: So fest greift er nicht rein 😉 er hat dafür auch schon so häufig einen auf die Mütze gekriegt, dass er allein wenn der Gegenüber sich umdreht, loslässt und rennt. Verletzt hat er dadurch noch niemanden „er will ja nur spielen“. Zumeist spielt er so mit einem recht klein geratenen Podi und einem Whippet, die das gut akzeptieren und ihn zusammenfalten, wenn er zu grob oder zu nervig ist.