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Ich muss aus aktuellen Anlass noch einmal auf das leidige Thema „Daumenkralle“ eingehen. Gestern sprach mich eine ältere Damen an, die früher Whippets hatte und – wie sie erzählte – noch nie in ihrem Leben einen Whippet mit Daumenkrallen gesehen hat. Sie staunte also Bauklötze angesichts meiner kompletten Rüden und wollte Alles über sie wissen.
Schon 2010 hat Barbara Thiel auf The Greyhoundshow das Thema Daumenkralle aufgenommen. Gut so. Doch leider gibt es nach wie vor mit der großen Schere hantierende Überzeugungtäter nicht nur bei den Greyhounds, sondern auch im Kreise der Whippetzüchter.
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Ich sehe täglich, wie stark meine Whippets ihre Karpalgelenke beanspruchen. In Wenden und bei heftigen Bremsmanövern drücken sie sie komplett durch. Dabei bohren sich die Daumenkrallen in den Untergrund und verhindern ganz offenbar ein Einknicken der Gelenke nach innen. Sie sind also durchaus zu etwas nutze.
Meine Hunde coursen nicht oft, aber wenn sie es tun, laufen sie mit freien Krallen. Ich tape nicht, denn was im schnellen Freilauf gut ist, kann beim noch schnelleren Coursing nicht plötzlich schlecht sein. Ganz im Gegenteil. Die Belastungen sind noch höher und ich wäre bescheuert, nähme ich ihnen ein wichtiges Werkzeug.
Einem neugeborenen Hund die Daumenkrallen prophylaktisch zu amputieren, damit er sich in ferner Zukunft nicht verletzen kann, ist nach dem Tierschutzgesetz nicht nur schlicht verboten, sondern deshalb in meinen Augen unsinnig. Dennoch ist die Amputation der Krallen auch in Deutschland weiterhin gängige Praxis. Nur mit ärztlichen Attesten natürlich, von denen ich das eine oder andere gerne mal gelesen hätte. Denn ich frage mich, wie ein Tierarzt diese Behandlung eines 3 Tage alten Welpen medizinisch plausibel begründet.
Die oben erwähnte Dame erzählte, sie hätte gar keine Wahl gehabt. Über Daumenkralle ab oder dran wurde zu ihrer Zeit gar nicht gesprochen, und sie hätte sich darüber nie Gedanken gemacht. Zum Glück ist das heute anders.
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edit: Die Fotos sind nicht die besten, aber immerhin anschaulich.
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8 Comments
Gestern war Holly Goligthly eine Hündin aus meinem H-Wurf auf Besuch. Ich dremle
ihre Nägel regelmässig. Dieses Mal weinte sie bei der Daumenkralle und ich sah, dass sie eine Verletzung direkt am Ballen hatte. Holly ist 9 Monate alt und war noch nie auf einer Rennbahn. Es ist ein leides Thema. Ich habe mich gehütet die Daumenkrallen zu schneiden bei diesem Wurf. Habe es aber bei meinen Würfen in der Schweiz (1972-1986 insgesamt 16 Würfen mit ca. 100 Welpen) immer selber gemacht. Es war absolut kein und nie ein Problem. Ich habe geschnitten, nachdem die Nabelschnur ab gefallen war, meist am 3. Tag und wir haben die verletzte Stelle gelötet. Die Welpen gingen direkt wieder an Mama’s Milchbar. Ich weiss wirklich nicht was besser ist mit oder ohne.
es ist keine Frage ob oder ob nicht, es ist laut Tierschutzgesetz verboten. Ohne wenn und aber.
Dem kann ich nur zustimmen. Es ist verboten was das Ende einer jeden solchen Diskussion ist!
Abgesehen davon können solche Verletzungen halt passieren, doch wegen einem Kratzer am Bein amputiert man ja auch nicht die Gliedmaßen.
Meine beiden brauchen sie unbedingt für alle moglichen Aktionen.
Mit freundlichen Grüßen
Nina
Barbara, und dennoch sagen deutsche Züchter öffentlich, dass sie es auch weiterhin tun werden.
Entspannte Grüße
… und diesen Züchtern sollte dann einfach nicht mehr der Wurf abgenommen werden. Sonst lernen sie es vermutlich nie…
wir hatten eine greyhündin mit sehr abstehender daumenkralle und sie war spezialistin darin, sich diese daumenkralle im ziel in den mauli einzuhängen. auf der bahn wurde sie deshalb grundsätzlich getapet (kann man das so schreiben?!). obwohl diese hündin auch eine absolute meisterin darin war, sich bei jeder möglichen und unmöglichen gelegenheit zu verletzen – an den daumenkrallen hat sie sich nie verletzt …
das mit der abstehenden daumenkralle hat mich übrigens immer an die hunde erinnert, deren ruten generationenlang amputiert wurden und als es verboten wurde, kamen dann knick- und sonstige ruten zum vorschein. wie soll man etwas züchterisch selektieren können, wenn man es immer weggeschnitten hat …?
Immer dieses Herumgeschnippel, was dran ist sollte dran dran bleiben!
Selbstverständlich sollte man nichts einfach so anschneiden. Doch ist es bei unseren drei Whippets einfach ein wirklich häufiger Verletzungsgrund. Wir sind mit unserem älteren Rüden (8 Jahre) ca. alle 1-2 Monate beim Tierarzt, weil seine halbabgerissene, für Whippetverhältnisse „unglaublich schmerzende“ Daumenkralle gezogen werden muss. Und das obwohl er nur noch einen Daumen hat und somit das Verletzungsrisiko auf 50% geschrumpft ist. Seinen Daumen verlor er bei einer Beißattacke; Bei der versuchten Flucht riß er sich das komplette Daumengelenk heraus und der Tierarzt musste es ampotieren. Das war mit Ca. einem Jahr. Seitdem wünschten wir uns wir hätten uns damals dafür entschieden in der Narkose beide Krallen annehmen zu lassen. Eine Narkose nur um die Daumenkralle abzunehmen halten wir für übertrieben und somit lebt er jetzt mit seiner einen Daumenkralle, die er sich ständig abreißt. Ich denke, dass es wiederum auf die Robustheit des Whippets ankommt, jedoch gehört unser Rüden mit zarten 46cm und 10 kg „Kampfgewicht“ eher zu den zarten Whippetseelchen 🙂