Fast täglich

Die Rippe an sich

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Täglich, immer wieder, überall. Die Ausnahme ist zur Regel geworden. Es gibt deutlich mehr dicke, als normal gewichtige Hunde. Längst hat der Teufelskreis zugeschlagen, der bestimmt, dass die Masse recht hat. Fast alle sehen so aus, deshalb ist das richtig.

Viele Windhundbesitzer werden diese Frage kennen: „Die müssen so sein, ne?“ Hundeliebhaber, die sich mit anderen Rassen auskennen oder auch nicht, vermeiden die Bezeichnung zu dünn, um höflicherweise ihrem Gegenüber nicht auf die Füße zu treten. Doch schwingt manchmal mit diesem die müssen so sein ein Unterton mit, der eine deutliche Sprache spricht. Das ist nichts für mich. Das macht gar nichts! Ich könnte mir kein Leben mit einem Schäferhund oder Labrador vorstellen. Jeder wie und was er möchte.

Da ist doch was faul

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Doch in viele Köpfe haben sich schlimme Bilder eingebrannt. Bis auf die Knochen abgemagert Wesen, vergessen, geschunden, gequält. Tierschutzvereine sorgen täglich für den Nachschub von entsetzlichen Bildern, damit auch ja niemand vergisst, dass das Elend allgegenwärtig ist. Schließlich lässt nur Mitleid die Spenden fließen. Das hat zur Folge, dass sich dünn im Verständnis der Allgemeinheit untrennbar mit sträflicher Vernachlässigung und Tierquälerei verknüpft. Die Rippe an sich wird zum Indikator für einen schlechten Charakter. Denn ist sie sichtbar, dann ist etwas faul. Dann kommen all die schlimmen Bilder hoch, die täglich serviert werden. Und in die Schublade will nun wirklich keiner.

Die Rippe

Wohl genährt müssen sie sein. Besser etwas zu rund, als zu schlank. Denn welcher Hundehalter will sich schon vorwerfen lassen, er vernachlässige seinen geliebten Gefährten, spare am Futter und seiner Versorgung. Hauptsache das Tier wird satt, selbst wenn der Mensch dann nichts zu Beißen hat. So wird es zumindest vollmundig behauptet. Ein wohl – bis überfütterter Hunde soll augenscheinlich von dem Wohlstand und der Tierliebe seines Halter zeugen. Denn ist der Hund schon klapprig ist, dann geht es bestimmt richtig bergab.

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Zu viel gewollt

Da Windhunde nach wie vor im Straßenbild recht selten sind, fallen sie natürlich auf. Sie heben sich aus der Masse der Labradore, Jack-Russel-Terrier, Boxer, Huskies usw., denn im Vergleich polarisieren sie. Zwischen vielen Komplimenten, Bewunderungsbekundungen und begeisterten Kommentaren blitzen immer wieder die von kompletter Ahnungslosigkeit angetriebenen Vorwürfe durch. Zu dünn, unterernährt, also vernachlässigt. Ganz ohne Absicht hat der Tierschutz hier ein Zerrbild geschaffen, das sich sogar im Lebensentwurf von Windhundbesitzern spiegelt. Sehr oft treffe ich eine Dame mit mehreren adoptierten Galgos. Sie hat ihr komplettes Rudel derart fett gefüttert, dass ich mich jedes Mal frage, wie sich die im Grunde zarten Wesen auf ihren Beinen halten können. Ihre Begründung: „Denen ging es früher so schlecht. Bei mir sollen sie es besser haben.“

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Freie Autorin mit einem starken Hang zur Fotografie

2 Comments

  1. Genauso geht es den Hundebesitzern am anderen Ende der Scala. Bulldoggen & andere Molosser haben wirklich massive Knochen und einen breiten Körperbau. Egal wie durchtrainiert der Hund ist bekommt man ständig zu hören „der ist aber gut im Futter“ Aufdie freundliche aufforderung doch die Rippen zu fühlen kommt selten jemand zurück.

  2. Interessant das Problem mal von der anderen Seite zu hören. Ich kann mir durchaus vorstellen, wie es dir ergeht.

    Entspannte Grüße

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